
China verschärft Kontrolle über Seltene Erden: Neue Regeln könnten globale Lieferketten erschüttern
Die Volksrepublik China zieht die Daumenschrauben bei der Kontrolle über Seltene Erden weiter an. Am Freitag verkündete Peking verschärfte Regelungen für den Abbau und die Verarbeitung dieser strategisch wichtigen Rohstoffe. Besonders brisant: Die neuen Vorschriften erstrecken sich nun auch auf importierte Mineralien, die zur Raffination ins Reich der Mitte gelangen. Ein Schachzug, der die ohnehin angespannten globalen Lieferketten weiter unter Druck setzen dürfte.
Monatliche Meldepflicht für strategische Rohstoffe
Die neuen Richtlinien, die als Durchführungsbestimmungen zu den im Oktober in Kraft getretenen Verwaltungsvorschriften für Seltene Erden fungieren, verpflichten Unternehmen zu einer lückenlosen Dokumentation. Bis zum zehnten Tag eines jeden Monats müssen Produzenten detaillierte Daten über den Fluss ihrer Seltene-Erden-Produkte in ein neu eingerichtetes Informationssystem eingeben. Eine bürokratische Mammutaufgabe, die den staatlichen Kontrollapparat weiter stärkt.
Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) führte gemeinsam mit zwei weiteren Behörden diese Regelungen ein, die mit sofortiger Wirkung gelten. In einer bemerkenswerten Interpretation der neuen Vorschriften betonte das MIIT, dass Seltene Erden "wichtige strategische Mineralressourcen" seien. Die bisherigen Regelungen seien angesichts der Veränderungen in der Industrie nicht mehr zeitgemäß gewesen.
Chinas Dominanz als Druckmittel
Als weltweit größter Produzent und Verarbeiter von Seltenen Erden sitzt China am längeren Hebel. Diese kritischen Materialien sind unverzichtbar für die Herstellung von Hightech-Produkten – von Smartphones über Elektrofahrzeuge bis hin zu Windkraftanlagen. Die Ausweitung des Quotensystems auf importierte Materialien könnte westliche Unternehmen in eine noch stärkere Abhängigkeit treiben.
"Die Veränderungen in der Industrie erfordern neue Regelungen" – so die offizielle Begründung des MIIT. Doch zwischen den Zeilen liest sich dies wie eine weitere Machtdemonstration im globalen Wettbewerb um technologische Vorherrschaft.
Geopolitische Implikationen für den Westen
Die Verschärfung der Kontrollen erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die geopolitischen Spannungen zwischen China und dem Westen ohnehin auf einem Höhepunkt sind. Präsident Trump hat mit seinen massiven Zollerhöhungen von 34 Prozent auf chinesische Importe bereits für erhebliche Verwerfungen gesorgt. Chinas Antwort in Form strengerer Rohstoffkontrollen könnte als Vergeltungsmaßnahme interpretiert werden.
Für die deutsche Industrie, die bei der Energiewende und Elektromobilität auf Seltene Erden angewiesen ist, könnten diese Entwicklungen fatale Folgen haben. Während die Große Koalition unter Kanzler Merz mit ihrem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen die Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz verankert hat, könnte China mit einem Federstrich die Rohstoffversorgung für diese ambitionierten Pläne gefährden.
Die Suche nach Alternativen wird dringlicher
Die neuen chinesischen Regelungen unterstreichen einmal mehr die Notwendigkeit für westliche Staaten, alternative Bezugsquellen für Seltene Erden zu erschließen. Doch der Aufbau eigener Förder- und Verarbeitungskapazitäten ist ein langwieriger und kostspieliger Prozess. Bis dahin bleibt die Abhängigkeit von China bestehen – eine unbequeme Wahrheit, die in Berlin offenbar noch nicht vollständig angekommen ist.
In einer Zeit, in der technologische Souveränität zur Überlebensfrage wird, zeigt China eindrucksvoll, wie Rohstoffkontrolle als geopolitisches Instrument eingesetzt werden kann. Die Frage ist nicht ob, sondern wann Peking diese Macht ausspielen wird. Für Anleger könnte dies ein weiteres Argument sein, ihr Portfolio mit physischen Edelmetallen zu diversifizieren – denn im Gegensatz zu Seltenen Erden unterliegen Gold und Silber keinen staatlichen Exportkontrollen und bieten einen verlässlichen Schutz vor geopolitischen Verwerfungen.
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