Silbervorräte – Das weltweite Silber-Vorkommen
Im Jahr 5000 v. Chr. wurde Silber zum ersten Mal abgebaut und verwendet. Allerdings wurde es von Anfang an als Beiprodukt von anderen Metallen wie Gold, Blei, Kupfer und Zink angesehen. Bis heute konzentrieren sich Minen in der Produktion vor allem darauf, mit dem abgebauten Silber die Betriebskosten zu decken. Gleichzeitig ist das Metall stark gefragt und kommt vor allem in der Industrie zum Einsatz. Aber wie groß sind die globalen Silberreserven?
Wie viel Silber ist bereits abgebaut?
Es gibt Schätzungen, die besagen, dass bisher weltweit rund 1,74 Millionen Tonnen Silber abgebaut wurden. Das entspricht etwa 44 Milliarden Silber-Unzen und einem aktuellen Wert von insgesamt etwas über einer Billion Euro. Die größten Silbervorkommen wurden dabei in Mexiko, China, Peru und Russland zutage gefördert. Auch in Deutschland wurde früher Silber abgebaut. Im Jahre 1970 belief sich die jährliche Fördermenge auf ungefähr 131 Tonnen, womit Deutschland zu dieser Zeit zu den 10 größten silberfördernden Nationen weltweit zählte.
Seit einigen Jahren sinkt das jährliche, globale Abbauvolumen der Silbervorräte stetig. Während im Jahr 2018 noch 26.800 Tonnen jährlich abgebaut wurden, sank die Fördermenge 2022 auf 23.500 Tonnen ab. Dies liegt an verschiedenen Faktoren. Unter anderem aber auch daran, dass immer weniger abbaufähiges Silber vorhanden ist und dass die Minen aufgrund des niedrigen Silberpreises von aktuell rund 23 Euro pro Feinunze kaum Gewinne aus dem Abbau von Silber erzielen können.
Wie hoch ist die Nachfrage für Silber?
Gleichzeitig zur fallenden Silberförderung steigt die Nachfrage für das Metall stetig an. Die steigende Nachfrage wird unter anderem durch den Investitionsmarkt angetrieben. Hier nimmt Silber eine zunehmend zentrale Stellung ein. In Bereichen wie der Schmuckherstellung oder aus der Medizintechnik ist eine sinkende Nachfrage zu verzeichnen.
Die Kombination aus sinkender Förderungsmenge und steigender Nachfrage führt dazu, dass Silber immer rarer wird. Hinzu kommt auch noch, dass ein Großteil des zutage geförderten Silber nicht mehr vorhanden ist. Expertenschätzungen zufolge wurde rund 60 Prozent des jemals geförderten Silbers, also ungefähr eine Million Tonnen, bereits verloren, indem es beispielsweise als Bestandteil von Elektrogeräten entsorgt wurde. Dieses Phänomen ist vor allem auf den geringen Preis von Silber zurückzuführen, weshalb Silberrecycling aktuell weitestgehend unrentabel ist. Bei Gold sieht die Sache hingegen anders aus. Insgesamt wurden rund 0,17 Millionen Tonnen gefördert, von denen noch ungefähr 90 Prozent bzw. 0,15 Millionen Tonnen erhalten sind.
Silbervorkommen weltweit – wie viel ist noch vorhanden?
Wenn es um das Bodenvorkommen von Edelmetallen geht, sprechen Experten von zwei Arten. Die Reserven werden in vorhandenen Vorkommen und abbaubaren Vorkommen unterschieden. Genau Zahlen für die abbaubaren Silberreserven gibt es jedoch nicht, obwohl vermutet wird, dass es keine nennenswerten, unentdeckten Silbervorkommen mehr gibt. Man geht davon aus, dass es aktuell noch ungefähr 530.000 Tonnen ungefördertes Silber gibt. Das bedeutet, dass wahrscheinlich bereits drei Viertel des globalen Silbers gefördert wurden. Etwa 120.000 des abbaubaren Silbervorkommens befindet sich noch in Peru und weitere 67.000 Tonnen befinden sich in Polen. In Australien geht man von einem Vorkommen von 90.000 Tonnen aus und in Russland soll es bis zu 45.000 Tonnen Silberreserven geben. Diese vier Länder verfügen damit über rund 60 Prozent der gesamten ungeförderten Silbervorkommen.
Silber recyceln
Silber wird in der Regel nicht recycelt. Oft landet es, verbaut in Elektrogeräte, schlichtweg auf der Mülldeponie.
