
Rentenstreit in der Union: Junge Garde knickt vor Parteiführung ein
Die Risse in der Unionsfraktion werden immer deutlicher sichtbar. Während die Parteiführung um Bundeskanzler Friedrich Merz verzweifelt versucht, die wackelige Große Koalition zusammenzuhalten, bröckelt der Widerstand der jungen Abgeordneten gegen das umstrittene Rentenpaket. Was als mutiger Aufstand der jungen Generation begann, endet nun offenbar in einem kläglichen Rückzieher.
Wenn der Machterhalt wichtiger wird als Prinzipien
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Daniel Kölbl, Mitglied der 18-köpfigen Jungen Gruppe, hat seine weiße Fahne gehisst. Seine Begründung liest sich wie ein Lehrstück politischer Kapitulation: Er wolle keine Regierungskrise provozieren, erklärt er dem "Spiegel". Man müsse schließlich Vertrauen in Bundeskanzler Merz zeigen. Dabei räumt Kölbl selbst ein, dass das Rentenpaket "in der Sache falsch" sei und der jungen Generation einseitig Kosten von über 100 Milliarden Euro aufbürde.
Welch ein Armutszeugnis für die deutsche Politik! Da werden Überzeugungen über Bord geworfen, nur um eine Koalition am Leben zu erhalten, die ohnehin mehr mit sich selbst beschäftigt ist als mit den drängenden Problemen des Landes. Die SPD habe aus einer Sachfrage eine Machtfrage gemacht, beklagt Kölbl - und knickt prompt vor genau dieser Machtdemonstration ein.
Die wahren Kosten der politischen Feigheit
Was bedeutet dieses Rentenpaket konkret? Bis zum Jahr 2040 werden geschätzte 120 Milliarden Euro zusätzlich auf die Schultern der jüngeren Generationen geladen. Die Haushalte der kommenden Jahre werden, wie JU-Chef Johannes Winkel treffend warnt, regelrecht "versteinern". Zwischen Bundeszuschüssen zur Rente, Zins- und Tilgungslasten bleibt kaum noch Spielraum für zukunftsweisende Investitionen.
"Die weiter fortschreitende Entkopplung des Sozialstaats von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ist ein grundlegender Fehler."
Diese klaren Worte Winkels treffen den Kern des Problems. Während die deutsche Wirtschaft schwächelt und dringend Reformen benötigt, verschließt die Große Koalition die Augen vor der Realität. Stattdessen wird munter weiter umverteilt - von Jung zu Alt, von den Leistungsträgern zu den Rentnern von heute.
Ein letztes Aufbäumen oder nur heiße Luft?
Immerhin zeigt Johannes Winkel noch Rückgrat. Der JU-Chef bleibt bei seiner Ablehnung des Rentenpakets und kritisiert scharf, dass die Union nicht schon wieder in Vorleistung gehen dürfe. Seine Warnung vor der SPD-Arbeitsministerin, die von einem "Kampf" gegen Arbeitgeber spreche, zeigt, wohin die Reise geht: Statt die Wirtschaft zu entlasten und Wachstum zu fördern, wird der Klassenkampf-Rhetorik gefrönt.
Doch was nützt Winkels Standhaftigkeit, wenn seine Mitstreiter reihenweise umfallen? Die Junge Gruppe stellt ihren Mitgliedern das Abstimmungsverhalten nun frei - ein diplomatischer Ausdruck für die eigene Kapitulation. Mit nur zwölf Stimmen Mehrheit im Bundestag hätte die Junge Gruppe tatsächlich etwas bewegen können. Stattdessen siegt die Angst vor der "Regierungskrise".
Die verpasste Chance einer ganzen Generation
Was bleibt, ist Ernüchterung. Die Große Koalition unter Merz und Klingbeil erweist sich als genauso reformunfähig wie ihre Vorgänger. Während andere Länder mutige Reformen wagen, verwaltet Deutschland seinen Niedergang. Die Rechnung werden unsere Kinder und Enkel bezahlen müssen - mit explodierenden Sozialabgaben, schrumpfenden Renten und einer Wirtschaft, die international immer weiter zurückfällt.
Die Junge Gruppe hätte ein Zeichen setzen können. Sie hätte zeigen können, dass es in der Union noch Politiker gibt, die für ihre Überzeugungen einstehen. Stattdessen erleben wir das übliche Berliner Schauspiel: große Worte, kleine Taten. Die wahren Gewinner sind einmal mehr die Rentner von heute - auf Kosten all jener, die noch Jahrzehnte in die Sozialkassen einzahlen müssen. Ein Trauerspiel, das symptomatisch für den Zustand unserer Republik steht.

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