
Dalai Lama beendet Spekulationen: Die jahrhundertealte Tradition wird fortgesetzt
In einer bemerkenswerten Videobotschaft hat der Dalai Lama kurz vor seinem 90. Geburtstag für Klarheit gesorgt: Die jahrhundertealte Institution des tibetischen Buddhismus werde nach seinem Tod fortbestehen. Damit räumte der Friedensnobelpreisträger mit jahrelangen Spekulationen auf, die entstanden waren, nachdem er selbst angedeutet hatte, möglicherweise der letzte Dalai Lama zu sein.
Ein spirituelles Erbe im Exil
Tenzin Gyatso, der 1940 als 14. Reinkarnation des Dalai Lama erkannt wurde, lebt seit 1959 im indischen Dharamshala im Exil. Seine Flucht aus Tibet erfolgte, nachdem chinesische Truppen einen Aufstand in der tibetischen Hauptstadt Lhasa brutal niedergeschlagen hatten. Seitdem ist er nicht nur das spirituelle Oberhaupt des tibetischen Buddhismus, sondern auch ein Symbol des friedlichen Widerstands gegen die chinesische Besatzung Tibets.
Die Ankündigung des Dalai Lama, dass die Suche nach seinem Nachfolger "in Übereinstimmung mit den vergangenen Traditionen" erfolgen solle, ist mehr als nur eine religiöse Erklärung. Sie ist ein deutliches politisches Signal an Peking, das seit Jahrzehnten versucht, die tibetische Kultur und Religion unter seine Kontrolle zu bringen.
Der Machtkampf um die spirituelle Nachfolge
Besonders brisant wird die Situation durch die Haltung der chinesischen Regierung. Peking betrachtet den Dalai Lama als Separatisten und beansprucht für sich allein die Autorität, über die Reinkarnation des spirituellen Führers zu entscheiden. Diese Anmaßung zeigt einmal mehr, wie weit die kommunistische Führung bereit ist zu gehen, um ihre Macht über Tibet zu zementieren.
"Die Institution des Dalai Lama wird fortbestehen", betonte der 89-Jährige in seiner Videobotschaft und unterstrich damit, dass die Suche nach einem zukünftigen Dalai Lama gemäß der buddhistischen Tradition erfolgen müsse.
Der Dalai Lama hat bereits klargestellt, dass sein Nachfolger außerhalb Chinas geboren werden würde - eine direkte Absage an die Versuche Pekings, den Prozess zu kontrollieren. Diese Aussage unterstreicht die tiefe Kluft zwischen der tibetischen Exilgemeinschaft und der chinesischen Regierung.
Eine Tradition unter Druck
Die Institution des Dalai Lama existiert seit 1587 und basiert auf dem buddhistischen Glauben, dass der spirituelle Führer selbst den Körper wählen könne, in den er reinkarniert wird. Diese Tradition wurde bereits 14 Mal praktiziert und ist tief in der tibetischen Kultur verwurzelt.
Die Mehrheit der tibetischen Buddhisten, sowohl innerhalb Tibets als auch im Exil, lehnt die strenge Kontrolle Chinas über ihre Heimat ab. Die Ankündigung des Dalai Lama stärkt ihre Position und gibt ihnen Hoffnung, dass ihre spirituelle Tradition trotz des politischen Drucks fortbestehen wird.
Ein Vermächtnis des friedlichen Widerstands
Mit seiner Entscheidung, die Tradition fortzusetzen, setzt der Dalai Lama ein wichtiges Zeichen. In einer Zeit, in der autoritäre Regime weltweit versuchen, religiöse und kulturelle Minderheiten zu unterdrücken, steht er für die Bewahrung spiritueller Traditionen und friedlichen Widerstand. Seine klare Positionierung gegen die chinesischen Machtansprüche zeigt, dass wahre spirituelle Autorität nicht durch politische Gewalt ersetzt werden kann.
Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich dieser Konflikt zwischen spiritueller Tradition und politischer Macht entwickelt. Eines ist jedoch sicher: Der Dalai Lama hat mit seiner Ankündigung den Grundstein dafür gelegt, dass die tibetische buddhistische Tradition auch nach seinem Tod eine Zukunft hat - unabhängig von den Versuchen Pekings, sie zu kontrollieren.
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