
ARD-Sommerinterview wird zum Politikum: Wenn Aktivisten die Demokratie mit Füßen treten
Was sich am vergangenen Sonntag beim ARD-Sommerinterview mit AfD-Chefin Alice Weidel abspielte, wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand unserer politischen Kultur. Das selbsternannte "Zentrum für politische Schönheit" störte das Interview mit lautstarken Protesten - und offenbarte dabei unfreiwillig, wer hier tatsächlich die demokratischen Spielregeln missachtet.
Die Arroganz der selbsternannten Demokratieretter
Mit der markigen Parole "Die Zeit für nette Pläuschchen ist vorbei" rechtfertigte Philipp Ruch die Störaktion seiner Aktivistentruppe. Man muss sich diese Anmaßung auf der Zunge zergehen lassen: Eine kleine Gruppe selbstgerechter Störer entscheidet eigenmächtig, wann in diesem Land die Zeit für demokratischen Diskurs vorbei sei. Sie bestimmen, wer gehört werden darf und wer nicht. Ist das die "politische Schönheit", von der diese Herrschaften träumen?
Noch grotesker wird es, wenn der Linken-Vorsitzende van Aken im Deutschlandfunk verkündet, man müsse aufhören, die AfD als normale Partei zu betrachten. "Faschismus sei keine Meinung, sondern ein Verbrechen", tönt es da vollmundig. Mit solchen Totschlagargumenten macht man es sich bequem: Einfach den politischen Gegner kriminalisieren, dann muss man sich nicht mehr inhaltlich mit ihm auseinandersetzen.
CDU zeigt Rückgrat - zur Abwechslung
Umso erfreulicher, dass ausgerechnet aus den Reihen der CDU vernünftige Stimmen zu hören waren. Generalsekretär Linnemann traf den Nagel auf den Kopf: Man könne nicht einfach 23 bis 24 Prozent der Wählerinnen und Wähler ignorieren und kaputtschreien. Die AfD müsse man inhaltlich bekämpfen, nicht durch Krawall und Geschrei.
"Die Demonstrierenden haben ihrer Sache eher einen Bärendienst erwiesen"
So brachte es Thüringens Ministerpräsident Voigt treffend auf den Punkt. Der CDU-Politiker zeigte zudem, wie man es richtig macht: Er ging inhaltlich auf Weidels Aussagen ein und warf ihr mangelnden Patriotismus vor. Deutschland habe die meisten Patentanmeldungen in Europa und sei ein Land der Innovationen - während Weidel auf die Frage nach drei guten Dingen in Deutschland keine einzige Antwort gehabt habe.
Die wahren Gewinner der Störaktion
Die Ironie der Geschichte: Die Aktivisten haben genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie wollten. Die Einschaltquoten sprechen Bände - 30 Prozent mehr Zuschauer als beim Interview mit Bundeskanzler Merz eine Woche zuvor. Die Störer haben der AfD eine Steilvorlage geliefert, sich als Opfer linker Gewalt zu inszenieren. Sie haben Weidel zur Märtyrerin gemacht und ihr mehr Aufmerksamkeit verschafft, als es jedes ungestörte Interview hätte tun können.
Was lernen wir daraus? In einer funktionierenden Demokratie müssen auch unbequeme Meinungen zu Wort kommen dürfen. Wer glaubt, mit Lärm und Geschrei die politische Auseinandersetzung gewinnen zu können, hat das Wesen der Demokratie nicht verstanden. Die selbsternannten Verteidiger der Demokratie entlarven sich als ihre größten Gefährder.
ARD muss Konsequenzen ziehen
Immerhin will die ARD nun ihr Sicherheitskonzept für Live-Sendungen überprüfen. Das wurde auch höchste Zeit. Es kann nicht angehen, dass eine kleine Gruppe von Störern den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Bühne für ihre Selbstinszenierung missbraucht. Ob künftige Sommerinterviews im Freien oder im Studio stattfinden - wichtig ist, dass sie überhaupt stattfinden können. Ohne Geschrei, ohne Störungen, aber mit harten Fragen und kritischen Nachfragen.
Denn das ist der einzige Weg, wie man in einer Demokratie mit politischen Gegnern umgeht: Man stellt sich der inhaltlichen Auseinandersetzung. Alles andere ist Kapitulation vor den eigenen Argumenten.

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