
Überwachungsstaat durch die Hintertür? Die gefährliche Palantir-Forderung
Ein kürzlich erschienener Artikel eines bekannten deutschen Journalisten wirft beunruhigende Fragen auf. Die Forderung nach dem flächendeckenden Einsatz der umstrittenen Überwachungssoftware Palantir in Deutschland lässt aufhorchen - besonders wenn sie von jemandem kommt, der sich während der Corona-Zeit vehement für Grundrechte eingesetzt haben soll.
Der Ruf nach totaler Überwachung
In dem besagten Artikel echauffiert sich der Journalist darüber, dass die Software Palantir in Deutschland nicht flächendeckend zum Einsatz komme. Er kritisiere die föderale Struktur der Sicherheitsbehörden und beklagt, dass eine bundesweite Analyseplattform am Widerstand gegen den US-Konzern scheitere. Besonders pikant: Ausgerechnet die Grünen, mit denen man sonst selten einer Meinung ist, stellen hier die richtigen Fragen zur digitalen Souveränität.
Was macht diese Forderung so brisant? Palantir ist keine gewöhnliche Software. Es handelt sich um ein Überwachungsinstrument, das George Orwells düsterste Visionen in den Schatten stellt. Die Software des IT-Oligarchen Peter Thiel sammelt, verknüpft und analysiert Daten in einem Ausmaß, das jeden Datenschützer erschaudern lässt.
Big Brother ist längst Realität
Die Fähigkeiten von Palantir sind erschreckend: Jede Internetaktivität, jeder digitale Fußabdruck, jede Bewegung wird erfasst und ausgewertet. Die Software weiß nicht nur, was Sie gestern getan haben - sie kann mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen, was Sie morgen tun werden. Standortdaten, Kommunikationsmuster, Konsumverhalten - alles fließt in die Algorithmen ein.
"Wer Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
Dieses zeitlose Zitat erhält angesichts der aktuellen Entwicklungen eine beklemmende Aktualität. Die Befürworter argumentieren mit der gestiegenen Kriminalität, mit Terrorgefahren und der Notwendigkeit präventiver Polizeiarbeit. Doch der Preis für diese vermeintliche Sicherheit ist hoch - zu hoch.
Von der Maßnahmenkritik zur Überwachungsforderung?
Besonders verstörend wirkt diese Forderung, wenn man bedenkt, dass derselbe Journalist während der Corona-Zeit die staatlichen Übergriffe dokumentiert und kritisiert haben soll. Er habe miterlebt, wie friedliche Demonstranten von Polizeieinheiten drangsaliert wurden, wie Grundrechte mit Füßen getreten wurden. Und nun fordert er ein Instrument, das diese Übergriffe nicht nur ermöglicht, sondern perfektioniert?
Die Ironie könnte kaum bitterer sein: Wer einst vor staatlicher Willkür warnte, ruft nun nach dem ultimativen Überwachungswerkzeug. War die Kritik an den Corona-Maßnahmen nur Fassade? Oder hat sich die Perspektive so fundamental gewandelt?
Die schleichende Akzeptanz totaler Kontrolle
Was wir hier beobachten, ist ein beunruhigendes Phänomen: Die schrittweise Normalisierung des Überwachungsstaates. Unter dem Deckmantel der Sicherheit werden Technologien salonfähig gemacht, die noch vor wenigen Jahren als dystopische Science-Fiction galten. Die Argumentation folgt dabei stets demselben Muster: Angesichts realer oder konstruierter Bedrohungen sei der Einsatz solcher Mittel alternativlos.
Doch die Geschichte lehrt uns, dass einmal etablierte Überwachungsstrukturen niemals wieder abgebaut werden. Sie wachsen, sie wuchern, sie verselbstständigen sich. Was heute gegen Terroristen eingesetzt wird, richtet sich morgen gegen Regierungskritiker, übermorgen gegen jeden, der aus der Reihe tanzt.
Die wahre Bedrohung unserer Freiheit
Ja, die Kriminalität in Deutschland hat zugenommen. Ja, es gibt Menschen, die unsere Gesellschaft bedrohen. Aber die Antwort darauf kann nicht die Totalüberwachung aller Bürger sein. Unsere bestehenden Gesetze reichen völlig aus, um Straftäter zu verfolgen und zu bestrafen. Was fehlt, ist der politische Wille zur konsequenten Anwendung dieser Gesetze.
Stattdessen wird nach technischen Lösungen gerufen, die das Problem nicht lösen, sondern nur verlagern. Denn Palantir verhindert keine Verbrechen - es macht nur jeden Bürger zum potentiellen Verdächtigen. Es schafft eine Atmosphäre des Misstrauens, in der jede Abweichung von der Norm als verdächtig gilt.
Der Preis der digitalen Allmacht
Die Befürworter von Palantir versprechen Sicherheit, doch sie verschweigen den Preis. Mit jedem Datenpunkt, der gesammelt wird, mit jeder Verknüpfung, die hergestellt wird, stirbt ein Stück Freiheit. Die Selbstzensur setzt ein, das Verhalten wird angepasst, die Konformität siegt über die Individualität.
Besonders perfide: Die Software stammt aus den USA, einem Land, das seine eigenen geopolitischen Interessen verfolgt. Wer garantiert, dass die gesammelten Daten nicht für ganz andere Zwecke verwendet werden? Wer kontrolliert die Kontrolleure?
Ein Weckruf für alle Freiheitsliebenden
Wenn selbst ehemalige Kritiker staatlicher Übergriffe nun nach mehr Überwachung rufen, ist höchste Wachsamkeit geboten. Die Versuchung, komplexe gesellschaftliche Probleme mit technischen Mitteln lösen zu wollen, ist groß. Doch dieser Weg führt geradewegs in den Überwachungsstaat.
Es ist an der Zeit, dass wir uns als Gesellschaft fundamental fragen: In was für einem Land wollen wir leben? In einem, in dem jeder Schritt überwacht, jedes Wort analysiert, jede Abweichung registriert wird? Oder in einem Land, das seinen Bürgern vertraut, das Freiheit höher schätzt als vermeintliche Sicherheit?
Die Einführung von Palantir wäre ein Rubikon, den wir nicht überschreiten dürfen. Denn einmal überschritten, gibt es kein Zurück mehr. Die totale Überwachung kennt keine Grenzen, keine Gnade, kein Vergessen. Sie ist das Ende der Freiheit, wie wir sie kennen.
Hinweis:Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Meinungsbeitrag, der die Position unserer Redaktion widerspiegelt. Wir stehen für Freiheit, Grundrechte und eine wehrhafte Demokratie - aber nicht für einen Überwachungsstaat. Die zunehmende Kriminalität in Deutschland ist ein reales Problem, das gelöst werden muss. Die Lösung liegt jedoch nicht in der Totalüberwachung aller Bürger, sondern in der konsequenten Anwendung bestehender Gesetze und einer Politik, die wieder für Deutschland und seine Bürger arbeitet.
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