
Amazon verlängert Prime Day auf vier Tage – während Händler mit Zollängsten und steigenden Preisen kämpfen
Was einst als eintägiges Schnäppchen-Spektakel begann, mutiert nun zur viertägigen Konsumschlacht: Amazon dehnt seinen Prime Day erstmals auf ganze vier Tage aus. Während der Online-Gigant mit verlockenden Rabatten lockt, schwebt über der Einzelhandelsbranche das Damoklesschwert der Trump'schen Zollpolitik wie ein düsterer Schatten.
Die Ausweitung der Rabattschlacht
Seit Dienstagmorgen um 3:01 Uhr östlicher Zeit läuft die elfte Ausgabe des mittlerweile falsch benannten "Prime Day" – und sie endet erst am frühen Freitagmorgen. Amazon verspricht dabei alle fünf Minuten neue Schnäppchen, als gäbe es kein Morgen. Besonders umgarnt werden die jungen Konsumenten der Generation Z: Sie erhalten nicht nur vergünstigte Mitgliedschaften für 7,49 Dollar monatlich statt der regulären 14,99 Dollar, sondern obendrein noch 5% Cashback auf ihre Einkäufe.
Doch warum diese plötzliche Großzügigkeit? Amazon-Vizepräsident Jamil Ghani behauptet, die Kunden hätten sich "mehr Zeit zum Shoppen und Sparen" gewünscht. Skeptiker vermuten hingegen, dass die Verlängerung eher der schwindenden Kauflust und der allgemeinen Konsummüdigkeit geschuldet sein dürfte.
Zollängste und Preisspekulationen
Interessanterweise schweigen sich Amazon-Führungskräfte beharrlich über die möglichen Auswirkungen der Trump'schen Zölle auf die Prime Day-Angebote aus. Diese Zurückhaltung kommt nicht von ungefähr: Erst vor zweieinhalb Monaten sorgte ein Medienbericht für Aufregung, wonach Amazon plane, zusätzliche Zollkosten direkt neben den Produktpreisen anzuzeigen. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, brandmarkte dies prompt als "feindseligen und politischen Akt" – woraufhin Amazon eilig zurückruderte und erklärte, die Idee sei lediglich für den Billig-Ableger "Haul" angedacht, aber nie genehmigt worden.
Die Konkurrenz schläft unterdessen nicht: Walmart, Target und Best Buy haben längst eigene Rabattschlachten ausgerufen. Walmart zieht sogar mit Amazon gleich und verlängert seine Sommeraktion ebenfalls auf vier Tage – und bietet die Schnäppchen erstmals auch in den Filialen an, nicht nur online.
Hamsterkäufe und Gewinnmargen
Hinter den Kulissen zeigt sich ein faszinierendes Bild unternehmerischer Voraussicht: Viele Händler haben bereits im Frühjahr ihre Lager mit Importware vollgestopft, um den angekündigten Zöllen zuvorzukommen. Patrick Jones, Gründer der Duftkerzen-Firma Outdoor Fellow, verdoppelte kurzerhand seinen Lagerbestand. "All unsere Produkte auf Amazon stammen noch aus dem Bestand, den wir vor Inkrafttreten der Zölle angelegt haben", erklärt er. So könne er weiterhin satte Rabatte von bis zu 32% anbieten.
Doch nicht alle Drittanbieter spielen mit: Einige verzichten lieber auf die Teilnahme am Prime Day, um ihre Gewinnmargen zu schützen. Sie befürchten, dass sie ihre günstig eingekauften Bestände zu früh verschleudern und später mit höheren Einkaufspreisen kämpfen müssen.
Verbraucher im Sparmodus
Adobe Digital Insights prognostiziert für die vier Tage ein Online-Umsatzvolumen von 23,8 Milliarden Dollar – ein Plus von 28,4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Doch Analysten warnen vor zu viel Optimismus. "Die Verbraucher bleiben vorsichtig", mahnt Caila Schwartz von Salesforce. Die Zeiten, in denen Konsumenten bedenkenlos ihre Kreditkarten zückten, scheinen vorbei.
Stattdessen konzentrieren sich die Käufer zunehmend auf das Wesentliche: Alltagsprodukte, Schulartikel und Haushaltsessentials stehen hoch im Kurs. Die Angst vor künftigen Preissteigerungen durch Zölle treibt viele dazu, jetzt zuzuschlagen – solange die Preise noch moderat sind.
Ein Blick in die Zukunft
Was als clevere Marketingaktion begann, ist längst zu einem Gradmesser für die Konsumstimmung geworden. Die Ausweitung auf vier Tage wirkt dabei weniger wie ein Zeichen der Stärke, sondern eher wie der verzweifelte Versuch, in unsicheren Zeiten die Umsätze anzukurbeln. Während Amazon und Co. mit immer längeren Rabattschlachten um die Gunst der Käufer buhlen, zeigt sich einmal mehr: Die goldenen Zeiten des unbegrenzten Konsums könnten ihrem Ende entgegengehen.
In einer Welt, in der Zölle, Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit den Ton angeben, wird aus dem einstigen Kaufrausch zunehmend ein vorsichtiges Abwägen. Vielleicht ist es an der Zeit, sich auf beständigere Werte zu besinnen – wie etwa physische Edelmetalle, die als krisensichere Anlage zur Vermögenssicherung dienen und eine sinnvolle Ergänzung für jedes ausgewogene Portfolio darstellen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss eigenständig recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Wir empfehlen, sich vor jeder Investition umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
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