
Söders Ukraine-Skepsis: Wenn die CSU plötzlich die Stimme der Vernunft wird
In einem bemerkenswerten Moment der Klarheit hat CSU-Chef Markus Söder im ARD-Sommerinterview eine Position bezogen, die man in der deutschen Politik mittlerweile schmerzlich vermisst: gesunden Menschenverstand. Seine Zweifel an einem möglichen Bundeswehr-Einsatz in der Ukraine könnten kaum deutlicher ausfallen – und das aus gutem Grund.
Die unbequeme Wahrheit über Deutschlands militärische Realität
"Grundlegend wäre ich da sehr zurückhaltend", formulierte Söder mit diplomatischer Vorsicht, was eigentlich ein klares "Nein" bedeuten sollte. Seine Bedenken, ob die Bundeswehr überhaupt in der Lage wäre, einen "substanziellen Beitrag zu erbringen", treffen den Nagel auf den Kopf. Nach Jahren der systematischen Vernachlässigung unserer Streitkräfte durch diverse Bundesregierungen ist diese Skepsis mehr als berechtigt.
Die Realität ist ernüchternd: Eine Armee, die nicht einmal genügend funktionsfähige Hubschrauber für Übungen hat, soll plötzlich in einem der gefährlichsten Konflikte unserer Zeit eine tragende Rolle spielen? Söders Einschätzung, dass ohne die Amerikaner "das keinen Sinn" mache, ist keine Schwäche, sondern eine nüchterne Bestandsaufnahme deutscher Verteidigungsfähigkeit.
Die Wehrpflicht-Debatte: Ein überfälliges Erwachen
Umso bemerkenswerter ist Söders klare Position zur Wehrpflicht. An dieser führe "kein Weg vorbei", um Landes- und NATO-Grenzen wirksam zu verteidigen. Endlich spricht ein führender Politiker aus, was viele Bürger längst denken: Die Abschaffung der Wehrpflicht war ein historischer Fehler, der uns heute teuer zu stehen kommt.
Die Wiedereinführung der Wehrpflicht wäre nicht nur ein militärischer, sondern auch ein gesellschaftlicher Gewinn. Sie würde jungen Menschen wieder vermitteln, was es bedeutet, für sein Land einzustehen – ein Wert, der in Zeiten von Gender-Debatten und Klimakleber-Aktionen völlig verloren gegangen scheint.
Das Merz-Söder-Tandem: Hoffnungsschimmer oder Täuschung?
Söders Lob für das "historisch beste" Verhältnis zwischen CSU und CDU unter seiner und Friedrich Merz' Führung klingt zunächst vielversprechend. Doch die Realität zeigt bereits erste Risse. Dass Bundeskanzler Merz seinen bayerischen Partner nicht vorab über den teilweisen Stopp der Rüstungsexporte nach Israel informierte, spricht Bände über die tatsächliche Einbindung der CSU in zentrale Entscheidungen.
Söders diplomatische Reaktion – man habe die "Richtlinienentscheidung" zu respektieren – kann kaum über die Brüskierung hinwegtäuschen. Immerhin bleibt die CSU bei ihrer klaren Pro-Israel-Haltung und stellt sich gegen die unsäglichen Sanktionsforderungen aus Teilen der SPD.
Die Regierungsbilanz: Zwischen Euphorie und Ernüchterung
Die außenpolitische "Eins mit Stern" für Merz mag im Vergleich zur desaströsen Ampel-Ära gerechtfertigt sein – doch das ist eine niedrige Messlatte. Söders Fußball-Metapher von den "blöd kassierten Toren" bei Stromsteuer und Richterwahl zeigt, dass auch die neue Regierung bereits erste Schwächen offenbart.
Besonders aufschlussreich ist Söders Bemerkung über die systematische Benachteiligung Bayerns durch die Ampel-Regierung, "gerade von den Grünen". Diese ideologisch motivierte Diskriminierung wirtschaftsstarker Bundesländer war ein Markenzeichen grüner Politik – und ein weiterer Sargnagel für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Was Deutschland wirklich braucht
Söders Ukraine-Skepsis sollte als Weckruf verstanden werden. Statt sich in militärische Abenteuer zu stürzen, für die wir weder gerüstet noch mandatiert sind, sollte Deutschland sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren: Die Wiederherstellung einer funktionsfähigen Bundeswehr, die Sicherung unserer eigenen Grenzen und die Stärkung unserer Wirtschaft.
Die neue Große Koalition unter Merz mag besser sein als die Ampel – doch das allein reicht nicht. Deutschland braucht eine grundlegende Kurskorrektur, weg von ideologischen Experimenten, hin zu einer Politik, die sich an Realitäten orientiert und deutsche Interessen in den Mittelpunkt stellt. Söders Äußerungen zeigen, dass zumindest in Teilen der Union diese Erkenntnis langsam reift. Es bleibt zu hoffen, dass aus Worten auch Taten folgen.
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