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03.07.2025
13:14 Uhr

Indiens Seltene-Erden-Ambitionen: Ein Fünfjahresplan gegen Chinas Monopolstellung

Während die westliche Welt verzweifelt nach Alternativen zu Chinas erdrückender Dominanz im Bereich der Seltenen Erden sucht, wagt sich nun auch Indien auf dieses strategisch wichtige Spielfeld. Hindustan Zinc, einer der größten Zinkproduzenten des Landes, kündigte an, in den kommenden fünf Jahren in die Produktion Seltener Erden einzusteigen. Ein ambitioniertes Unterfangen, das die enormen Hürden beim Aufbau einer heimischen Lieferkette offenbart – und gleichzeitig die Frage aufwirft, ob dieser Zeitrahmen in der heutigen geopolitischen Lage nicht bereits zu optimistisch kalkuliert sei.

Strategisches Interesse mit langer Vorlaufzeit

„Dies ist von strategischem Interesse für Indien", erklärte CEO Arun Misra in einem Interview. Das Unternehmen war der einzige private Bieter, der im Mai bei einer staatlichen Auktion einen Monazit-Abbaublock in Uttar Pradesh ergattern konnte. Doch der Weg zur kommerziellen Produktion gleicht einem Marathon: Allein die Exploration und Reservenanalyse würden drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen, so Misra. Eine Zeitspanne, in der China seine Marktposition weiter festigen könnte.

Die globale Versorgung mit Permanentmagneten steht bereits jetzt unter erheblichem Druck, nachdem China die Exporte von Seltenen Erden wie Terbium und Dysprosium eingeschränkt hat – beide essentiell für die Hitzebeständigkeit von Neodym-Magneten. Besonders die Automobilindustrie leidet unter diesen Restriktionen, während Peking behauptet, weiterhin Exportanträge zu bearbeiten. Ein Spiel mit der wirtschaftlichen Abhängigkeit des Westens, das China meisterhaft beherrscht.

Indiens Rohstoffparadoxon

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Indien verfügt über 6% der weltweiten Reserven an Seltenen Erden, trägt aber nur 1% zur globalen Produktion bei. China hingegen dominiert mit 69% der Weltproduktion. Der entscheidende Vorteil Pekings liegt in den großen Bastnäsit-Vorkommen mit niedrigem Thoriumgehalt, was die Verarbeitungskosten erheblich reduziert – ein „gewaltiger Unterschied" bei den Betriebskosten, wie Misra einräumt.

Indien besitzt zwar beachtliche 12,73 Millionen Tonnen Monazit-Reserven, hauptsächlich in den südlichen Küstengebieten. Doch hier offenbart sich ein regulatorisches Dilemma: Private Unternehmen dürfen diese aufgrund des Thoriumgehalts nicht abbauen – dieser ist für die Kernenergie reserviert und unterliegt dem Atomenergie-Gesetz. Nur das staatliche Unternehmen Indian Rare Earth Ltd. hat die Erlaubnis zum Abbau. „Wenn Monazit dereguliert und der Abbau mit privater Beteiligung erlaubt würde, könnte Indien Magnete herstellen", argumentiert Misra.

Chinas strategischer Vorsprung

Mit geschätzten 44 Millionen Tonnen Seltene-Erden-Reserven kontrolliert China 40% der globalen Vorkommen. D.K. Srivastava, Chefpolitikberater von EY India, mahnte in einem aktuellen Bericht zur verstärkten Forschung und internationalen Partnerschaften: „Jeder Mangel wird als substanzieller Engpass für Wachstum und Beschäftigung dienen."

Die Abhängigkeit Indiens zeigt sich in den Importzahlen: Während die Einfuhren von Seltene-Erden-Oxiden im Geschäftsjahr 2022-23 um 22% zurückgingen, stieg Chinas Anteil daran von 17,5% auf 25%. Diese Versorgungsengpässe unterstreichen Indiens breitere Abhängigkeit von Importen kritischer Mineralien wie Kobalt, Graphit, Lithium und Kupfer – allesamt unverzichtbar für Elektrofahrzeuge und Energiespeicher.

Nationale Mission mit ungewissem Ausgang

Als Reaktion auf diese prekäre Lage startete Indien die National Critical Mineral Mission mit einem Budget von 163 Milliarden Rupien (1,9 Milliarden Dollar). Der Geological Survey of India wurde beauftragt, bis 2030-31 insgesamt 1.200 Explorationsprojekte durchzuführen. Zusätzlich strebt das Land an, Lithium- und Kobaltreserven im Ausland zu sichern.

Hindustan Zinc expandiert entsprechend und hat bereits Kali- und Wolframblöcke erworben. Das Unternehmen plant, innerhalb von fünf Jahren 30% seiner Einnahmen aus kritischen Mineralien zu generieren. Während Misra keine Details zur Finanzierung preisgab, betonte er, dass „Geld kein Problem" sei, und verwies auf einen Gewinnanstieg von 33% auf 103,5 Milliarden Rupien im Geschäftsjahr 2024-25.

„Wir möchten in Sektoren arbeiten, die offensichtlich schwierig zu betreiben und daher für andere große Akteure nicht attraktiv genug sind"

Diese Aussage Misras offenbart sowohl Ambition als auch die Herausforderungen, die vor Indien liegen. Während die westliche Welt und ihre Verbündeten verzweifelt versuchen, ihre Abhängigkeit von China zu reduzieren, zeigt Indiens Fünfjahresplan die harte Realität: Der Aufbau alternativer Lieferketten ist ein langwieriger Prozess, der erhebliche Investitionen und regulatorische Reformen erfordert.

In einer Zeit, in der geopolitische Spannungen zunehmen und die Kontrolle über kritische Rohstoffe zur Machtfrage wird, könnte sich die Frage stellen, ob fünf Jahre nicht bereits zu lang sind. Während Indien plant und exploriert, festigt China weiter seine Position. Für Anleger, die sich gegen solche geopolitischen Risiken absichern möchten, bleiben physische Edelmetalle wie Gold und Silber eine bewährte Alternative – unabhängig von Lieferketten und politischen Machtspielen.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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