
Schweizer Wirtschaft im Würgegriff: Trumps Zollkeule trifft die Eidgenossen mit voller Wucht
Die Schweizer Wirtschaft steht vor ihrer größten Herausforderung seit Jahren. Mit einem beispiellosen Zollsatz von 39 Prozent auf alle Schweizer Exporte in die USA hat Donald Trump die Eidgenossen härter getroffen als jeden anderen Handelspartner. Während die EU mit 15 Prozent noch glimpflich davonkommt, müssen sich die Schweizer fragen: Wie konnte es soweit kommen?
Börsen auf Talfahrt – die Realität schlägt zu
Die Auswirkungen von Trumps Zollhammer zeigen sich bereits deutlich an den Schweizer Börsen. Der Leitindex SMI stürzte auf den niedrigsten Stand seit über drei Monaten ab. Besonders hart traf es die Luxuskonzerne Richemont und Swatch sowie die Pharmariesen Novartis und Roche. Die zehn größten Verlierer im europäischen STOXX 600 – allesamt Schweizer Unternehmen. Ein Armutszeugnis für die eidgenössische Verhandlungsführung.
Konjunkturexperten schlagen Alarm: Sollten die Zölle auch die bisher verschonte Pharmaindustrie treffen, drohe ein BIP-Rückgang von mindestens 0,7 Prozent. Hans Gersbach von der Konjunkturforschungsstelle KOF warnt sogar vor einer handfesten Rezession. "Es würden zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen", prognostiziert der Ökonom düster. Bei längerer Dauer der Zölle könnte die Wirtschaft um mehr als ein Prozent schrumpfen.
Die Pharmaindustrie als Sündenbock?
Interessant ist die Schuldzuweisung innerhalb der Schweizer Wirtschaft. Breitling-Chef Georges Kern findet deutliche Worte: "Die Schweiz ist in Geiselhaft der Pharmaindustrie." Tatsächlich ist es der massive Handelsüberschuss der Pharmabranche mit den USA, der Trump als Rechtfertigung für seine drakonischen Maßnahmen dient. 60 Prozent ihrer Exporte gehen in die Vereinigten Staaten – ein Ungleichgewicht, das sich nun bitter rächt.
Die Ironie dabei: Während andere Branchen bereits unter den Zöllen ächzen, blieb die Pharmaindustrie zunächst verschont. Doch auch diese Gnadenfrist scheint zu Ende zu gehen. Trump verschickte bereits Briefe an Pharmakonzerne mit unmissverständlichen Forderungen nach Preissenkungen. Die Botschaft ist klar: Niemand entkommt dem amerikanischen Zollregime.
Hilflose Reaktionen aus Bern
Die Schweizer Regierung wirkt in dieser Krise merkwürdig orientierungslos. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter äußerte auf X ihr "großes Bedauern" – als ob Bedauern in der knallharten Welt der internationalen Handelspolitik irgendetwas bewirken würde. Der Bundesrat traf sich zu einer Krisensitzung und will den USA "ein noch attraktiveres Angebot" unterbreiten. Man denke an zusätzliche Investitionen, Verhandlungen über Medikamentenpreise oder Zollsenkungen für Rindfleisch.
Swatch-Chef Nick Hayek forderte Keller-Sutter zu mehr Tatkraft auf: "Sie sollte das Flugzeug nehmen und nach Washington fliegen." Ein vernünftiger Vorschlag, der zeigt, dass die Privatwirtschaft mehr Verständnis für Realpolitik hat als die Berner Politikerkaste. Persönliche Diplomatie könnte tatsächlich helfen – wenn sie denn mit der nötigen Entschlossenheit betrieben würde.
Die Folgen für Verbraucher und Unternehmen
Bereits jetzt zeigen sich erste konkrete Auswirkungen: Der Molkereikonzern Emmi erhöht die Preise für Schweizer Käsesorten in den USA. Gruyère, der Stolz der Schweizer Käseproduktion, wird für amerikanische Konsumenten zum Luxusgut. Die Boulevardzeitung Blick kommentierte süffisant: "Das dürfte amerikanischen Käseliebhabern gar nicht schmecken!"
Doch es geht um mehr als nur Käse. Die gesamte Exportwirtschaft der Schweiz steht vor einer Zerreißprobe. Unternehmen müssen ihre Lieferketten überdenken, alternative Märkte erschließen oder die Produktion verlagern. All das kostet Zeit, Geld und Arbeitsplätze.
Trump als Meister der Eskalation
Die Verschiebung des Inkrafttretens der Zölle vom 1. auf den 7. August mag wie eine Gnadenfrist erscheinen, ist aber eher Teil von Trumps Verhandlungstaktik. Er baut maximalen Druck auf, um Zugeständnisse zu erzwingen. Die Schweiz mit ihrem enormen Handelsüberschuss ist dabei das perfekte Opfer – klein genug, um als Exempel zu dienen, groß genug, um Schmerzen zu verursachen.
Während andere Länder wie Pakistan, Thailand und Kambodscha offenbar Last-Minute-Deals aushandeln konnten, steht die Schweiz mit leeren Händen da. Ein Versagen der diplomatischen Bemühungen, das Fragen nach der Kompetenz der Verantwortlichen aufwirft.
Gold als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten
In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr der Wert von physischen Edelmetallen als Absicherung. Während Aktienkurse einbrechen und Währungen unter Druck geraten, behält Gold seinen inneren Wert. Die aktuelle Krise unterstreicht die Bedeutung einer diversifizierten Vermögensstruktur, in der Edelmetalle als stabilisierender Faktor nicht fehlen sollten.
Die Schweizer Wirtschaft steht vor schweren Monaten. Ob die Regierung in Bern die richtigen Antworten auf Trumps Zollpolitik findet, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Die Zeit der gemütlichen Neutralität ist vorbei. In der neuen Weltordnung müssen auch die Eidgenossen lernen, mit harten Bandagen zu kämpfen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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