
Altersdiskriminierung im Gesundheitswesen: Der nächste Schritt zur Zweiklassenmedizin?
Die deutsche Gesundheitspolitik treibt wieder einmal bizarre Blüten. Während die Große Koalition unter Friedrich Merz noch damit beschäftigt ist, ihre 500-Milliarden-Euro-Schuldenpläne schönzureden, brodelt es bereits an einer anderen Front: Der Vorstandsvorsitzende der Sana-Kliniken, Thomas Lemke, stellte kürzlich in einem Podcast allen Ernstes medizinische Leistungen für Senioren ab 80 Jahren infrage. Ein Vorstoß, der nicht nur ethisch höchst fragwürdig ist, sondern auch zeigt, wohin die Reise in unserem angeblich so solidarischen Gesundheitssystem gehen könnte.
Britische Verhältnisse als Vorbild?
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, warnte eindringlich vor solchen Rationierungsplänen. Der Vorschlag greife eine "hochproblematische britische Regelung" auf, so Gassen gegenüber der "Rheinischen Post". In Großbritannien sei es bereits gängige Praxis, älteren Menschen bestimmte Behandlungen vorzuenthalten - ein System, das offenbar nun auch hierzulande Nachahmer finden soll.
Doch was bedeutet das konkret? Soll die 82-jährige Großmutter, die ihr Leben lang in die Krankenkasse eingezahlt hat, künftig mit chronischen Hüftschmerzen leben müssen, nur weil irgendein Klinikmanager ihre Lebensqualität für nicht mehr finanzierungswürdig hält? Ist das die Solidarität, von der unsere Politiker so gerne schwadronieren?
Die wahren Kostentreiber
Interessanterweise lenkt der KBV-Chef den Blick auf die tatsächlichen Probleme im System. Mit fast 300 Millionen Euro täglich seien die Krankenhäuser die Hauptkostentreiber, gefolgt von den explodierenden Medikamentenausgaben. Gassens Lösungsvorschlag klingt vernünftig: Eine Reduktion der Krankenhausanzahl würde die verbleibenden Häuser stärken und gleichzeitig erhebliche Kosten einsparen.
"Das Wesen eines solidarischen Krankenversicherungssystems ist es ja gerade, medizinische Leistungen zu ermöglichen, wenn sie gebraucht werden, unabhängig von Alter, Geschlecht und Verdienst."
Diese Worte Gassens sollten eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Doch in Zeiten, in denen die Politik lieber Milliarden für ideologische Prestigeprojekte verpulvert, während gleichzeitig über die Rationierung von Hüftoperationen für Senioren diskutiert wird, scheint nichts mehr selbstverständlich zu sein.
Versicherungsfremde Leistungen als Millionengrab
Ein weiterer Punkt, den Gassen anspricht, dürfte vielen Beitragszahlern aus der Seele sprechen: Die versicherungsfremden Leistungen, insbesondere die Gesundheitskosten der Bürgergeldempfänger, müssten endlich korrekt durch Steuergelder finanziert werden. Hier zeigt sich einmal mehr die Schieflage unseres Systems. Während arbeitende Menschen mit immer höheren Sozialabgaben belastet werden, finanzieren sie gleichzeitig die Gesundheitsversorgung derer, die nichts ins System einzahlen.
Auch das Thema Patientensteuerung und "intelligente und sozial ausgewogene Selbstbeteiligungsmodelle" bringt Gassen ins Spiel. Ein heikles Thema, das jedoch durchaus diskussionswürdig ist - solange es nicht dazu führt, dass am Ende wieder die Schwächsten der Gesellschaft, zu denen zweifellos auch viele Senioren gehören, die Zeche zahlen müssen.
Ein Blick in die Zukunft
Was diese Diskussion besonders perfide macht: Sie findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Bundesregierung gerade ein gigantisches 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur plant. Geld für Straßen und Brücken scheint also vorhanden zu sein, während gleichzeitig über die Verweigerung lebensnotwendiger medizinischer Eingriffe für ältere Menschen nachgedacht wird.
Die demografische Entwicklung wird diese Problematik in den kommenden Jahren noch verschärfen. Wenn wir heute anfangen, Menschen ab 80 Jahren als Kostenfaktor zu betrachten, wo ziehen wir dann morgen die Grenze? Bei 75? Bei 70? Oder vielleicht doch gleich bei allen, die nicht mehr produktiv zur Gesellschaft beitragen können?
Es ist höchste Zeit, dass die Politik ihre Prioritäten überdenkt. Statt immer neue Schulden für fragwürdige Projekte aufzunehmen, sollte sie sich darauf konzentrieren, ein Gesundheitssystem zu erhalten, das seinen Namen verdient. Ein System, in dem die Würde des Menschen nicht mit dem Erreichen eines bestimmten Alters endet.
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