
Automobilkrise verschärft sich: ZF Friedrichshafen führt Vier-Tage-Woche ein
Die deutsche Automobilindustrie steckt weiter tief in der Krise - und nun trifft es einen der größten Zulieferer mit voller Wucht. Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen sieht sich gezwungen, an seinem Hauptstandort die Arbeitszeit drastisch zu reduzieren. Ab Mitte Mai müssen rund 2.800 Mitarbeiter massive Einschnitte bei ihrer Arbeitszeit hinnehmen. Ein deutliches Zeichen dafür, wie ernst die Lage in der deutschen Schlüsselindustrie mittlerweile ist.
Dramatischer Stellenabbau und Milliardenverluste
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Traditionshersteller vom Bodensee schrieb im vergangenen Jahr einen Verlust von über einer Milliarde Euro - nach einem noch positiven Ergebnis von 126 Millionen Euro im Vorjahr. Diese dramatische Entwicklung zwingt das Management nun zu einschneidenden Maßnahmen. Bis 2028 sollen deutschlandweit etwa 14.000 Stellen abgebaut werden - ein beispielloser Vorgang in der Unternehmensgeschichte.
Arbeitszeitverkürzung als letzter Ausweg
Die Arbeitszeitverkürzung erfolgt in zwei Schritten: Zunächst wird die wöchentliche Arbeitszeit ab dem 15. Mai von 35 auf 32,5 Stunden reduziert. Ab Juni folgt eine weitere Kürzung auf 31,5 Stunden. Diese Maßnahme betrifft vor allem die Bereiche Forschung, Entwicklung und Unternehmensführung im sogenannten "Betrieb Z". Der Grund: Aufgrund der schweren Krise in der Automobilindustrie fehlen schlichtweg die Aufträge.
Grüne Transformation fordert ihren Tribut
Die aktuelle Situation bei ZF Friedrichshafen ist ein Paradebeispiel dafür, wie die überhastete Transformation der deutschen Automobilindustrie zur E-Mobilität den traditionsreichen Mittelstand in die Knie zwingt. Die von der Ampel-Regierung forcierte "grüne Wende" scheint dabei mehr Schaden als Nutzen anzurichten. Tausende gut bezahlte Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, während die internationale Konkurrenz - besonders aus China - ihre Marktposition weiter ausbaut.
Sozialverträgliche Lösung mit Zugeständnissen
Immerhin: Der Betriebsrat konnte dem Management wichtige Zusagen abringen. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Mitte 2028 ausgeschlossen. Zudem bleibt Friedrichshafen als Konzernzentrale und Forschungsstandort erhalten. Die Vereinbarung gilt zunächst bis Ende März 2026 und läuft auf eine Vier-Tage-Woche hinaus - allerdings verbunden mit entsprechenden Gehaltseinbußen für die Mitarbeiter.
Ein Weckruf für die deutsche Politik
Die Entwicklung bei ZF Friedrichshafen sollte als deutlicher Warnschuss verstanden werden. Die deutsche Automobilindustrie - einst das Aushängeschild unserer Wirtschaft - droht im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Es wird höchste Zeit, dass die Politik ihre ideologisch getriebene Transformationsstrategie überdenkt und wieder die Interessen der heimischen Industrie und ihrer Beschäftigten in den Mittelpunkt stellt.
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