
Digitale Bevormundung statt freie Arztwahl: Krankenkassen planen Zwangs-App für Termine
Die gesetzlichen Krankenkassen blasen zum Großangriff auf die freie Arztwahl. Unter dem Deckmantel der Effizienzsteigerung plant der GKV-Spitzenverband eine digitale Zwangssteuerung, die Patienten künftig durch eine App lotsen soll, bevor sie überhaupt einen Arzt zu Gesicht bekommen. Was als moderne Lösung verkauft wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als weiterer Schritt in Richtung Bevormundung und Zweiklassenmedizin.
Der gläserne Patient wird Realität
Oliver Blatt, Vorstandschef des GKV-Spitzenverbands, präsentiert seine Vision einer schönen neuen Gesundheitswelt: Patienten sollen künftig ihre Beschwerden in eine Krankenkassen-App eintippen, die dann darüber entscheidet, ob ein Arztbesuch überhaupt notwendig sei. "Mit strukturierten Fragen" wolle man feststellen, ob der Gang zum Hausarzt erforderlich sei oder ob "der Gang in die Apotheke vielleicht schon helfen würde", so Blatt.
Diese Aussage offenbart die wahre Intention: Es geht nicht um bessere Versorgung, sondern um Kosteneinsparung auf dem Rücken der Versicherten. Wer entscheidet denn, welche Algorithmen hinter dieser App stehen? Welche Kriterien werden angelegt, um Patienten den Zugang zum Arzt zu verwehren?
Das Ende der Privatsphäre im Gesundheitswesen
Besonders perfide erscheint die Forderung nach einer "neutralen Plattform", auf der Ärzte ihre Termine zur Verfügung stellen müssten. Was hier als Fortschritt verkauft wird, bedeutet in Wahrheit die totale Überwachung und Kontrolle des Gesundheitswesens. Jeder Arztbesuch, jede Beschwerde, jede Diagnose würde digital erfasst und gespeichert.
"Heute spielt es eine große Rolle, ob man privat oder gesetzlich versichert ist. Davon müssen wir weg", fordert Blatt.
Diese scheinbar noble Forderung nach Gleichbehandlung kaschiert nur schlecht, dass es in Wahrheit um eine Nivellierung nach unten geht. Statt die Versorgung für Kassenpatienten zu verbessern, soll offenbar die Wahlfreiheit aller eingeschränkt werden.
Die große Koalition macht mit
Erschreckend ist, dass auch die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz diesen Kurs mitträgt. Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) plant laut Koalitionsvertrag ein "verbindliches Primärarztsystem" - ein schöner Euphemismus für Zwangssteuerung. Die versprochene "Termingarantie" entpuppt sich als Mogelpackung, wenn man bedenkt, dass Patienten erst durch diverse digitale Hürden springen müssen.
Besonders zynisch wirkt Blatts Aussage, die Anzahl der Menschen, die "angeblich nicht digital unterwegs sind", werde überschätzt. Was ist mit den älteren Menschen, die oft die meiste medizinische Betreuung benötigen? Was ist mit Menschen, die aus verschiedenen Gründen keinen Zugang zu digitalen Medien haben oder diese nicht bedienen können?
Der wahre Grund: Ärztemangel kaschieren
Hinter all diesen Plänen steht die unbequeme Wahrheit, die niemand aussprechen will: Deutschland hat zu wenige Ärzte, weil die Politik jahrzehntelang versagt hat. Statt mehr Medizinstudienplätze zu schaffen und die Arbeitsbedingungen für Ärzte zu verbessern, setzt man lieber auf digitale Gatekeeper, die Patienten vom Arztbesuch abhalten sollen.
Die Behauptung, Deutschland sei "Spitzenreiter bei den Arzt-Patienten-Kontakten" in Europa, suggeriert, die Deutschen würden zu oft zum Arzt gehen. Doch wer entscheidet, was "zu oft" ist? Soll etwa nach skandinavischem Vorbild der Zugang zur Gesundheitsversorgung rationiert werden?
Widerstand ist geboten
Diese Pläne müssen auf entschiedenen Widerstand stoßen. Die freie Arztwahl ist ein Grundpfeiler unseres Gesundheitssystems und darf nicht einer digitalen Bevormundung geopfert werden. Patienten sind keine Kostenfaktoren, die es zu minimieren gilt, sondern Menschen mit einem Recht auf bestmögliche medizinische Versorgung.
Es ist höchste Zeit, dass die Bürger aufwachen und sich gegen diese schleichende Entmündigung zur Wehr setzen. Denn am Ende geht es um nicht weniger als die Frage, ob wir in einer freien Gesellschaft leben wollen, in der jeder selbst über seine Gesundheit entscheiden kann, oder in einem digitalen Überwachungsstaat, in dem Algorithmen über unser Wohlergehen bestimmen.
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