
Japans Zentralbank leitet Zeitenwende ein: Massive ETF-Verkäufe erschüttern den Nikkei
Die Bank of Japan (BOJ) hat eine Entscheidung getroffen, die das Ende einer Ära markiert und Japans Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Während die Notenbank ihren Leitzins bei mageren 0,5 Prozent belässt, kündigte sie den systematischen Abbau ihrer gigantischen ETF-Bestände an – ein Schritt, der den Nikkei 225 bereits unter Druck setzt und weitreichende Folgen für Anleger haben dürfte.
Das Ende der künstlichen Marktbeatmung
Was die BOJ da plant, gleicht einer Operation am offenen Herzen des japanischen Aktienmarktes. Mit einem Buchwert von 37 Billionen Yen und einem Marktwert, der mehr als doppelt so hoch liegt, sitzt die Zentralbank auf einem der größten Aktienberge, den eine Notenbank je angehäuft hat. Zum Vergleich: Das entspricht etwa der Hälfte des deutschen Bruttoinlandsprodukts – in Aktien.
Die geplante Verkaufsgeschwindigkeit von 620 Milliarden Yen jährlich mag auf den ersten Blick moderat erscheinen. Doch rechnet man nach, würde die BOJ bei diesem Tempo über 100 Jahre benötigen, um ihre Bestände vollständig abzubauen. Ein Marathon, kein Sprint – aber einer, der die Märkte nachhaltig belasten könnte.
Politisches Chaos trifft auf geldpolitische Unsicherheit
Die Timing-Entscheidung der BOJ könnte kaum brisanter sein. Premierminister Shigeru Ishiba hat seinen Rücktritt angekündigt, das Land steckt in einer Führungskrise. Gleichzeitig sieht sich Gouverneur Kazuo Ueda erstmals mit zwei Gegenstimmen im Vorstand konfrontiert – ein deutliches Signal für wachsende Uneinigkeit in der Geldpolitik.
Während die US-Notenbank Fed gerade erst die Zinsen gesenkt hat und damit den globalen Lockerungskurs fortsetzt, schwimmt Japan gegen den Strom. Fast 90 Prozent der Marktbeobachter rechnen bis Januar mit einer Zinserhöhung – trotz oder gerade wegen der politischen Turbulenzen.
Der Nikkei als Leidtragender
Die Reaktion des Marktes ließ nicht lange auf sich warten: Der Nikkei 225 gab nach Bekanntgabe der Pläne nach, während der Yen aufwertete. Ein klassisches Muster, das sich in den kommenden Monaten verstärken könnte. Denn wenn der größte Einzelaktionär japanischer Aktien zum Verkäufer wird, fehlt eine wichtige Stütze.
Besonders pikant: Die BOJ brauchte fast zwei Jahrzehnte, um die während der Finanzkrise erworbenen Bankaktien wieder loszuwerden. Bei den ETFs könnte es noch länger dauern – eine Hängepartie, die wie ein Damoklesschwert über dem japanischen Aktienmarkt schwebt.
Lehren für deutsche Anleger
Was bedeutet das alles für hiesige Investoren? Die japanische Erfahrung zeigt eindrucksvoll, wohin eine Politik des billigen Geldes und der Marktmanipulation führen kann. Zentralbanken, die zu Großaktionären werden, schaffen künstliche Blasen, deren Platzen nur eine Frage der Zeit ist.
In Deutschland erleben wir ähnliche Tendenzen: Die EZB flutet die Märkte mit Liquidität, die neue Große Koalition plant ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen – finanziert natürlich auf Pump, trotz gegenteiliger Versprechen von Kanzler Merz. Die Parallelen zu Japan sind unübersehbar.
Gold als sicherer Hafen
In Zeiten, in denen Zentralbanken zu Marktakteuren werden und Regierungen Schulden wie Konfetti verteilen, gewinnen reale Werte an Bedeutung. Physisches Gold und Silber bieten Schutz vor den Experimenten der Notenbanker und den Versprechungen der Politiker. Sie können weder gedruckt noch per Mausklick vermehrt werden – ein unschätzbarer Vorteil in einer Welt, in der Papierwerte zunehmend auf tönernen Füßen stehen.
Die japanische Zentralbank mag Jahre brauchen, um ihre Aktienbestände abzubauen. Anleger sollten nicht so lange warten, um ihr Vermögen auf solidere Fundamente zu stellen. Denn wenn selbst die Notenbanken beginnen, aus dem Markt auszusteigen, ist es höchste Zeit, über die eigene Anlagestrategie nachzudenken.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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