
Maulkorb beim ZDF: Wenn kritische Recherchen im Giftschrank verschwinden
Was sich derzeit beim Zweiten Deutschen Fernsehen abspielt, erinnert fatal an die Zustände in autoritären Mediensystemen. Zwei langjährige Journalisten haben den Mut gefasst, über massive Missstände bei der Sendung "Frontal21" zu sprechen – und enthüllen dabei ein System der Einschüchterung und Zensur, das mit dem Selbstverständnis eines öffentlich-rechtlichen Senders unvereinbar ist.
Die Strafversetzung als Disziplinarmaßnahme
Joe Sperling, der jahrelang für das ZDF arbeitete, wurde nach eigenen Angaben strafversetzt. Seine neue Aufgabe: statt investigativer Recherchen für "Frontal21" soll er sich nun um die Sendung "Hallo Deutschland" kümmern. Was war sein Vergehen? Er hatte kritische Fragen gestellt. Als bekannt wurde, dass ein ehemaliger Kollege als Quelle für zwei Geheimdienste tätig war, wollte Sperling wissen, ob dies die redaktionelle Arbeit beeinflusst habe. Eine berechtigte Frage, möchte man meinen – doch beim ZDF scheint man das anders zu sehen.
Besonders brisant: Der Sender forderte von Sperling, eine Schweige- und Loyalitätserklärung zu unterzeichnen. Als er sich weigerte, folgte prompt die Versetzung. Das ZDF bestreitet freilich, dass es sich um eine Strafversetzung handle – man spricht lieber von einer "nicht verlängerten befristeten Zuordnung". Ein semantisches Versteckspiel, das die Realität verschleiern soll.
Wenn unbequeme Wahrheiten unterdrückt werden
Andreas Halbach, seit 2003 für den öffentlich-rechtlichen Sender tätig, berichtet von noch gravierenderen Vorfällen. Seine Recherche über eine deutsche Familie mit drei Kindern, die jahrelang auf eine Sozialwohnung wartete und dann einer Flüchtlingsfamilie weichen musste, wurde systematisch sabotiert. Der kritische O-Ton des betroffenen Familienvaters? Gestrichen. Eine eidesstattliche Erklärung der Familie? Von der Redaktionsleitung nicht akzeptiert. Selbst Zeugenaussagen von Nachbarn wurden ignoriert.
Man muss sich das vor Augen führen: Hier wird eine journalistisch sauber recherchierte Geschichte unterdrückt, weil sie nicht ins gewünschte Narrativ passt. Eine Geschichte, die die Realität vieler Deutscher widerspiegelt, die sich im eigenen Land benachteiligt fühlen. Doch diese Realität darf offenbar nicht gezeigt werden – sie könnte ja die falschen Fragen aufwerfen.
Der Schlesinger-Skandal und die ARD-Solidarität
Noch brisanter wird es beim Fall Patricia Schlesinger. Als Halbach 2022 exklusives Material zum Skandal der ehemaligen RBB-Intendantin zugespielt bekam, unterdrückte das ZDF auch diese Recherche. Man wollte offenbar nicht an der Kollegin aus der ARD-Familie kratzen – Couchgarnituren für 20.000 Euro und Dienstwagen mit Massagesitzen hin oder her. Die Solidarität unter den Öffentlich-Rechtlichen scheint wichtiger zu sein als die journalistische Pflicht zur Aufklärung.
Das System der Angst und Anpassung
Besonders entlarvend ist die Reaktion von 26 ZDF-Journalisten, die sich eilfertig von Halbach distanzierten. Es handelte sich dabei – welch Überraschung – größtenteils um freie oder befristete Mitarbeiter. Wer will es ihnen verdenken? Wenn man sieht, wie mit kritischen Geistern umgesprungen wird, hält man lieber den Mund und sichert sein Einkommen. Ein perfides System der Angst und Anpassung, das jeden Widerspruch im Keim erstickt.
Halbach bringt es auf den Punkt: Das ZDF verfügt als einer der wenigen Sender über kein Redaktionsstatut. Ein Zustand, den er als "demokratiegefährdend" bezeichnet. Recht hat er. Ohne klare Regeln für die redaktionelle Unabhängigkeit werden Journalisten zu Befehlsempfängern degradiert, die nur noch das berichten dürfen, was von oben gewünscht wird.
Der Vertrauensverlust ist hausgemacht
Die Folgen dieser Zustände sind verheerend. Laut einer repräsentativen Civey-Umfrage empfinden 54 Prozent der Befragten die Berichterstattung in den öffentlich-rechtlichen Medien als einseitig, 40 Prozent sogar als "sehr einseitig". Dieser Vertrauensverlust kommt nicht von ungefähr – er ist das direkte Resultat einer Berichterstattung, die unbequeme Wahrheiten ausblendet und kritische Stimmen mundtot macht.
Was beim ZDF abläuft, ist ein Skandal, der die Grundfesten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erschüttert. Wenn Journalisten strafversetzt werden, weil sie kritische Fragen stellen, wenn Recherchen unterdrückt werden, weil sie nicht ins politische Narrativ passen, dann hat sich der Sender von seinem Auftrag zur unabhängigen Information verabschiedet. Die Bürger zahlen Zwangsgebühren für einen Rundfunk, der ihnen die Wahrheit vorenthält – ein Zustand, der in einer Demokratie nicht hinnehmbar ist.
Es wird höchste Zeit, dass die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz diesem Treiben ein Ende setzt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss grundlegend reformiert oder abgeschafft werden. Denn was nützt uns ein Sender, der sich als vierte Gewalt versteht, aber wie ein Propagandainstrument agiert? Die Vorfälle bei "Frontal21" sind nur die Spitze des Eisbergs – darunter liegt ein System, das mit journalistischer Unabhängigkeit nichts mehr zu tun hat.
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