
CarMax-Aktie stürzt ab: Größter Tagesverlust seit dem Platzen der Dotcom-Blase
Die Aktien des US-amerikanischen Gebrauchtwagenhändlers CarMax erlebten heute einen historischen Kurssturz von 25 Prozent. Sollte sich dieser Verlust bis zum Handelsschluss bestätigen, wäre es der größte Tagesverlust seit dem 20. Januar 2000 – dem Höhepunkt der Dotcom-Blase. Die Analysten von Truist Financial Services beschrieben die Quartalsergebnisse als "Fehlschlag auf ganzer Linie" und konstatierten trocken: "Es gibt wirklich nichts Gutes zu sehen."
Ernüchternde Zahlen schockieren Wall Street
Die Quartalszahlen des zweiten Quartals verfehlten sämtliche Erwartungen der Analysten dramatisch. Der Nettogewinn brach von 132,8 Millionen Dollar im Vorjahr auf magere 95,4 Millionen Dollar ein – das entspricht 64 Cent pro Aktie statt der erwarteten 1,04 Dollar. Ein herber Schlag für Investoren, die auf eine Erholung des Gebrauchtwagenmarktes gehofft hatten.
Besonders alarmierend: Der Gesamtumsatz sank um sechs Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar, während Analysten mit sieben Milliarden gerechnet hatten. Die Verkäufe gebrauchter Fahrzeuge rutschten sogar um 7,2 Prozent auf 5,27 Milliarden Dollar ab. Die vergleichbaren Filialumsätze brachen um 6,3 Prozent ein – erwartet wurde hingegen ein Anstieg von 1,1 Prozent.
CEO kündigt drastische Sparmaßnahmen an
William D. Nash, CEO von CarMax, bezeichnete das Quartal als "herausfordernd" und kündigte ein rigoroses Sparprogramm an. Innerhalb der nächsten 18 Monate sollen 150 Millionen Dollar eingespart werden. Eine Maßnahme, die zeigt, wie ernst die Lage für den einstigen Branchenprimus geworden ist.
"Die Trends entwickelten sich schwächer als erwartet, und die Schwäche setzt sich im dritten Quartal fort"
Diese düstere Einschätzung der Truist-Analysten spiegelt die Stimmung an der Wall Street wider. Die Aktie fiel auf den niedrigsten Stand seit 2014 – ein Rückschlag um mehr als ein Jahrzehnt.
Analysten in Alarmbereitschaft
Die Reaktionen der Wall Street fielen vernichtend aus. Wedbush stufte die Aktie von "Outperform" auf "Neutral" herab und senkte das Kursziel drastisch von 84 auf 54 Dollar. Die Analysten warnen, dass CarMax "mit beschleunigtem Tempo Marktanteile an die Konkurrenz verliert".
JPMorgan sieht sogar ein Abwärtspotenzial bis auf 45 Dollar und konstatiert, es gebe "sehr wenig Positives" an den Ergebnissen zu retten. Die schwachen Zahlen resultierten aus einer toxischen Mischung aus rückläufigen Filialumsätzen, sinkenden Bruttomargen und enttäuschenden Erträgen aus der hauseigenen Autofinanzierung.
RBC Capital Markets beschrieb das Quartal als "hart" und verwies auf die scharfe Umkehr bei den Einzelhandelsumsätzen. Die Analysten warten gespannt auf die Telefonkonferenz, um zu erfahren, ob die Schwäche unternehmensspezifisch oder ein breiteres Marktphänomen sei.
Dominoeffekt erfasst die Branche
Der Kurssturz von CarMax riss auch andere Akteure der Branche mit in die Tiefe. Konkurrent Carvana und weitere Unternehmen im Gebrauchtwagenhandel verzeichneten ebenfalls deutliche Verluste. Ein klares Signal, dass die gesamte Branche unter Druck steht.
Die Gründe für die Misere liegen auf der Hand: Die Zinswende der Federal Reserve hat die Finanzierungskosten für Autokäufe in die Höhe getrieben. Gleichzeitig belasten die anhaltend hohen Fahrzeugpreise und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit die Kaufbereitschaft der Verbraucher. Ein perfekter Sturm, der nun die Schwächen im Geschäftsmodell vieler Gebrauchtwagenhändler offenlegt.
Lehren aus der Krise
Der dramatische Kursverfall von CarMax sollte Anlegern als mahnendes Beispiel dienen. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Zinsen zeigen sich die Schwächen zyklischer Geschäftsmodelle besonders deutlich. Während Aktien solcher Unternehmen in Boomphasen hohe Gewinne versprechen können, drohen in Abschwungphasen empfindliche Verluste.
In solchen Marktphasen gewinnen krisensichere Anlagen an Bedeutung. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich historisch als verlässliche Vermögenssicherung in turbulenten Zeiten bewährt. Sie unterliegen keinen Managementfehlern, sind unabhängig von Unternehmensentscheidungen und bieten Schutz vor Währungsrisiken. Als Beimischung in einem ausgewogenen Portfolio können sie zur Stabilität beitragen, wenn andere Anlageklassen unter Druck geraten.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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