
Xi und Trump in Busan: Chinas Charmeoffensive trifft auf Amerikas Zollkeule
Während die Welt gebannt auf das Treffen zwischen Xi Jinping und Donald Trump in Busan blickte, präsentierte die chinesische Staatsführung eine bemerkenswert geschönte Version der Realität. Das offizielle Readout der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua liest sich wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht – voller Harmonie, Freundschaft und rosiger Zukunftsaussichten. Doch hinter der diplomatischen Fassade brodelt es gewaltig.
Pekings Propagandamaschine läuft auf Hochtouren
Xi Jinping sprach von "Partnerschaft und Freundschaft" zwischen beiden Nationen, als hätte es Trumps massive Zollerhöhungen von 34 Prozent auf chinesische Importe nie gegeben. Der chinesische Staatschef betonte die angeblich "insgesamt stabilen" Beziehungen – eine Aussage, die angesichts des tobenden Handelskrieges geradezu grotesk anmutet. Offenbar hofft Peking, durch süße Worte die harte Realität der amerikanischen Wirtschaftspolitik aufweichen zu können.
Besonders dreist wirkt Xis Behauptung, China habe in über 70 Jahren "niemals jemanden herausgefordert oder ersetzt". Diese Aussage dürfte in Taiwan, Hongkong und bei den unterdrückten Uiguren für bitteres Gelächter sorgen. Die aggressive Expansionspolitik im Südchinesischen Meer und die systematische Unterwanderung westlicher Demokratien durch Wirtschaftsspionage sprechen eine andere Sprache.
Wirtschaftszahlen als Nebelkerze
Mit stolz geschwellter Brust präsentierte Xi ein Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent – Zahlen, die westliche Analysten seit Jahren anzweifeln. Die chinesische Wirtschaft sei "wie ein riesiger Ozean", schwärmte der Staatschef. Doch dieser Ozean ist zunehmend verschmutzt durch Immobilienblasen, Überkapazitäten und eine erdrückende Verschuldung der Lokalregierungen. Die Jugendarbeitslosigkeit explodiert, während die Parteiführung von "gemeinsamem Wohlstand" fantasiert.
Trump spielt das diplomatische Spiel mit
Erstaunlicherweise ließ sich auch Donald Trump zu ungewohnt versöhnlichen Tönen hinreißen. Er bezeichnete Xi als "großartigen Staatsmann" und "langjährigen Freund" – Worte, die im krassen Widerspruch zu seiner knallharten Zollpolitik stehen. Möglicherweise kalkuliert der amerikanische Präsident, dass freundliche Gesten nichts kosten, während die Zölle weiterhin Milliarden in die US-Staatskasse spülen.
Die Vereinbarung, "regelmäßige Treffen" abzuhalten und gegenseitige Staatsbesuche zu planen, klingt nach Business as usual. Doch die Realität sieht anders aus: Über 5 Millionen Amerikaner protestieren derzeit gegen Trumps Politik, während China verzweifelt versucht, alternative Handelspartner zu finden, um die amerikanischen Strafzölle zu umgehen.
Die wahren Konfliktfelder bleiben unerwähnt
Bezeichnenderweise fand im offiziellen Readout kein einziges kritisches Wort Erwähnung. Weder die Taiwan-Frage noch die Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang, weder die Militarisierung des Südchinesischen Meeres noch Chinas Unterstützung für Russlands Kriegsmaschinerie wurden thematisiert. Stattdessen schwadronierte man über "Zusammenarbeit bei der Bekämpfung illegaler Einwanderung" – als ob das die drängendsten Probleme zwischen beiden Supermächten wären.
Die Erwähnung von Kooperation im Bereich "künstlicher Intelligenz" wirkt geradezu zynisch, bedenkt man Chinas systematischen Diebstahl westlicher Technologie und den Einsatz von KI zur totalen Überwachung der eigenen Bevölkerung. Während Xi von "Dialog statt Konfrontation" spricht, rüstet sein Militär massiv auf und bereitet sich auf eine mögliche Invasion Taiwans vor.
Ein Gipfel der verpassten Chancen
Was bleibt von diesem Treffen? Schöne Worte, leere Versprechungen und die Fortsetzung des Status quo. China wird weiterhin versuchen, die regelbasierte internationale Ordnung zu untergraben, während es gleichzeitig von deren Vorteilen profitiert. Die USA werden ihre Zölle beibehalten und gleichzeitig so tun, als könne man mit dem kommunistischen Regime normale Geschäfte machen.
Für deutsche und europäische Unternehmen bedeutet diese Scheinharmonie nichts Gutes. Sie bleiben gefangen zwischen den Fronten eines Wirtschaftskrieges, der mit Samthandschuhen und einem Lächeln im Gesicht geführt wird. Die Lehre aus Busan: Traue keiner offiziellen Verlautbarung aus Peking, und bereite dich auf weitere Jahre der Unsicherheit vor. In solchen Zeiten gewinnen krisensichere Anlagen wie physische Edelmetalle zusätzlich an Bedeutung – sie sind immun gegen politische Propaganda und diplomatische Täuschungsmanöver.

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