
Bewaffnete Wachmannschaften auf russischen Schattentankern: Eskalation in der Ostsee
Die geopolitischen Spannungen in den europäischen Gewässern erreichen eine neue Dimension. Schwedens Marine hat uniformierte und bewaffnete Sicherheitskräfte auf Tankern der sogenannten russischen "Schattenflotte" gesichtet, die durch die Ostsee navigieren. Ein Vorgang, der die ohnehin angespannte Lage zwischen Russland und dem Westen weiter verschärft.
Moskaus Antwort auf westliche Drohgebärden
Während Washington und diverse europäische Hauptstädte mit verschärften Sanktionen und möglichen Beschlagnahmungen drohen, rüstet Russland offenbar seine Handelsflotte auf. Commodore Marko Petkovic, Leiter der Operationsabteilung der schwedischen Marine, erklärte gegenüber dem Sender SVT, dass die beobachteten Personen vermutlich für private Sicherheitsunternehmen arbeiten würden. Eine Praxis, die man durchaus als legitime Schutzmaßnahme interpretieren könnte.
Denn seien wir ehrlich: Bewaffnetes Sicherheitspersonal auf Öltankern ist keineswegs ein russisches Novum. Vor der ostafrikanischen Küste, wo Piraterie nach wie vor eine reale Bedrohung darstellt, gehören solche Schutzmaßnahmen längst zum Standardrepertoire westlicher Reedereien. Warum also die Aufregung, wenn Russland ähnliche Vorkehrungen trifft?
Die Ostsee wird zum Brennpunkt
Die schwedische Marine beobachtet eine zunehmend permanente und sichtbare russische Militärpräsenz in der Ostsee und im Finnischen Meerbusen. Kriegsschiffaktivitäten seien zur Routine geworden, so Petkovic weiter. Die russische Marine operiere offenbar in gewisser Weise zur Unterstützung der Schattenflotte an verschiedenen Knotenpunkten.
Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr. In den vergangenen zwei Jahren wurden russisch-verknüpfte Tanker mehrfach von europäischen Behörden aufgebracht und durchsucht – unter dem Verdacht, Unterseekabel durchtrennt oder andere Sabotageakte verübt zu haben. Ob diese Vorwürfe jemals zweifelsfrei bewiesen wurden, steht auf einem anderen Blatt.
Sanktionsspirale ohne Ende
Die Europäische Union hat erst kürzlich weitere fünf Personen und vier Organisationen sanktioniert, die angeblich Russlands Schattenflotte und deren Wertschöpfungskette unterstützen. Diese Flotte besteht aus Nicht-EU-Schiffen, die den Ölpreisdeckel und andere EU-Sanktionen umgehen.
Die westliche Sanktionspolitik gleicht einem Hamsterrad: Je mehr Druck ausgeübt wird, desto kreativer werden die Umgehungsstrategien.
Washington erwägt derweil zusätzliche Sanktionen gegen russische Energie- und Schifffahrtsunternehmen. Die Drohung, Tanker und Ladungen zu beschlagnahmen, könnte weiter wachsen – und genau dies liefert Moskau einen triftigen Grund, die Sicherheitsvorkehrungen auf diesen Schiffen zu verstärken.
Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer
Die Situation offenbart einmal mehr die Doppelmoral westlicher Politik. Während man selbst weltweit private Sicherheitsunternehmen einsetzt und militärische Präsenz zeigt, wird dieselbe Praxis bei Russland als Provokation gebrandmarkt. Die Eskalationsspirale dreht sich weiter, und die Ostsee – einst ein relativ ruhiges Gewässer – entwickelt sich zunehmend zum geopolitischen Pulverfass.
Für den deutschen Bürger bedeutet dies vor allem eines: steigende Energiepreise und eine weitere Destabilisierung der ohnehin fragilen europäischen Sicherheitsarchitektur. Eine besonnene Diplomatie wäre dringend geboten – doch davon ist in Berlin wie in Brüssel wenig zu spüren.

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