
Japan trotzt US-Druck: Russisches Gas bleibt unverzichtbar – EU dreht den Hahn zu
Während die EU mit ihrem 19. Sanktionspaket den kompletten Importstopp für russisches Flüssigerdgas beschließt, stellt sich Japan offen gegen die Forderungen aus Washington. Die neue Premierministerin Sanae Takaichi lässt sich von Donald Trump nicht erpressen – und das aus gutem Grund. Tokio bezeichnet die Gaslieferungen aus dem Sachalin-2-Projekt als „extrem wichtig" für die nationale Energiesicherheit. Ein mutiger Schritt, der zeigt: Nicht alle Verbündeten tanzen nach der Pfeife der USA.
Energiesicherheit vor politischem Gehorsam
Industrieminister Ryosei Akazawa bringt es auf den Punkt: „Wenn LNG stattdessen auf dem Weltmarkt beschafft wird, werden die Beschaffungspreise stark steigen – und die Strompreise ebenfalls wieder anziehen." Diese Warnung kam nicht zufällig kurz vor Trumps geplantem Besuch vom 27. bis 29. Oktober 2025 in Japan. Washington erhöht den Druck, doch Tokio bleibt standhaft. Während die EU-Bürger sich auf explodierende Energiepreise einstellen müssen, verteidigt Japan pragmatisch seine nationalen Interessen.
Das russische Gasfeld Sachalin-2 liegt nur wenige hundert Kilometer nördlich von Hokkaido – näher geht es kaum. Diese geografische Realität ignoriert Washington geflissentlich. Für Japan deckt diese Route etwa zehn Prozent der gesamten LNG-Importe ab. Die meisten Verträge laufen zwischen 2028 und 2033 aus. Ein vorzeitiger Ausstieg würde nicht nur Vertragsstrafen nach sich ziehen, sondern auch teure Ersatzkäufe auf dem ohnehin angespannten Spotmarkt erfordern.
Die Fukushima-Hypothek wiegt schwer
Seit der Katastrophe von Fukushima 2011 stehen die meisten japanischen Atomkraftwerke still. Der Ausbau erneuerbarer Energien kommt nur schleppend voran – eine Situation, die das Land in eine prekäre Abhängigkeit von Energieimporten treibt. Fast 90 Prozent seiner Energie muss Japan importieren. In dieser Lage auf russisches Gas zu verzichten, wäre wirtschaftlicher Selbstmord.
„Russisches Gas spielt eine extrem wichtige Rolle für Japans Energiesicherheit"
Diese klaren Worte von Minister Akazawa zeigen: Japan lässt sich seine Energiepolitik nicht von außen diktieren. Während deutsche Politiker ihre Bürger mit ideologisch motivierten Sanktionen in die Energiearmut treiben, handelt Tokio verantwortungsvoll. Die japanische Regierung stellt die Interessen ihrer Bürger über transatlantische Gefolgschaftstreue.
EU-Sanktionswahn trifft auf asiatischen Pragmatismus
Die EU beschloss am 23. Oktober ihr 19. Sanktionspaket – eine beeindruckende Zahl, die vor allem eines zeigt: Die bisherigen 18 Pakete haben ihr Ziel verfehlt. Ab dem 1. Januar 2027 soll kein russisches LNG mehr in die EU gelangen. Kurzfristige Verträge müssen binnen sechs Monaten enden. Brüssel feiert sich für diese „klare Linie", während die europäischen Verbraucher die Zeche zahlen.
Japan hingegen wählt den Weg der Vernunft. Handelsminister Yoji Muto formulierte es diplomatisch: Man wolle die Abhängigkeit von Russland „schrittweise reduzieren", könne die Importe aber nicht sofort stoppen. Diese Position mag in Washington für Verstimmung sorgen, doch sie entspricht der Realität eines Landes, das bereits mit einer hartnäckigen Inflation zu kämpfen hat.
Der Preis der Prinzipientreue
US-Finanzminister Scott Bessent forderte unmissverständlich das Ende der russischen Energieimporte. Doch Japan zeigt, dass wahre Souveränität bedeutet, auch mal Nein zu sagen. Der Energieriese Jera kündigte zwar Investitionen in die US-Schiefergasförderung an – ein Zugeständnis an Washington. Doch diese Mengen werden frühestens in einigen Jahren fließen und können die russischen Lieferungen nicht ersetzen.
Die japanische Position offenbart die Scheinheiligkeit der westlichen Sanktionspolitik. Während man von anderen Ländern bedingungslose Gefolgschaft erwartet, ignoriert man deren spezifische geografische und wirtschaftliche Realitäten. Japan, eingeklemmt zwischen dem „engen LNG-Markt in Asien" und steigenden Energiepreisen, trifft die einzig vernünftige Entscheidung: Es stellt das Wohl seiner Bürger über ideologische Grabenkämpfe.
Diese Entwicklung zeigt einmal mehr: Die von den USA orchestrierte Sanktionspolitik stößt an ihre Grenzen. Während Europa sich selbst wirtschaftlich schwächt, gehen asiatische Länder pragmatischere Wege. Für deutsche Verbraucher, die unter explodierenden Energiepreisen leiden, muss Japans Haltung wie ein Hohn wirken. Dort regiert noch der gesunde Menschenverstand – eine Tugend, die in Berlin und Brüssel längst verloren gegangen scheint.
In Zeiten geopolitischer Verwerfungen und unsicherer Energiemärkte gewinnen krisensichere Anlagen an Bedeutung. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich historisch als verlässlicher Vermögensschutz bewährt und können eine sinnvolle Ergänzung für ein ausgewogenes Anlageportfolio darstellen.

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