
Zentralbanken greifen zu: Goldkäufe direkt aus heimischen Minen explodieren
Während die Goldpreise neue Rekorde erklimmen und die geopolitischen Spannungen weltweit zunehmen, haben Zentralbanken eine clevere Strategie entdeckt: Sie kaufen das gelbe Metall direkt aus den Minen ihrer eigenen Länder. Was nach einer simplen Idee klingt, könnte die Art und Weise revolutionieren, wie Notenbanken ihre Reserven aufbauen – und dabei gleichzeitig ihre Abhängigkeit vom US-Dollar reduzieren.
Der neue Goldrausch der Notenbanken
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Laut der jüngsten Umfrage des World Gold Council kaufen bereits 19 von 36 befragten Zentralbanken Gold direkt von heimischen Kleinbergbauern in Landeswährung. Vier weitere erwägen, diesem Beispiel zu folgen. Diese Entwicklung markiert einen bemerkenswerten Anstieg gegenüber dem Vorjahr, als nur 14 von 57 Notenbanken diese Praxis verfolgten.
Besonders in Afrika und Lateinamerika greifen die Währungshüter verstärkt zu dieser Strategie. Ghana, Tansania, Sambia, die Philippinen, Ecuador und Kolumbien führen die Bewegung an. Ghana sicherte sich im April Vereinbarungen mit mehreren Bergbauunternehmen, um 20 Prozent ihrer Goldproduktion aufzukaufen. Tansania ging noch einen Schritt weiter und verpflichtete alle Goldexporteure, mindestens ein Fünftel ihrer Produktion an die Zentralbank zu verkaufen.
Warum der Direktkauf so attraktiv ist
Die Vorteile liegen auf der Hand: Während Gold auf dem internationalen Markt derzeit bei astronomischen 3.328 Dollar pro Unze gehandelt wird – ein Plus von 27 Prozent seit Jahresbeginn –, können Zentralbanken beim Direktkauf von lokalen Minen oft einen Rabatt aushandeln. Sie sparen sich teure Bankgebühren, Vermittlerprovisionen und Transportkosten, die beim traditionellen Goldkauf über den Londoner Markt anfallen würden.
"Man kann durchaus argumentieren, dass es günstiger ist als Gold auf dem internationalen Markt zu kaufen, weil viele dieser Zentralbanken Gold mit einem leichten Abschlag zum internationalen Preis erwerben", erklärt Shaokai Fan, globaler Leiter für Zentralbanken beim World Gold Council.
Doch der wahre Clou liegt woanders: Zentralbanken können ihre Goldreserven mit der eigenen Währung aufstocken, ohne dafür wertvolle Dollarreserven opfern zu müssen. In Zeiten, in denen die Schuldenberge weltweit wachsen und geopolitische Risiken zunehmen, ist diese monetäre Flexibilität Gold wert – im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Herausforderungen des neuen Goldwegs
Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Länder ohne eigene Raffinerien müssen das Rohgold zur Verarbeitung ins Ausland schicken, was zusätzliche Kosten verursacht. Die Philippinen haben hier einen klaren Vorteil: Ihre Zentralbank ist selbst als London Good Delivery (LGD) Raffinerie zertifiziert. Kasachstan verfügt über zwei akkreditierte Raffinerien, während Ghana und Sambia auf externe Partner angewiesen sind.
Ein weiteres heikles Thema ist die Herkunft des Goldes. Viel stammt aus dem Kleinbergbau, der oft mit schlechten Arbeitsbedingungen, Umweltschäden und illegalem Schmuggel in Verbindung gebracht wird. Doch gerade hier könnten Zentralbanken eine positive Rolle spielen: Mit ihrer institutionellen Glaubwürdigkeit und Kaufkraft könnten sie zur Formalisierung und Säuberung der Lieferketten beitragen.
Ein Gewinn für alle Beteiligten?
Die neue Strategie könnte sich als Win-Win-Situation entpuppen. Lokale Bergbaugemeinschaften erhalten einen fairen und legalen Abnehmer für ihr Gold, was Arbeitsplätze sichert und kriminelle Netzwerke schwächt. Zentralbanken bauen kostengünstig ihre Reserven aus und stärken gleichzeitig die heimische Wirtschaft. Und die Länder reduzieren ihre Abhängigkeit vom internationalen Finanzsystem.
Angesichts der aktuellen geopolitischen Verwerfungen – vom anhaltenden Ukraine-Krieg über die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten bis zu Trumps aggressiver Zollpolitik – erscheint die Strategie der Zentralbanken nur allzu verständlich. Wenn das Vertrauen in traditionelle Sicherheitsanker schwindet, bleibt Gold der ultimative Wertspeicher. Dass immer mehr Notenbanken diesen nun direkt aus der eigenen Erde holen, zeigt: Die Welt bereitet sich auf stürmische Zeiten vor.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen, bevor Anlageentscheidungen getroffen werden.

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