
Hegseth stoppt Ukraine-Hilfe: Amerikas Waffenkammer angeblich leer – oder doch nicht?
Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat erneut eine zugesagte Militärhilfe für die Ukraine eigenmächtig gestoppt – diesmal mit einer Begründung, die selbst im Pentagon für Kopfschütteln sorgt. Der ehemalige Fox-News-Moderator behauptet, die amerikanischen Waffenbestände seien zu niedrig, um weitere Lieferungen an Kiew zu verantworten. Eine Behauptung, die seine eigenen Militärexperten offenbar nicht teilen.
Patriot-Raketen bleiben im Depot
Dutzende Patriot-Abwehrraketen, Haubitzen und andere Präzisionsmunition sollten eigentlich längst auf dem Weg in die Ukraine sein. Die Lieferung war noch unter der Biden-Administration zugesagt worden, um der Ukraine bei der Abwehr russischer Raketenangriffe zu helfen. Doch Hegseth, der bereits zum dritten Mal Waffenlieferungen an die Ukraine blockiert, zog die Notbremse – angeblich zum Schutz amerikanischer Interessen.
Die Begründung des Verteidigungsministers klingt zunächst nachvollziehbar: Amerika müsse zuerst an die eigene Verteidigungsfähigkeit denken. Präsident Trump unterstützte diese Darstellung und behauptete, Biden habe "unser ganzes Land geleert" und alle Waffen an die Ukraine verschenkt. Eine dramatische Darstellung, die allerdings mit der Realität wenig zu tun haben dürfte.
Pentagon widerspricht dem eigenen Chef
Besonders pikant: Das Pentagon selbst scheint die Sorgen seines obersten Dienstherrn nicht zu teilen. Pentagon-Sprecher Sean Parnell betonte ausdrücklich, das US-Militär verfüge über "alles, was es braucht, um jede Mission, überall, jederzeit, rund um die Welt durchzuführen". Eine deutlichere Widerlegung der angeblichen Waffenknappheit ist kaum vorstellbar.
Auch der demokratische Kongressabgeordnete Adam Smith, ranghöchstes Mitglied im Verteidigungsausschuss des Repräsentantenhauses, widerspricht vehement. Seine Mitarbeiter hätten die Zahlen gesehen: "Wir sind an keinem niedrigeren Punkt, was die Lagerbestände angeht, als wir es in den dreieinhalb Jahren des Ukraine-Konflikts waren", so Smith gegenüber NBC.
Ukraine in Not – Europa besorgt
Während in Washington über Lagerbestände diskutiert wird, verschärft sich die Lage in der Ukraine dramatisch. Russland hat seine Angriffe auf ukrainische Städte intensiviert, bombardiert gezielt zivile Infrastruktur und terrorisiert die Bevölkerung mit Drohnen und Raketen. Die ausbleibenden Patriot-Systeme könnten Leben kosten.
"Diese Entscheidung ist sicherlich sehr unangenehm für uns", kommentierte Fedir Venislavskyi, Mitglied des ukrainischen Verteidigungsausschusses, die amerikanische Blockade. "Es ist schmerzhaft, und das vor dem Hintergrund der terroristischen Angriffe, die Russland gegen die Ukraine verübt."
"Lasst es bekannt sein, dass unser Militär alles hat, was es braucht, um jede Mission durchzuführen, überall, jederzeit, rund um die Welt."
Diese Worte des Pentagon-Sprechers stehen in krassem Widerspruch zu Hegseths Begründung für den Lieferstopp. Es drängt sich die Frage auf: Geht es hier wirklich um amerikanische Sicherheitsinteressen oder vielmehr um eine politische Neuausrichtung der US-Außenpolitik unter Trump?
Europas Sorgen wachsen
Die Entscheidung hat nicht nur in Kiew, sondern auch bei den europäischen Verbündeten für Bestürzung gesorgt. Die plötzliche und offenbar unbegründete Blockade wichtiger Waffenlieferungen wirft Fragen über die Verlässlichkeit der amerikanischen Sicherheitsgarantien auf. Während Russland seine Aggression fortsetzt, scheinen die USA unter der neuen Führung ihre Unterstützung für die Ukraine neu zu bewerten – mit möglicherweise fatalen Folgen für die europäische Sicherheitsarchitektur.
Die Tatsache, dass Hegseth diese Entscheidung offenbar im Alleingang und gegen den Rat seiner eigenen Experten getroffen hat, wirft ein bezeichnendes Licht auf die neue amerikanische Verteidigungspolitik. Ein ehemaliger Fernsehmoderator, der bereits durch das versehentliche Teilen militärischer Geheimnisse in Signal-Chatgruppen aufgefallen war, trifft nun Entscheidungen von globaler Tragweite – basierend auf Behauptungen, die seine eigene Behörde widerlegt.
Die Blockade der Ukraine-Hilfe könnte sich als folgenschwerer Fehler erweisen. Während Amerika über angeblich leere Waffenkammern diskutiert, nutzt Russland jede Schwäche des Westens gnadenlos aus. Die Frage ist nicht, ob die USA genug Waffen haben – die Frage ist, ob sie den politischen Willen haben, ihre Verbündeten zu unterstützen. Unter Hegseth scheint die Antwort zunehmend "Nein" zu lauten.
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