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28.04.2025
16:42 Uhr

VW Financial Services zieht den Stecker: Gebrauchtwagenplattform Heycar vor dem Aus

In der deutschen Automobilbranche zeichnet sich das Ende einer ambitionierten digitalen Initiative ab: Die Volkswagen-Tochter Financial Services (VWFS) wird ihre Gebrauchtwagenplattform Heycar einstellen. Ein weiteres Beispiel dafür, wie selbst finanzstarke deutsche Konzerne im digitalen Wettbewerb scheitern können - und wie schwierig es ist, etablierte Marktstrukturen aufzubrechen.

Millionengrab trotz hoher Ambitionen

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über 300 Millionen Euro soll der Volkswagen-Konzern in das digitale Prestigeprojekt investiert haben. Hinzu kamen jährliche Marketingausgaben im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Doch alle Bemühungen, sich als ernsthafte Alternative zu den Marktführern Mobile.de und Autoscout24 zu etablieren, blieben erfolglos. Während die etablierten Plattformen Nutzungsquoten von 65 bzw. 59 Prozent erreichen, schaffte es Heycar gerade einmal auf magere 9 Prozent.

Dramatische Konsequenzen für die Mitarbeiter

Besonders bitter ist die Entwicklung für die Belegschaft: Von ehemals 450 Mitarbeitern sind heute noch 126 übrig - und auch für diese sieht die Zukunft düster aus. Der Großteil wird das Unternehmen verlassen müssen, nur wenige könnten möglicherweise von VWFS UK übernommen werden.

Fehleinschätzung der digitalen Transformation

Die Gründe für das Scheitern sind vielschichtig. Neben unterschätzten Marketingkosten und mangelnder Unterstützung durch den Handel räumt VWFS auch eine fundamentale Fehleinschätzung des digitalen Kaufverhaltens ein. Die naive Vorstellung, dass der Online-Handel das klassische Autohaus verdrängen würde, hat sich als Trugschluss erwiesen. Stattdessen bevorzugen Kunden einen hybriden Ansatz: digitale Information kombiniert mit persönlicher Beratung vor Ort.

Marktbereinigung im digitalen Autohandel

Das Ende von Heycar steht symptomatisch für eine Marktbereinigung im digitalen Autohandel. Erst kürzlich musste mit Alles.Auto eine weitere Plattform aufgeben. Dies zeigt deutlich: Auch mit erheblichen finanziellen Mitteln lässt sich der jahrzehntelange Vorsprung etablierter Anbieter nicht ohne weiteres aufholen.

Lehren für die deutsche Digitalwirtschaft

Der Fall Heycar sollte der deutschen Wirtschaft eine Warnung sein. Er zeigt einmal mehr, wie schwer es selbst für finanzstarke Konzerne ist, im digitalen Wettbewerb erfolgreich zu sein. Die Kombination aus hohen Marketingkosten, verändertem Konsumentenverhalten und der Macht etablierter Plattformen erweist sich als kaum überwindbare Hürde.

Das endgültige Aus für Heycar ist für Mitte Mai in Deutschland geplant, Großbritannien und Frankreich werden in den darauffolgenden Wochen folgen. Damit endet ein weiteres ambitioniertes Digitalprojekt der deutschen Automobilindustrie - und hinterlässt Fragen nach der digitalen Zukunftsfähigkeit deutscher Unternehmen.

Die Entwicklung zeigt deutlich: Der digitale Wandel lässt sich nicht mit Geld allein erzwingen. Es braucht ein tiefes Verständnis für Kundenverhalten und digitale Mechanismen - eine Lektion, die die deutsche Wirtschaft offenbar erst noch lernen muss.

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