
Merz nach 100 Tagen: Zwischen Macher-Image und schwindender Glaubwürdigkeit
Friedrich Merz inszeniert sich gerne als entschlossener Macher, der mit der zögerlichen Politik seiner Vorgänger aufräumt. Nach 100 Tagen im Kanzleramt zeigt sich jedoch: Der selbstbewusste Auftritt kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bilanz des CDU-Kanzlers durchwachsen ausfällt. Während er sich selbst meist zufrieden zeigt, bröckelt seine Glaubwürdigkeit bei den Bürgern zusehends.
Ein holpriger Start ins Amt
Bereits die Kanzlerwahl offenbarte erste Risse. Als erster Kanzlerkandidat in der Geschichte der Bundesrepublik verfehlte Merz im ersten Wahlgang die notwendige Mehrheit der eigenen Koalition. Erst im zweiten Anlauf schaffte er es ins Amt - ein beispielloser Vorgang, den Merz typischerweise als "kleinen Makel" abtut. Diese Verharmlosung zeigt bereits das Muster, das sich durch seine bisherige Amtszeit zieht: Probleme werden kleingeredet, Erfolge überzeichnet.
Der neue Regierungschef unterscheidet sich tatsächlich deutlich von Angela Merkel und Olaf Scholz. Wo diese bedächtig agierten und Akten studierten, folgt Merz dem Motto seines Generalsekretärs: "Einfach mal machen." Ein Ansatz, der in der Wirtschaft funktionieren mag, in der komplexen Welt der Politik aber schnell an Grenzen stößt.
Außenpolitische Inszenierung statt innenpolitischer Substanz
Merz konzentriert sich auffällig auf die internationale Bühne. Paris, Warschau, Brüssel, Washington - der Kanzler jettet von Hauptstadt zu Hauptstadt und inszeniert sich als souveräner Staatsmann. Besonders stolz zeigt er sich über seinen Besuch bei Donald Trump, bei dem er sogar im Gästehaus des US-Präsidenten übernachten durfte. "Ich bin mit dem Besuch außerordentlich zufrieden", ließ er verlauten - als wäre dies bereits ein politischer Erfolg.
Während Merz sich auf der Weltbühne sonnt, überlässt er die drängenden innenpolitischen Probleme weitgehend seinem Kabinett. Die explodierenden Energiekosten, die galoppierende Inflation, die Migrationskrise - all das delegiert er an seine Minister, allen voran an Jens Spahn. Ein Führungsstil, der eher an einen Unternehmensvorstand erinnert als an einen Regierungschef, der für das Wohl des ganzen Landes verantwortlich ist.
Gebrochene Versprechen und sinkende Umfragewerte
Die größte Enttäuschung für viele Wähler dürfte das Einknicken bei zentralen Wahlversprechen sein. Im Wahlkampf hatte Merz vollmundig versprochen, keine neuen Schulden zu machen. Kaum im Amt, wurde ein gigantisches 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur aufgelegt - finanziert natürlich über neue Schulden, die kommende Generationen belasten werden. Auch bei der Stromsteuer und der Israel-Politik vollzog er Kehrtwenden, die er krampfhaft als Kontinuität zu verkaufen versucht.
Die Quittung folgt prompt: Im ARD-Deutschlandtrend sinken die Werte sowohl für die Regierung als auch für Merz persönlich. Die Bürger durchschauen offenbar die Diskrepanz zwischen großspurigen Ankündigungen und der politischen Realität. Merz selbst scheint davon unbeeindruckt und bezeichnete sein Kabinett kürzlich als "eine der besten Regierungen, die es in Deutschland seit Jahrzehnten" gebe - eine Selbstüberschätzung, die an Realitätsverlust grenzt.
Die wahren Herausforderungen kommen erst noch
Dabei stehen die wirklich schwierigen Entscheidungen noch bevor. Die Rentenreform, die Pflegefinanzierung, die Bewältigung der Wirtschaftskrise - all das wurde bisher aufgeschoben. Merz' Strategie des "einfach mal machen" könnte sich hier rächen, denn diese Themen erfordern sorgfältige Vorbereitung und breite gesellschaftliche Debatten, nicht schnelle Entscheidungen aus dem Bauch heraus.
Besonders brisant: Die neue Regierung hat die "Klimaneutralität bis 2045" im Grundgesetz verankert - ein ideologisches Projekt, das die deutsche Wirtschaft Billionen kosten und die Wettbewerbsfähigkeit weiter schwächen wird. Gleichzeitig explodiert die Kriminalität, Messerangriffe sind an der Tagesordnung, doch statt endlich durchzugreifen, beschäftigt sich die Regierung mit Symbolpolitik.
Ein Kanzler mit Selbstvertrauen - aber ohne Bodenhaftung?
Friedrich Merz wäre nicht Friedrich Merz, wenn ihn all das anfechten würde. Sein Selbstvertrauen scheint unerschütterlich. Auf die Frage, was die Menschen einmal über seine Amtszeit sagen sollen, hat er bereits eine Antwort parat: "Die sollen sagen, das hat er ganz gut gemacht." Eine bemerkenswerte Selbstgewissheit für jemanden, dessen Glaubwürdigkeit nach nur 100 Tagen bereits angeknackst ist.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Merz' Macher-Attitüde ausreicht, um die drängenden Probleme des Landes zu lösen. Die bisherige Bilanz lässt Zweifel aufkommen. Deutschland braucht keine Selbstdarsteller, sondern Politiker, die die wahren Probleme angehen: die ausufernde Kriminalität, die Deindustrialisierung, die Energiekrise. Stattdessen bekommen die Bürger einen Kanzler, der sich lieber auf internationalen Empfängen zeigt, als sich um die Sorgen der Menschen im eigenen Land zu kümmern. Es ist höchste Zeit für eine Politik, die wieder für Deutschland arbeitet - nicht gegen Deutschland.

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