
Fed-Gouverneur Waller fordert Zinssenkungen: Arbeitsmarkt könnte schnell kippen
Christopher Waller, Gouverneur der US-Notenbank Federal Reserve und möglicher Nachfolger von Jerome Powell, hat sich überraschend deutlich für eine baldige Zinswende ausgesprochen. In einem Interview mit CNBC warnte er eindringlich vor den Gefahren für den amerikanischen Arbeitsmarkt und forderte bereits bei der nächsten Fed-Sitzung in zwei Wochen erste Zinssenkungen.
Dramatische Warnung vor Arbeitsmarkt-Kollaps
"Wenn der Arbeitsmarkt kippt, dann kippt er schnell", mahnte Waller mit ungewöhnlicher Schärfe. Diese Aussage dürfte in Washington für Aufsehen sorgen, gilt der Fed-Gouverneur doch als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für den Chefposten der Notenbank, wenn Powells Amtszeit 2026 endet. Präsident Trump soll ihn bereits auf seiner Shortlist haben.
Wallers Forderung nach sofortigen Zinssenkungen steht im krassen Gegensatz zur bisherigen Fed-Politik. Noch im Juli hatte er gemeinsam mit einem weiteren Gouverneur gegen die Entscheidung gestimmt, die Zinsen unverändert bei 4,25 bis 4,5 Prozent zu belassen - ein historisch seltener Vorgang, der zuletzt vor über 30 Jahren vorkam.
Mehrere Zinssenkungen in Aussicht
Der potenzielle Powell-Nachfolger geht davon aus, dass die Zinsen derzeit etwa 1,0 bis 1,5 Prozentpunkte über ihrem "neutralen" Niveau liegen. "Ich würde sagen, in den nächsten drei bis sechs Monaten könnten wir mehrere Senkungen sehen", erklärte Waller. Ob diese bei jeder Sitzung oder nur bei jeder zweiten erfolgen würden, hänge von den Wirtschaftsdaten ab.
"Wir müssen nicht in eine starre Abfolge von Schritten verfallen. Wir können schauen, wohin die Dinge sich entwickeln."
Gelassenheit bei Zöllen - Skepsis bei Inflationsängsten
Interessant ist Wallers entspannte Haltung zu Trumps massiven Zollerhöhungen. Während viele Ökonomen vor einer neuen Inflationswelle warnen, zeigt sich der Fed-Gouverneur unbeeindruckt: "Die Leute machen sich immer noch Sorgen über Zoll-Inflation. Ich nicht, aber alle anderen schon." Er räumte zwar ein, dass Zölle wie eine Steuer auf Verbraucher wirken und das Wachstum bremsen würden, sehe aber keine Rezession am Horizont.
Diese Einschätzung könnte durchaus als Signal an Trump zu verstehen sein - der Präsident hatte wiederholt die Fed für ihre Zinspolitik kritisiert und mehr Einfluss auf die Notenbank gefordert.
Verteidigung der Fed-Unabhängigkeit
Auf Trumps jüngsten Versuch, Fed-Gouverneurin Lisa Cook zu entlassen, wollte Waller nicht direkt eingehen. Stattdessen betonte er die fundamentale Bedeutung der Notenbank-Unabhängigkeit: "Die Unabhängigkeit der Fed ist entscheidend für alles, was wir tun." Trotz der aktuellen Spannungen glaube er weiterhin an eine unabhängige Fed, und dass auch künftige Ernannte unpolitisch handeln würden.
Diese diplomatische Gratwanderung zeigt, wie schwierig die Lage für Fed-Offizielle geworden ist. Einerseits müssen sie ihre Unabhängigkeit verteidigen, andererseits wollen potenzielle Kandidaten wie Waller ihre Chancen auf den Chefposten nicht verspielen.
Was bedeutet das für Anleger?
Wallers Vorstoß könnte die Märkte in Bewegung bringen. Sollte die Fed tatsächlich beim nächsten Treffen am 16. und 17. September die Zinswende einleiten, dürfte dies Aktien und Anleihen beflügeln. Gleichzeitig könnte der Dollar unter Druck geraten. In einem solchen Umfeld gewinnen traditionelle Wertanlagen wie physische Edelmetalle wieder an Attraktivität - sie bieten Schutz vor Währungsturbulenzen und profitieren typischerweise von sinkenden Realzinsen.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich Wallers Forderung durchsetzt. Seine Position als möglicher Powell-Nachfolger verleiht seinen Worten jedenfalls besonderes Gewicht. Anleger sollten sich auf volatile Zeiten einstellen - und ihr Portfolio entsprechend absichern.
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