
Sawsan Chebli: Neue Rolle in Katars umstrittener Media City wirft Fragen auf
Die ehemalige Berliner SPD-Staatssekretärin Sawsan Chebli sorgt erneut für Schlagzeilen. Diesmal geht es um ihre neue Position als Senior Advisor beim Vorsitzenden und Direktorium der Doha Media City in Katar. Diese Personalie wirft durchaus berechtigte Fragen über die Verbindungen zwischen deutschen Politikern und dem Golfemirat auf.
Ein prestigeträchtiges Projekt mit Schattenseiten
Die Media City in Doha präsentiert sich als modernes Medienzentrum, das internationale Marken und Medienunternehmen anzieht. Auch die Deutsche Presse-Agentur sei dort vertreten, wie Berichte nahelegen. Doch Kritiker sehen in dem Projekt mehr als nur einen neutralen Medienstandort. Sie warnen vor einer gezielten Soft-Power-Strategie des Emirats, die darauf abziele, westliche Narrative zu beeinflussen.
Katar investiere Milliarden in solche Prestigeprojekte, um seinen internationalen Einfluss auszubauen. Dabei stehe das Land selbst wegen seiner eingeschränkten Pressefreiheit und seiner außenpolitischen Positionen regelmäßig in der Kritik. Die Frage, die sich viele stellen: Wie passt die Mitarbeit einer ehemaligen deutschen Staatssekretärin in dieses Bild?
Cheblis politischer Werdegang und ihre neue Aufgabe
Sawsan Chebli machte sich in ihrer Zeit als Berliner Staatssekretärin einen Namen als streitbare Politikerin, die ihre palästinensischen Wurzeln stets betonte. Auf Twitter – heute X – erreichte sie zeitweise große Aufmerksamkeit mit ihren oft polarisierenden Aussagen. Kritiker warfen ihr vor, berechtigte Einwände gegen ihre Positionen vorschnell als Rassismus oder Islamfeindlichkeit abzutun.
Nun scheint sie eine neue berufliche Heimat in Katar gefunden zu haben. Als Senior Advisor soll sie offenbar bei der strategischen Ausrichtung der Media City mitwirken. Welche konkreten Aufgaben damit verbunden sind und wie sich diese Tätigkeit mit ihren früheren politischen Positionen vereinbaren lässt, bleibt vorerst unklar. Auf Anfragen zu ihrer neuen Position habe sich Chebli bislang nicht geäußert.
Die geopolitische Dimension
Die Personalie Chebli fügt sich in ein größeres Bild ein. Immer mehr westliche Politiker und Medienschaffende nehmen lukrative Positionen in Golfstaaten an. Dies geschieht zu einer Zeit, in der diese Länder verstärkt versuchen, ihren Einfluss in Europa auszubauen – sei es durch Investitionen in Fußballvereine, Immobilien oder eben Medienprojekte.
Besonders brisant wird die Angelegenheit vor dem Hintergrund der aktuellen Nahostkrise. Seit der dramatischen Eskalation im Juni 2025, als Israel Großangriffe auf iranische Atomanlagen startete und der Iran mit Raketen reagierte, sind die geopolitischen Spannungen in der Region auf einem neuen Höhepunkt. In diesem Kontext gewinnen die Verbindungen zwischen westlichen Akteuren und Golfstaaten zusätzliche Brisanz.
Kritische Stimmen mehren sich
Experten für Nahost-Politik und Medienwissenschaftler äußern sich besorgt über die zunehmende Verflechtung zwischen westlichen Eliten und autoritären Regimen. Sie warnen davor, dass demokratische Werte und journalistische Standards unter solchen Kooperationen leiden könnten. Die Media City in Doha sei kein neutraler Ort für freien Journalismus, sondern Teil einer ausgeklügelten Strategie zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung im Westen.
Auch in der deutschen Politik sorgt Cheblis Karriereschritt für Diskussionen. Während einige ihre internationale Vernetzung loben, fragen sich andere, ob eine ehemalige Staatssekretärin nicht eine besondere Verantwortung habe, bei der Wahl ihrer Arbeitgeber auf demokratische Standards zu achten.
Ein Symptom größerer Herausforderungen
Der Fall Chebli steht exemplarisch für die Herausforderungen, vor denen westliche Demokratien im Umgang mit autoritären Staaten stehen. Einerseits sind wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen wichtig, andererseits dürfen dabei grundlegende Werte nicht über Bord geworfen werden. Die neue Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz wird sich dieser Gratwanderung stellen müssen.
Gerade in Zeiten, in denen Deutschland mit steigender Kriminalität und gesellschaftlichen Spannungen zu kämpfen hat, erwarten viele Bürger von ihren politischen Vertretern klare Positionen. Die Tatsache, dass eine ehemalige hochrangige SPD-Politikerin nun für ein umstrittenes katarisches Projekt arbeitet, sendet da möglicherweise die falschen Signale.
Ob Sawsan Chebli ihre neue Position nutzen wird, um Brücken zwischen den Kulturen zu bauen, oder ob sie Teil einer problematischen Einflussnahme wird, bleibt abzuwarten. Fest steht: Die deutsche Öffentlichkeit wird genau hinschauen, welche Rolle ehemalige Politiker in solchen internationalen Projekten spielen. In einer Zeit, in der Transparenz und Integrität mehr denn je gefragt sind, können es sich Politiker nicht leisten, den Anschein von Interessenkonflikten zu erwecken.
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