Trotz des hohen Silbervorkommens in Peru und Polen zählt Mexiko seit Jahren zu den größten Silberproduzenten. Im Jahr 2019 führte das Land die globale Silberproduktion mit 6300 Tonnen an. Bei dieser Fördermenge werden die mexikanischen Silbervorkommen in etwa 7 Jahren aufgebraucht sein. Hinter Mexiko lagen Peru mit 3800 Tonnen, China mit 3600 Tonnen und Russland mit 2100 Tonnen. Sollte die aktuelle Fördermenge von rund 23.500 Tonnen pro Jahr konstant bleiben, reichen die globalen abbaubaren Silberreserven voraussichtlich nur noch für weitere 22 Jahre.
Silber Lagerbestände
Um zu verstehen, wie wichtig das aktuelle Silbervorkommen weltweit ist, muss man auch die Lagerbestände des Metalls betrachten. Die globalen Bestände umfassen rund 30.000 Tonnen. Ein Großteil dieses Silbers steht dabei nicht zur Disposition zur Verfügung. Es ist etwa in Silber-ETFs gebunden oder befindet sich direkt im Privatbesitz.
Zusätzlich dazu nehmen die Silberbestände der COMEX (New York Commodities Exchange) und der LBMA (London Bullion Market Association) rapide ab. Der Grund dafür ist eine erhöhte Nachfrage nach physischem Silber. Im Jahre 2022 sind die Lagerbestände der LBMA von über 1,1 Millionen Silberbarren auf rund 880.000 gefallen. Es ist übrigens nicht so einfach möglich, die Veräußerung von privaten Silberbeständen im Fall einer Silberknappheit gesetzlich zu veranlassen. Dies kann dazu führen, dass etwa die industrielle Nachfrage für Silber nicht bedienbar ist, weil sich zu viel Silber im Privatbesitz befindet. Gepaart mit der sinkenden Fördermenge zeichnet sich dadurch eine Verknappung des Angebots bei gleichzeitigem Nachfragezuwachs ab, die den Preis von Silber in den nächsten Jahren steigen lassen könnte.
Silbervorkommen im Vergleich zum Goldvorkommen
Experten gehen davon aus, dass wir bis heute etwa 200.000 Tonnen Gold abbauen konnten. Damit ist das im Vergleich zu rund 1,75 Millionen Tonnen Silber sehr wenig. Ein ähnlich ungleiches Verhältnis gilt auch für die bisher ungeförderten Vorkommen. Diese werden für Gold mit 54.000 Tonnen benannt und für Silber mit 560.000 Tonnen. Insgesamt sind damit nur noch jeweils ungefähr ein Viertel der globalen Gold- und Silbervorkommen unangetastet. Gehen wir von einer gleichbleibende jährlichen Fördermenge von 3200 Tonnen Gold pro Jahr aus, reichen die abbaubaren Goldreserven noch für ungefähr 16 weitere Jahre.
Interessant zu wissen: Das bis heute global produziert Gold würde weniger als vier olympische Schwimmbecken befüllen.
Silber wurde bisher nur auf vier der sieben Kontinente gefunden. Man geht auch davon aus, dass es keine größeren unentdeckten Silbervorkommen gibt.
Aus all diesen Daten ergibt sich, dass im Verhältnis zu Gold insgesamt ungefähr die 9,2-fache Menge an Silber existiert. Allerdings wird Silber kaum recycelt, weshalb bereits mehr als die Hälfte des jemals geförderten Silbers verloren ging. Im Gegensatz dazu ist noch 90 Prozent des jemals geförderten Goldes erhalten geblieben. Daraus lässt sich ableiten, dass das Verhältnis der überirdischen Goldbestände (150.000 Tonnen) zu den Silberbeständen (700.000 Tonnen) ungefähr 4,5 beträgt.
Obwohl die Goldbestände gemessen in Tonnen deutlich niedriger sind, ist Silber aufgrund der höheren Nachfrage und der geringeren Recyclingquote dennoch rarer als Gold. Da sich der Preis in einer freien Marktwirtschaft aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage ergibt, gehen manche Investoren davon aus, dass der Silberpreis einen Aufholbedarf gegenüber des Goldpreises hat und eventuell in Zukunft größere Renditen abwerfen könnte.
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Verlorene Industriearbeitsplätze:
*Prognose: Internes Wirtschaftsgutachten warnt vor 2,5 Millionen verlorenen Industriearbeitsplätzen bis Ende 2025 in Deutschland