
Trump fordert 100-Prozent-Zölle: EU soll China und Indien für Russland-Geschäfte bestrafen
Die Forderungen aus Washington werden immer dreister: US-Präsident Donald Trump drängt die Europäische Union dazu, Strafzölle von bis zu 100 Prozent auf chinesische und indische Importe zu verhängen. Der Grund? Beide Länder kaufen weiterhin russisches Öl und unterlaufen damit die westlichen Sanktionen. Doch in Brüssel stößt dieser Vorstoß auf taube Ohren – und das aus gutem Grund.
Washingtons neue Erpressungsstrategie
Bei einem Treffen am Dienstag in Washington legten hochrangige US-Vertreter unter Führung des Finanzministeriums den EU-Vertretern um Sanktionsbeauftragten David O'Sullivan ihre Forderungen auf den Tisch. Die Botschaft war unmissverständlich: Entweder Europa zieht mit, oder die USA gehen allein voran. Ein US-Beamter brachte es gegenüber der Financial Times auf den Punkt: "Wir sind bereit, sofort loszulegen, aber nur wenn unsere europäischen Partner mit uns gleichziehen."
Diese Art der Diplomatie erinnert fatal an die Methoden eines Schulhofschlägers. Trump versucht, die EU in einen Wirtschaftskrieg zu zwingen, der letztendlich nur Verlierer kennen würde. Während die Europäische Kommission sich bedeckt hält und lediglich auf ihr bevorstehendes 19. Sanktionspaket gegen Russland verweist, brodelt es hinter den Kulissen gewaltig.
Indiens berechtigte Empörung
Besonders pikant ist Trumps Vorgehen gegenüber Indien. Während er auf seiner Plattform Truth Social noch von seinem "sehr guten Freund" Premierminister Modi schwärmt und baldige Gespräche ankündigt, würgt er gleichzeitig die indische Wirtschaft ab. Die bereits bestehenden US-Zölle von 50 Prozent, darunter 25 Prozent Strafzölle für russische Ölkäufe, haben verheerende Auswirkungen.
"Es ist die schlimmste Phase meiner 50-jährigen Karriere im Teppichgeschäft, und die Industrie wird einen schmerzhaften Tod sterben, wenn sich die Situation nicht in den nächsten zwei Monaten verbessert", klagt ein indischer Teppichproduzent.
Die indische Teppichindustrie, die vollständig vom US-Markt abhängig ist, steht vor dem Kollaps. Seit einem Monat wurden keine Lieferungen mehr in die USA verschickt. Trumps Handelspolitik treibt Indien geradezu in die Arme Chinas – eine geopolitische Meisterleistung der Inkompetenz.
Europas kluge Zurückhaltung
Die EU täte gut daran, Trumps Forderungen zu ignorieren. Ein Handelskrieg mit China und Indien würde die europäische Wirtschaft, die ohnehin unter den Folgen der selbstverschuldeten Energiekrise leidet, vollends ruinieren. Während Washington aus sicherer Entfernung zündelt, würde Europa die Rechnung bezahlen.
Ironischerweise untergräbt Trump mit seiner aggressiven Zollpolitik genau das, was er zu erreichen vorgibt. Anstatt Russland zu isolieren, treibt er dessen Handelspartner enger zusammen. China und Indien, trotz ihrer historischen Spannungen und Grenzkonflikte, rücken angesichts des gemeinsamen Feindes näher zusammen.
Die Ironie der Geschichte
Besonders bemerkenswert ist, dass ein US-Berufungsgericht erst kürzlich feststellte, dass Trumps Zölle "jede dem Präsidenten gewährte Befugnis überschreiten". Der Fall liegt nun beim Obersten Gerichtshof. Doch das kümmert Trump wenig – er agiert weiter wie ein Alleinherrscher, der internationale Handelsregeln nach Gutdünken außer Kraft setzt.
Die wahre Tragödie liegt darin, dass diese Politik am Ende niemandem nutzt. Russland findet neue Absatzmärkte, China und Indien verstärken ihre Zusammenarbeit, und die westliche Allianz bröckelt. Währenddessen leiden kleine Unternehmer wie die indischen Teppichproduzenten unter einer Politik, die sie für geopolitische Entscheidungen bestraft, auf die sie keinerlei Einfluss haben.
Zeit für europäische Eigenständigkeit
Europa muss endlich lernen, seine eigenen Interessen zu vertreten. Die reflexartige Unterwerfung unter amerikanische Forderungen hat dem Kontinent bereits genug geschadet. Die Sanktionspolitik gegen Russland hat die europäische Wirtschaft schwer getroffen, während die USA als Energieexporteur profitieren. Nun soll Europa auch noch seine wichtigsten Handelsbeziehungen zu Asien opfern?
Es ist höchste Zeit, dass Brüssel "Nein" sagt. Die multipolare Weltordnung ist Realität, ob es Washington passt oder nicht. Europa kann es sich schlicht nicht leisten, sich in Trumps Handelskriege hineinziehen zu lassen. Die Zukunft liegt in ausgewogenen Handelsbeziehungen, nicht in wirtschaftlicher Selbstzerstörung auf Geheiß eines unberechenbaren US-Präsidenten.
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