
Ukraine zementiert Ausnahmezustand: Kriegsrecht bis 2026 verlängert
Während die internationale Gemeinschaft auf diplomatische Durchbrüche hofft, schafft Kiew Fakten: Das ukrainische Parlament hat das Kriegsrecht und die allgemeine Mobilmachung erneut um 90 Tage verlängert – diesmal bis Anfang Februar 2026. Die Entscheidung fiel mit deutlicher Zweidrittelmehrheit und unterstreicht, dass die politische Führung in Kiew offenbar nicht mit einem baldigen Ende des Konflikts rechnet.
Endloser Ausnahmezustand als neue Normalität
Seit Februar 2022 lebt die Ukraine im permanenten Kriegszustand. Was ursprünglich als temporäre Maßnahme für 30 Tage gedacht war, hat sich zu einem scheinbar endlosen Ausnahmezustand entwickelt. Die regelmäßigen Verlängerungen sind mittlerweile zur Routine geworden – ein beunruhigendes Zeichen dafür, wie sehr sich der Konflikt festgefahren hat.
Besonders betroffen von diesen Maßnahmen sind ukrainische Männer im wehrfähigen Alter zwischen 22 und 60 Jahren. Für sie gilt weiterhin ein striktes Ausreiseverbot mit nur wenigen Ausnahmen. Die im August erfolgte Aufhebung des Ausreiseverbots für die Altersgruppe der 18- bis 22-Jährigen führte erwartungsgemäß zu einer verstärkten Abwanderung junger Männer, unter anderem nach Deutschland.
Diplomatische Hoffnungen und harte Realitäten
Die Verlängerung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Welt gespannt auf mögliche Friedensinitiativen blickt. Insbesondere die Aussicht auf ein amerikanisch-russisches Gipfeltreffen in Budapest nährt Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung. Doch die Entscheidung des ukrainischen Parlaments sendet ein deutliches Signal: Man bereitet sich auf einen langwierigen Konflikt vor.
Diese Entwicklung wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie lange kann eine Gesellschaft im permanenten Ausnahmezustand funktionieren? Welche langfristigen Folgen hat die andauernde Mobilmachung für die ukrainische Wirtschaft und Gesellschaft? Die kontinuierliche Abwanderung junger, gut ausgebildeter Menschen könnte das Land nachhaltig schwächen.
Europas Sicherheitsarchitektur im Umbruch
Die Verlängerung des Kriegsrechts bis 2026 macht deutlich, dass Europa sich auf eine längere Phase der Instabilität einstellen muss. Für Deutschland und die EU bedeutet dies anhaltende wirtschaftliche Belastungen durch Sanktionen, steigende Energiepreise und die Integration ukrainischer Flüchtlinge. Die neue Große Koalition unter Bundeskanzler Friedrich Merz steht vor der Herausforderung, zwischen Unterstützung für die Ukraine und den eigenen wirtschaftlichen Interessen zu balancieren.
In Zeiten geopolitischer Unsicherheit gewinnen traditionelle Wertanlagen wie physische Edelmetalle zunehmend an Bedeutung. Gold und Silber haben sich historisch als krisenfeste Vermögenssicherung bewährt – eine Überlegung, die angesichts der anhaltenden Instabilität in Europa durchaus ihre Berechtigung hat.

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