
Trump-Chaos im Weißen Haus: Wenn Zahlen nicht ins Weltbild passen, fliegen die Überbringer
Die amerikanische Demokratie erlebt unter Donald Trump einen weiteren Tiefpunkt. Der 47. Präsident der Vereinigten Staaten hat mal wieder bewiesen, dass er mit unangenehmen Wahrheiten etwa so gut umgehen kann wie ein Kleinkind mit einer leeren Süßigkeitentüte. Seine jüngste Entgleisung? Die fristlose Entlassung der Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, Erika McEntarfer. Ihr Vergehen? Sie hatte die Frechheit, Zahlen zu veröffentlichen, die dem Präsidenten nicht in den Kram passten.
Wenn Fakten zur Verschwörung werden
Die Arbeitsmarktdaten vom Juli zeigten ein ernüchterndes Bild: Statt der erwarteten 110.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft wurden lediglich 73.000 geschaffen. Zusätzlich mussten die Zahlen für Mai und Juni um satte 258.000 Stellen nach unten korrigiert werden. Für jeden vernünftigen Menschen wäre das ein Anlass zur Selbstreflexion gewesen. Nicht so für Trump.
Der Präsident griff zu seinem bewährten Mittel: der Realitätsverweigerung. Auf seinem hauseigenen Propagandakanal Truth Social polterte er los: Die Zahlen seien "GEFÄLSCHT", um ihn und die Republikaner schlecht aussehen zu lassen. Beweise? Fehlanzeige. Aber wer braucht schon Beweise, wenn man die Macht hat, unliebsame Beamte einfach vor die Tür zu setzen?
Die Verteidigung des Unverteidigbaren
Besonders grotesk wird die Angelegenheit, wenn man sich die Rechtfertigungsversuche von Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett anhört. Auf die Frage nach handfesten Beweisen für die angebliche Manipulation antwortete er allen Ernstes, die Revisionen selbst seien der Beweis. Das ist ungefähr so, als würde man behaupten, der Wetterbericht sei manipuliert, weil es manchmal anders kommt als vorhergesagt.
Die Realität sieht anders aus: Revisionen von Wirtschaftsdaten sind völlig normal und gehören zum statistischen Alltag. Sie entstehen, wenn nachträglich genauere Informationen vorliegen. Das weiß jeder, der auch nur ansatzweise Ahnung von Wirtschaftsstatistik hat. Aber in Trumps Welt gilt offenbar: Was nicht passt, wird passend gemacht.
Ein gefährlicher Präzedenzfall
William Beach, Trumps eigener ehemaliger Chef des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, brachte es auf den Punkt: Die Entlassung sei völlig unbegründet und schaffe einen gefährlichen Präzedenzfall. Er erklärte detailliert, dass Hunderte von Fachleuten an den Zahlen arbeiten und die Amtschefin keinerlei Einfluss auf die Daten habe. Sie könne diese nicht einmal einsehen, bevor sie fertiggestellt seien.
Doch solche Fakten interessieren in Trumps Amerika niemanden mehr. Dort gilt das Prinzip: Wer die Wahrheit sagt, wird gefeuert. Es ist ein Muster, das sich wie ein roter Faden durch Trumps Präsidentschaft zieht. Unabhängige Institutionen werden systematisch untergraben, wenn sie nicht die gewünschten Ergebnisse liefern.
Die Folgen für Amerikas Glaubwürdigkeit
Was Trump offenbar nicht begreift: Mit solchen Aktionen sägt er am Ast, auf dem die amerikanische Wirtschaft sitzt. Die Glaubwürdigkeit der US-Wirtschaftsdaten ist das Fundament, auf dem Investitionsentscheidungen in Billionenhöhe getroffen werden. Wenn diese Glaubwürdigkeit erst einmal zerstört ist, lässt sie sich nur schwer wiederherstellen.
Michael Madowitz vom Roosevelt Institute warnte eindringlich: "Die Politisierung wirtschaftlicher Statistiken ist ein selbstzerstörerischer Akt." Eine Reuters-Umfrage ergab bereits, dass 89 von 100 führenden Politikexperten Bedenken hinsichtlich der Qualität der US-Wirtschaftsdaten haben. Trumps Verhalten wird diese Zweifel nur verstärken.
Der Weg in den Autoritarismus
Die Demokraten haben recht, wenn sie Trump autokratisches Verhalten vorwerfen. Senator Chuck Schumer brachte es treffend auf den Punkt: "Wenn er Nachrichten erhält, die ihm nicht gefallen, erschießt er den Überbringer." Das ist keine Demokratie mehr, das ist der Weg in den Autoritarismus.
Senator Chris Murphy ging noch weiter und verglich Trumps Vorgehen mit sowjetischen Methoden: "Wahrheit wird durch Propaganda ersetzt." Ein harter, aber leider zutreffender Vergleich. In autoritären Systemen werden unliebsame Fakten nicht diskutiert, sondern die Überbringer bestraft.
Die wahren Gründe für die schwachen Arbeitsmarktzahlen
Dabei liegen die Gründe für die enttäuschenden Arbeitsmarktzahlen auf der Hand. Experten führen sie unter anderem auf die aggressive Zollpolitik der Trump-Regierung zurück. Mit Strafzöllen von 20% auf EU-Importe, 34% auf China und 25% auf Mexiko und Kanada hat Trump einen Handelskrieg vom Zaun gebrochen, der die amerikanische Wirtschaft schwer belastet.
Doch anstatt die eigene Politik zu hinterfragen, schießt Trump lieber auf die Überbringer schlechter Nachrichten. Es ist die typische Reaktion eines Mannes, der mit der Realität auf Kriegsfuß steht.
Ein Blick in die Zukunft
Trump hat angekündigt, binnen weniger Tage einen Nachfolger für McEntarfer zu benennen. Man darf gespannt sein, welcher Jasager diesmal den Posten bekommt. Eines ist sicher: Die Unabhängigkeit der amerikanischen Statistikbehörden ist Geschichte. In Zukunft werden wohl nur noch Zahlen veröffentlicht, die dem Präsidenten gefallen.
Für Anleger bedeutet das: Amerikanische Wirtschaftsdaten sind mit äußerster Vorsicht zu genießen. Wer sein Vermögen schützen will, sollte sich nach verlässlicheren Alternativen umsehen. In Zeiten, in denen selbst offizielle Statistiken zur politischen Manövriermasse werden, gewinnen wertstabile Anlagen wie physische Edelmetalle an Bedeutung. Gold und Silber lügen nicht – im Gegensatz zu politisierten Wirtschaftsdaten.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss selbst ausreichend recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Die hier geäußerten Meinungen entsprechen der Einschätzung unserer Redaktion basierend auf den uns vorliegenden Informationen.

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