
Chinas Lithium-Schock: Wenn Planwirtschaft auf Marktrealität trifft
Die chinesische Lithium-Industrie erlebt gerade ihr blaues Wunder. Der weltgrößte Batteriehersteller Contemporary Amperex Technology Co. (CATL) hat die Produktion in seiner Jianxiawo-Mine gestoppt – und prompt explodieren die Lithium-Futures. Ein Lehrstück darüber, wie Pekings Planwirtschaft versucht, die selbst geschaffenen Überkapazitäten zu bekämpfen.
Der große Sprung nach oben – diesmal bei den Preisen
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Tianqi Lithium schoss um satte 19 Prozent nach oben, Ganfeng Lithium sogar um 21 Prozent. Australische Minenbetreiber verzeichneten Kursgewinne zwischen 14 und 25 Prozent. Die Lithiumcarbonat-Futures an der Guangzhou Futures Exchange erreichten mit einem Plus von 8 Prozent ihr Tageslimit bei 75.500 Yuan pro Tonne. Dabei sollte man nicht vergessen: Vom Höchststand von 600.000 Yuan Ende 2022 sind die Preise um erschütternde 87 Prozent gefallen.
Was hier geschieht, ist nichts anderes als der verzweifelte Versuch Pekings, die Geister zu bändigen, die man selbst gerufen hat. Die sogenannte "Anti-Involutions-Kampagne" – ein typisch chinesischer Euphemismus für das Eingeständnis wirtschaftspolitischen Versagens – soll die massiven Überkapazitäten bekämpfen, die durch jahrelange Subventionen und Fehlanreize entstanden sind.
Wenn der Staat die Notbremse zieht
Die Jianxiawo-Mine, die etwa 6 Prozent der globalen Lithium-Produktion ausmacht, soll mindestens drei Monate stillstehen. Insider berichten, dass dies erst der Anfang sein könnte. Die lokalen Behörden hätten die Schließung erzwungen – ein deutliches Zeichen dafür, dass Peking ernst macht mit seiner Kampagne gegen die selbstverschuldete Überproduktion.
"Ich denke, das bedeutet, dass der Lithiumpreis kurzfristig ein sehr großes Aufwärtspotenzial hat", erklärte Bank of America-Analyst Matty Zhao gegenüber Bloomberg.
Die Analysten von Citigroup sehen in der Minenschließung einen Teil der "Anti-Involutions-Initiative" der Regierung. Sie glauben, dass dies China helfen werde, seine strategischen Ressourcen langfristig neu zu bewerten. Ein frommer Wunsch, möchte man meinen, wenn man bedenkt, wie oft chinesische Wirtschaftsinterventionen nach hinten losgegangen sind.
Die Ironie der grünen Revolution
Besonders pikant ist der Zeitpunkt dieser Entwicklung. Während China verzweifelt versucht, seinen Lithium-Markt zu stabilisieren, macht sich in den USA Präsident Trump daran, die grünen Subventionen zurückzufahren und zu einer vernünftigen Energiepolitik zurückzukehren. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen schwächelt weltweit – ein Trend, den selbst Pekings Planwirtschaftler nicht ignorieren können.
Goldman-Analyst James McGeoch warnt seine Kunden, dass die Anti-Involutions-Politik ein langsamer Prozess sein werde, der Überkapazitäten in verschiedenen Sektoren – von Aluminium über Kohle und Stahl bis hin zu Lithium und Elektrofahrzeugen – stillschweigend reduzieren soll. Die Auswirkungen würden sich erst in etwa zwölf Monaten materialisieren.
Ein Blick in die Glaskugel
McGeoch vergleicht die aktuelle Situation mit dem Kokskohle-Markt: "Er stieg aufgrund von Gerüchten über Produktionskürzungen, wir haben die Kürzungen nicht gesehen (obwohl Wetter und andere Faktoren das Angebot dennoch beeinflusst haben), und er ist oben geblieben." Mit anderen Worten: Allein die Angst vor weiteren Schließungen könnte die Preise hochhalten.
Die Frage, die sich stellt: Schafft China durch diese Maßnahmen tatsächlich ein Defizit am Markt bis 2026? Oder ist dies nur ein weiterer verzweifelter Versuch, die Folgen jahrelanger Fehlplanung zu kaschieren?
Gold glänzt, wenn Planwirtschaft versagt
Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, warum kluge Anleger auf bewährte Werte setzen sollten. Während China mit künstlichen Eingriffen versucht, seine Märkte zu stabilisieren, bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber eine solide Alternative. Sie unterliegen keinen politischen Launen und können nicht per Dekret stillgelegt werden. In Zeiten, in denen Regierungen weltweit mit immer drastischeren Maßnahmen in die Märkte eingreifen, sind sie ein Anker der Stabilität in einem stürmischen Meer wirtschaftlicher Unsicherheit.
Die Lithium-Krise ist nur ein weiteres Symptom einer globalen Wirtschaftsordnung, die zunehmend von staatlichen Eingriffen und Marktverzerrungen geprägt ist. Wer sein Vermögen schützen will, sollte sich nicht auf die Versprechen von Planwirtschaftlern verlassen, sondern auf zeitlose Werte setzen, die schon unzählige Krisen überstanden haben.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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