
Brandenburg konserviert DDR-Relikte: Wenn Plattenbauten plötzlich schützenswert werden
Die brandenburgische Landesregierung hat beschlossen, verstärkt Bauwerke aus DDR-Zeiten unter Denkmalschutz zu stellen. Was Kulturministerin Manja Schüle (SPD) als "Wertschätzung, wo lange Geringschätzung die einzige Perspektive war" verkauft, wirft durchaus Fragen auf. Während historisch bedeutsame Bauwerke wie mittelalterliche Klöster zweifellos schützenswert sind, scheint die Glorifizierung sozialistischer Zweckbauten ein fragwürdiger Trend zu sein.
Die sogenannte "Ostmoderne" als Identitätsstifter?
Bei einer Pressefahrt in Frankfurt (Oder) betonte die Ministerin, man wolle mit dem Schutz der sogenannten Ostmoderne "Impulse für Identität, Erinnerungskultur und Nachhaltigkeit" setzen. Landeskonservator Thomas Drachenberg ergänzte, diese Bauten würden "spannende Geschichten vom Alltag in der DDR" erzählen. Doch welche Geschichten sind das genau? Die von Mangelwirtschaft, Überwachung und architektonischer Tristesse?
Frankfurt (Oder), einst eine der "Bezirkshauptstädte der DDR", sei mit markanten Bauten der Ostmoderne gestaltet worden, heißt es. Was hier als markant bezeichnet wird, empfinden viele Bürger bis heute als graue Einheitsarchitektur, die das Stadtbild verschandelt. Die Tatsache, dass diese Bauten nun als schützenswerte Kulturdenkmäler gelten sollen, dürfte bei manchem Kopfschütteln auslösen.
38 Millionen Euro für fragwürdige Prioritäten
Besonders pikant: Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur habe im Jahr 2024 insgesamt rund 38 Millionen Euro aus Landesmitteln für die Sanierung von Denkmalen bereitgestellt. Zusätzlich flossen in den Jahren 2023 und 2024 jeweils 50.000 Euro speziell in die Sicherung von "Kunst am Bau der Ostmoderne". In Zeiten knapper Kassen und maroder Infrastruktur stellt sich die Frage, ob diese Mittel nicht sinnvoller eingesetzt werden könnten.
Von den insgesamt rund 14.000 eingetragenen Baudenkmalen in Brandenburg reicht die Spanne vom Kloster Lehnin aus dem 12. Jahrhundert bis zur Förderbrücke F60 in Lichterfeld. Wie viele davon zur Ostmoderne gezählt werden können, sei noch nicht einmal erfasst, räumte Drachenberg ein. Man stellt also Gebäude unter Schutz, ohne überhaupt eine genaue Übersicht zu haben?
Verklärung statt Aufarbeitung
Was hier als "städtebaulicher Denkmalschutz" verkauft wird, der historische Bausubstanz mit zeitgemäßen Nutzungen in Einklang bringen soll, wirkt wie eine nachträgliche Verklärung der DDR-Vergangenheit. Statt die Geschichte kritisch aufzuarbeiten, werden Plattenbauten und Zweckarchitektur zu schützenswerten Kulturgütern erklärt. Die wahren Geschichten dieser Gebäude - von Bespitzelung, Unterdrückung und dem Scheitern sozialistischer Utopien - werden dabei gerne ausgeblendet.
Es ist bezeichnend, dass ausgerechnet eine SPD-Ministerin diese Initiative vorantreibt. Die Partei, die sich gerne als Hüterin der Demokratie inszeniert, romantisiert hier Relikte eines Unrechtsstaates. Während andernorts händeringend nach bezahlbarem Wohnraum gesucht wird, werden Millionen in die Konservierung von DDR-Bauten gepumpt, deren architektonischer und kultureller Wert bestenfalls umstritten ist.
Ein falsches Signal zur falschen Zeit
In einer Zeit, in der Deutschland mit echten Herausforderungen kämpft - von der Energiekrise über marode Schulen bis zur Wohnungsnot - sendet diese Prioritätensetzung ein fatales Signal. Statt in Zukunftsprojekte zu investieren, konserviert Brandenburg die baulichen Zeugnisse einer gescheiterten Ideologie. Die Bürger, die täglich mit den Folgen verfehlter Politik konfrontiert sind, dürften für solche Nostalgieprojekte wenig Verständnis aufbringen.
Natürlich gehört die DDR-Geschichte zu Brandenburg und sollte nicht vergessen werden. Doch zwischen kritischer Erinnerungskultur und unkritischer Denkmalschutz-Romantik liegt ein gewaltiger Unterschied. Wenn jeder Plattenbau zum schützenswerten Kulturgut erklärt wird, verliert der Begriff des Denkmals seine Bedeutung - und die Geschichte ihre Lehren.
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