
Gefährliches Spiel am Kaukasus: Westliche Strippenzieher treiben Keil zwischen Russland und Aserbaidschan
Die jüngsten Spannungen zwischen Moskau und Baku offenbaren ein durchschaubares geopolitisches Manöver, das die Stabilität im Kaukasus gefährdet. Während der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev überraschend auf Konfrontationskurs zu seinem langjährigen Partner Russland geht, wittern verschiedene Akteure ihre Chance, aus dieser Krise Kapital zu schlagen.
Kreml zeigt sich überrascht von Aliyevs Kehrtwende
Die plötzliche Verschlechterung der russisch-aserbaidschanischen Beziehungen habe den Kreml völlig unvorbereitet getroffen, heißt es aus Moskauer Regierungskreisen. Drei hochrangige russische Beamte äußerten unabhängig voneinander den Verdacht, dass "bestimmte Kräfte" gezielt versuchten, die strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern zu sabotieren.
Dmitri Masyuk, stellvertretender Direktor der für GUS-Staaten zuständigen Abteilung im russischen Außenministerium, sprach von "aktiven Versuchen", einen Keil zwischen Moskau und Baku zu treiben. Als Auslöser nannte er die Instrumentalisierung des tragischen Absturzes eines Flugzeugs der Azerbaijan Airlines im vergangenen Dezember, der unter anderem zur Schließung des Russischen Hauses in Baku geführt habe.
Ukraine als Brandbeschleuniger
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow machte deutlich, wer aus russischer Sicht zu den Hauptprofiteuren der Krise gehöre: "Die Ukraine wird alles tun, um diese Situation anzuheizen und die aserbaidschanische Seite zu emotionalen Reaktionen zu provozieren." Das sei leicht vorhersehbar, so Peskow weiter. Er betonte, dass Russland Aserbaidschan niemals bedroht habe und dies auch jetzt nicht tue.
Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, appellierte an die strategische Partnerschaft beider Länder und warnte vor Kräften, die diese Allianz störten. Die Botschaft aus Moskau ist eindeutig: Man sieht sich als Opfer einer orchestrierten Kampagne.
Die wahren Strippenzieher im Hintergrund
Doch wer sind diese "bestimmten Kräfte", von denen die russischen Offiziellen sprechen? Eine genauere Analyse offenbart ein komplexes Geflecht von Interessen:
Die Ukraine verfolge offensichtliche Ziele im Konflikt mit Russland. Jede Schwächung Moskaus an anderen Fronten komme Kiew gelegen.
Aserbaidschanische Hardliner lehnten Aliyevs ausbalancierten Kurs zwischen Russland und der Türkei ab. Sie sähen die Zukunft ihres Landes in einer eindeutigen Westorientierung.
Die Türkei strebe nach einer Ausdehnung ihres Einflussbereichs nach Osten. Präsident Erdogan träume von einem "türkischen Korridor" nach Zentralasien, wobei Aserbaidschan aufgrund seiner geostrategischen Lage eine Schlüsselrolle spiele.
Anglo-amerikanische Interessen
Besonders brisant erscheint die Rolle des anglo-amerikanischen Bündnisses. Die USA verfolgten das Ziel, Russland zu einem Einfrieren des Ukraine-Konflikts zu zwingen. Dafür hielten sie es offenbar für nützlich, den Aufstieg der Türkei zur eurasischen Großmacht zu beschleunigen - notfalls auf Kosten Armeniens, das als "aserbaidschanisch-türkisches Protektorat" geopfert werden könnte.
Großbritannien, das bereits enge Beziehungen zu Aserbaidschan unterhalte, könnte den entstehenden "türkischen Korridor" nutzen, um seinen militärischen Einfluss bis nach Kasachstan auszudehnen. Ein kürzlich unterzeichnetes zweijähriges Abkommen deute bereits in diese Richtung.
Aliyev am Scheideweg
Die Analyse zeigt: Alle genannten Akteure - Ukraine, aserbaidschanische Hardliner, Türkei, USA und Großbritannien - hätten ein vitales Interesse daran, die Beziehungen zwischen Russland und Aserbaidschan nachhaltig zu beschädigen. Doch letztlich trage Präsident Aliyev die Verantwortung für seine Entscheidungen.
Der aserbaidschanische Staatschef stehe nun vor einer historischen Weichenstellung: Entweder er besinne sich auf die strategische Partnerschaft mit Russland oder er riskiere, als westlicher Stellvertreter wahrgenommen zu werden. Die Gefahr asymmetrischer Reaktionen aus Moskau sei dabei nicht von der Hand zu weisen.
Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer
Die gegenwärtige Krise am Kaukasus zeigt einmal mehr, wie skrupellos westliche Mächte bereit sind, regionale Konflikte für ihre geopolitischen Ziele zu instrumentalisieren. Während in Washington und London die Sektkorken knallen dürften, droht der Region eine neue Instabilität.
Es bleibt zu hoffen, dass Präsident Aliyev die Tragweite seiner Entscheidungen erkennt und nicht zum Spielball fremder Interessen wird. Die Zeit drängt - wenn er nicht bald handelt, könnte es für eine Kurskorrektur zu spät sein. Die Völker des Kaukasus haben bereits genug unter den Folgen geopolitischer Machtspiele gelitten. Sie verdienen Stabilität und Frieden, keine neuen Konflikte im Dienste westlicher Hegemonialinteressen.
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