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30.07.2025
18:28 Uhr

Erdogans Elektro-Traum rollt nach Deutschland: Was der Togg-Start wirklich bedeutet

Während die deutsche Automobilindustrie zwischen Verbrenner-Nostalgie und E-Mobilitäts-Chaos taumelt, prescht ausgerechnet ein türkischer Newcomer vor. Togg, das elektrische Prestigeprojekt von Präsident Erdogan, wagt nach mehrfacher Verzögerung nun doch den Sprung über den Bosporus. Der Zeitpunkt könnte kaum pikanter sein: Mitten in der deutschen Wirtschaftskrise und während heimische Hersteller reihenweise ihre E-Auto-Pläne zusammenstreichen.

Verspäteter Start mit großen Ambitionen

Eigentlich sollte das türkische Elektro-SUV T10X bereits im Herbst 2024 deutsche Straßen erobern. Doch man habe "die besten Rahmenbedingungen für einen langfristigen Erfolg" abgewartet, heißt es diplomatisch aus der Stuttgarter Togg-Zentrale. Übersetzt dürfte das bedeuten: Die Marktlage war schlichtweg zu unberechenbar. Nun also der große Auftritt bei der IAA Mobility im September, gefolgt vom Verkaufsstart noch in diesem Jahr.

Die Ziele bleiben dabei erstaunlich ambitioniert: Eine Million Fahrzeuge auf europäischen Straßen bis 2032. Man sei sich "möglicher Marktdynamiken" bewusst, versichert das Unternehmen. Eine charmante Umschreibung für die Tatsache, dass der europäische E-Auto-Markt derzeit eher einem Minenfeld gleicht als einer Goldgrube.

Digitaler Direktvertrieb trifft auf deutsche Realität

Besonders mutig – oder naiv? – erscheint das Vertriebskonzept: Ausschließlich per App sollen die Fahrzeuge verkauft werden. Keine Händler, keine Showrooms, nur die digitale Welt der "Trumore"-App. Was in der technikaffinen Türkei funktionieren mag, könnte in Deutschland zum Stolperstein werden. Chinesische Hersteller mussten diese schmerzhafte Lektion bereits lernen und ruderten reihenweise zurück zum klassischen Händlernetz.

Der ausschließlich digitale Verkauf mag modern klingen, ignoriert aber die deutsche Mentalität: Hier will man ein Auto anfassen, Probe fahren und mit einem Menschen sprechen, bevor man 40.000 Euro oder mehr investiert.

Die türkische Community als Türöffner?

Togg setzt offenbar auf die knapp drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln in Deutschland als erste Kundenbasis. Eine nachvollziehbare Strategie, die jedoch ihre Grenzen haben dürfte. Nationale Gefühle allein verkaufen keine Autos – das mussten schon andere Hersteller schmerzhaft erfahren. Am Ende zählen Qualität, Preis und Service.

Erdogans industriepolitisches Prestigeprojekt

Die Geschichte von Togg liest sich wie ein Lehrstück türkischer Industriepolitik. Vor acht Jahren gab Erdogan höchstpersönlich den Startschuss für das Projekt. Ein Konsortium großer türkischer Unternehmen sprang ein, nachdem sich kein ausländischer Investor finden ließ. Das Ziel: Die türkische Automobilindustrie sollte nicht länger nur verlängerte Werkbank für Verbrenner sein, sondern selbst die Transformation zur E-Mobilität meistern.

Geführt wird das Unternehmen vom ehemaligen Bosch-Manager Gürcan Karakas, der seine Fahrzeuge gerne als "Smart Devices" bezeichnet. Große Bildschirme und modernes Infotainment sollen die technikbegeisterte Generation ansprechen. Ob das reicht, um gegen etablierte Marken zu bestehen?

Abhängigkeit von China inklusive

Pikant ist die Batterieversorgung: Die Zellen stammen vom chinesischen Unternehmen Farasis, das ursprünglich in Thüringen produzieren wollte. Diese Pläne wurden zugunsten des türkischen Engagements aufgegeben. So entsteht eine neue Abhängigkeit – diesmal nicht von deutschen Autobauern, sondern von chinesischen Zulieferern.

Was bedeutet das für den deutschen Markt?

Der Togg-Start in Deutschland wirft ein Schlaglicht auf die veränderten Machtverhältnisse in der Automobilwelt. Während deutsche Hersteller wie Porsche wieder verstärkt auf Verbrenner setzen und Mercedes Gewinnwarnungen ausgibt, drängen neue Player auf den Markt. Die Frage ist nur: Braucht Deutschland wirklich noch einen weiteren E-Auto-Anbieter in einem ohnehin übersättigten Markt?

Die Preise für den deutschen Markt stehen noch nicht fest, sollen aber auf der IAA bekannt gegeben werden. In der Türkei kostet das Basismodell umgerechnet 41.000 Euro – kein Schnäppchen in einem Markt, in dem chinesische Hersteller mit Kampfpreisen um Kunden buhlen.

Eines steht fest: Der deutsche Automarkt wird internationaler, digitaler und unberechenbarer. Ob Togg dabei eine Erfolgsgeschichte schreibt oder als weiteres Kapitel in der langen Liste gescheiterter Markteintritte endet, wird sich zeigen. Die Chancen stehen fifty-fifty – und das ist in der aktuellen Marktlage schon fast optimistisch.

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