
Windows 10 feiert Geburtstag: Ein Betriebssystem zwischen Erfolg und erzwungenem Abschied
Zehn Jahre sind vergangen, seit Microsoft am 29. Juli 2015 Windows 10 auf den Markt brachte. Was als "letztes Windows" angepriesen wurde, entpuppt sich heute als weiteres Kapitel in Microsofts endloser Geschichte von Versprechungen und Kehrtwenden. Während Millionen Nutzer weltweit noch immer an diesem bewährten System festhalten, drängt der Konzern mit aller Macht auf den ungeliebten Nachfolger Windows 11 – ein Paradebeispiel dafür, wie Technologiekonzerne ihre Kunden bevormunden.
Der steinige Weg zum Erfolg
Windows 10 hatte es nicht leicht. Nach dem Debakel mit Windows 8, das mit seinen Touch-Kacheln mehr Verwirrung als Innovation brachte, musste Microsoft zurückrudern. Die Nutzer wollten keine Tablet-Oberfläche auf ihren Desktop-Rechnern. Sie wollten ein funktionierendes Betriebssystem, das ihre Arbeit erleichtert, nicht erschwert. Microsoft lernte – zumindest vorübergehend – aus seinen Fehlern.
Die Strategie ging auf: Zwischen 2017 und 2018 überholte Windows 10 seinen beliebten Vorvorgänger Windows 7. Ende 2021 lief es auf über 80 Prozent aller Windows-Rechner. Ein Erfolg, der nicht zuletzt den kostenlosen Upgrades zu verdanken war. Doch was Microsoft damals als Großzügigkeit verkaufte, entpuppt sich heute als geschickter Schachzug zur Marktdurchdringung.
Das gebrochene Versprechen vom "ewigen Windows"
Besonders bitter stößt vielen Nutzern auf, dass Microsoft sein Versprechen vom "letzten Windows" sang- und klanglos begrub. Jerry Nixon, damals Senior-Entwickler bei Microsoft, verkündete 2015 vollmundig, Windows 10 sei das finale Kapitel. Sogar in offiziellen Handbüchern stand geschrieben, es werde kein Windows 11 geben. Stattdessen sollten kontinuierliche Updates das System am Leben halten.
"Es wird kein offizielles 'Windows 11' geben; stattdessen wird Windows Update das bestehende Windows 10 auf eine neue Version aktualisieren."
Doch was sind schon Versprechen in der Technologiebranche? Während der Corona-Pandemie, als Millionen Menschen auf funktionierende Computer angewiesen waren, kam plötzlich die Kehrtwende. Im Mai 2021 sprach Firmenchef Satya Nadella von einem "Next Generation"-Windows. Die Nutzer fühlten sich – zu Recht – hinters Licht geführt.
Windows 11: Der ungewollte Nachfolger
Seit Oktober 2021 ist Windows 11 verfügbar, doch die Begeisterung hält sich in Grenzen. Trotz kostenloser Upgrades verweigern sich die meisten Nutzer dem neuen System. Die Gründe liegen auf der Hand: Windows 11 bietet kaum echte Neuerungen, dafür aber strikte Systemanforderungen, die Millionen funktionsfähige Computer zu Elektroschrott degradieren würden.
Microsoft schließt willkürlich Prozessoren wie AMDs Ryzen 1000 oder Intels Core i-7000 aus – Chips, die für alltägliche Aufgaben mehr als ausreichend wären. Der erzwungene Secure-Boot sorgt für zusätzliche Verwirrung. Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier künstlich Obsoleszenz geschaffen wird, um den Hardwareverkauf anzukurbeln.
Der erzwungene Abschied
Am 14. Oktober 2025 endet der Support für Windows 10. Ab diesem Zeitpunkt erhalten Privatnutzer keine Sicherheitsupdates mehr. Microsoft zwingt seine Kunden damit vor eine unmögliche Wahl: Entweder sie wechseln zu einem System, das sie nicht wollen und ihre Hardware möglicherweise nicht unterstützt, oder sie riskieren die Sicherheit ihrer Daten.
Diese Vorgehensweise offenbart die wahre Natur der großen Technologiekonzerne. Während sie von Innovation und Fortschritt sprechen, geht es in Wahrheit um Kontrolle und Profitmaximierung. Die Nutzer werden zu Getriebenen in einem System, das ihre Bedürfnisse ignoriert.
Ein Blick in die Zukunft
Was bleibt den Nutzern? Viele werden wohl oder übel zu Windows 11 wechseln müssen. Andere könnten dies als Anlass nehmen, sich nach Alternativen umzusehen. Linux-Distributionen werden immer benutzerfreundlicher, und für viele Anwendungsfälle reichen sie vollkommen aus.
Eines steht fest: Das Vertrauen in Microsofts Versprechen ist nachhaltig erschüttert. Wenn das nächste "letzte" Produkt angekündigt wird, werden sich viele Nutzer an Windows 10 erinnern – und skeptisch bleiben. In einer Zeit, in der Verlässlichkeit und Beständigkeit wichtiger denn je wären, setzt Microsoft auf erzwungene Wechsel und künstliche Verknappung. Ein Geschäftsmodell, das langfristig mehr Schaden als Nutzen anrichten könnte.
Die Lehre aus zehn Jahren Windows 10: Traue keinem Technologiekonzern, der von Ewigkeit spricht. In der digitalen Welt ist nichts für die Ewigkeit gemacht – außer vielleicht dem Wunsch der Konzerne nach immer neuen Einnahmequellen.
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