
VW-Dieselskandal: Droht den Managern jetzt der Gang ins Gefängnis?
Der Volkswagen-Konzern steht erneut im Mittelpunkt eines der größten Wirtschaftsskandale der deutschen Geschichte. Am kommenden Montag wird das mit Spannung erwartete Urteil im Prozess um den VW-Dieselskandal verkündet. Nach fast vier Jahren intensiver Verhandlung könnte es für einige der angeklagten Manager bitter werden - die Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafen von bis zu vier Jahren.
Eine Farce ohne Hauptdarsteller
Was besonders bitter aufstößt: Die eigentliche Hauptfigur des Skandals, der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn, glänzt durch Abwesenheit. Aus "gesundheitlichen Gründen" wurde sein Verfahren abgetrennt - ein Umstand, der bei vielen Beobachtern für Kopfschütteln sorgt. Der ehemals bestbezahlte Manager Deutschlands hatte sich 2015 noch vor laufenden Kameras entschuldigt und vollmundig Aufklärung versprochen. Doch statt Aufklärung folgte sein schneller Rücktritt.
Milliardenstrafe und gegenseitige Schuldzuweisungen
Die juristische Aufarbeitung des Skandals hat den Wolfsburger Konzern bereits 33 Milliarden Euro gekostet. In 174 Verhandlungstagen mit rund 150 Zeugen zeigte sich ein erschreckendes Bild gegenseitiger Schuldzuweisungen. Die angeklagten Ingenieure beteuern, sie hätten vor den Konsequenzen gewarnt. Die Vorgesetzten hingegen behaupten, nie von illegalen Praktiken gewusst zu haben.
Staatsanwaltschaft fordert harte Strafen
Für drei der vier Angeklagten sieht die Staatsanwaltschaft keine Möglichkeit einer Bewährungsstrafe. Sie fordert Gefängnisstrafen zwischen drei und vier Jahren - eine Forderung, die die Beschuldigten fassungslos macht. Die Verteidigung plädiert hingegen auf drei Freisprüche und eine Verwarnung.
Ein Skandal ohne Ende
Auch nach dem Urteilsspruch am Montag ist die juristische Aufarbeitung des Dieselskandals noch lange nicht abgeschlossen. Allein in Braunschweig sind noch vier weitere Strafverfahren mit insgesamt 31 Angeklagten anhängig. Der Fall Winterkorn selbst liegt nach einem Unfall des Ex-Managers auf Eis - die Fortsetzung ist völlig ungewiss.
Kritischer Ausblick
Der VW-Dieselskandal offenbart einmal mehr die fragwürdigen Praktiken in deutschen Großkonzernen. Während die kleinen Mitarbeiter möglicherweise ins Gefängnis müssen, scheinen die wirklich Verantwortlichen davonzukommen. Ein Muster, das wir in der deutschen Wirtschaft leider allzu oft beobachten können. Es wird höchste Zeit, dass die Justiz auch bei Wirtschaftskriminalität Zähne zeigt und die wahren Strippenzieher zur Verantwortung zieht.
Die Aufarbeitung des Dieselskandals zeigt exemplarisch, wie in Deutschland mit Wirtschaftskriminalität umgegangen wird: Die kleinen Fische landen im Netz, während die großen durch die Maschen schlüpfen.
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