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02.09.2025
17:41 Uhr

Afghanistan-Beben: Wenn die Erde bebt, versagt die Politik

Wieder einmal zeigt sich in Afghanistan das ganze Ausmaß menschlichen Leids - und wieder einmal offenbart sich die Hilflosigkeit der internationalen Gemeinschaft. Das schwere Erdbeben, das die Grenzregion zu Pakistan erschütterte, hinterlässt nicht nur zerstörte Dörfer und traumatisierte Menschen, sondern wirft auch ein grelles Schlaglicht auf das Versagen westlicher Politik in der Region.

Die Katastrophe nach der Katastrophe

Während die Erde in der Provinz Kunar noch immer bebt und Nachbeben bis nach Kabul zu spüren sind, kämpfen Rettungskräfte verzweifelt gegen die Zeit. Ganze Dörfer liegen in Trümmern, Familien sind unter den Schuttbergen ihrer eingestürzten Häuser begraben. Die Bilder, die uns aus der Region erreichen, erzählen von einer doppelten Tragödie: Nicht nur die Naturgewalt hat zugeschlagen, sondern auch die jahrzehntelange Vernachlässigung der Infrastruktur rächt sich nun bitter.

Besonders erschütternd ist das Schicksal von Menschen wie Aslam Safi, der fünf Familienmitglieder verloren hat. Erst vor drei Monaten aus Pakistan zurückgekehrt, steht er nun vor dem Nichts. Seine Geschichte steht stellvertretend für Hunderttausende, die zwischen den Mühlsteinen von Naturkatastrophen und politischem Chaos zerrieben werden.

Das Eingeständnis der Taliban

Selbst die Taliban müssen eingestehen, dass sie der Situation nicht gewachsen sind. Wenn Atiqullah Azizi vom Informationsministerium öffentlich erklärt, das "Islamische Emirat" sei allein nicht in der Lage, die Menschen zu versorgen und ihre Häuser wieder aufzubauen, dann ist das mehr als nur ein Hilferuf - es ist ein Offenbarungseid.

Die Ironie der Geschichte könnte bitterer nicht sein: Dieselben Taliban, die einst mit großen Versprechen die Macht übernahmen, müssen nun die internationale Gemeinschaft um Hilfe anflehen - jene Gemeinschaft, die sie jahrelang bekämpft haben.

Der Preis des westlichen Rückzugs

Der überstürzte Abzug westlicher Truppen aus Afghanistan im Jahr 2021 zeigt nun seine verheerenden Folgen. Nicht nur politisch wurde das Land im Stich gelassen, auch die humanitäre Infrastruktur brach zusammen. UN-Koordinator Indrika Ratwatte warnt vor einem "exponentiellen" Anstieg der Opferzahlen und beklagt den Mangel an Ressourcen vor Ort.

Besonders zynisch mutet es an, wenn die EU nun eine Million Euro Soforthilfe ankündigt - ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der Milliarden, die zuvor in einen gescheiterten Militäreinsatz geflossen sind. Hätte man nur einen Bruchteil dieser Summen in erdbebensichere Infrastruktur und funktionierende Rettungssysteme investiert, wie viele Leben hätten gerettet werden können?

Die vergessene Flüchtlingskrise

Ratwatte weist auf einen weiteren dramatischen Aspekt hin: Allein in diesem Jahr seien mehr als 1,7 Millionen Flüchtlinge nach Afghanistan zurückgekehrt. Diese Menschen, die oft vor Gewalt und Perspektivlosigkeit geflohen waren, kehren nun in ein Land zurück, das sie nicht ernähren kann - und werden von Erdbeben empfangen.

Während in Deutschland über Obergrenzen und Abschiebungen diskutiert wird, zeigt sich in Afghanistan die brutale Realität: Menschen, die in ihre Heimat zurückkehren, finden dort oft nur Tod und Zerstörung vor.

Lehren für die Zukunft

Diese Katastrophe sollte uns eine Mahnung sein. Afghanistan ist nicht nur ein fernes Land am Hindukusch, sondern ein Spiegel westlicher Außenpolitik. Der hastige Rückzug, die Aufgabe aller Errungenschaften, die Preisgabe der Menschen an die Taliban - all das rächt sich nun.

Es reicht nicht, alle paar Jahre nach einer Katastrophe Spenden zu sammeln und Hilfsgüter zu schicken. Was Afghanistan braucht, ist eine langfristige Perspektive, stabile Strukturen und vor allem: dass der Westen zu seiner Verantwortung steht.

Die Erde mag in Afghanistan beben, aber das größte Beben haben die politischen Entscheidungen der vergangenen Jahre ausgelöst. Und während die Menschen in Kunar unter Planen ausharren und auf Hilfe warten, sollten wir uns fragen: Wie viele Katastrophen braucht es noch, bis wir verstehen, dass Wegschauen keine Außenpolitik ist?

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