
Bahn-Chaos ohne Ende: Ex-Finanzminister Kukies will den Laden nicht retten
Die Deutsche Bahn steht wieder einmal vor einem Führungswechsel – und diesmal scheint es besonders schwierig zu werden, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Der ehemalige Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) hat nun öffentlich klargestellt, dass er keinerlei Interesse daran habe, den maroden Staatskonzern zu übernehmen. Seine Begründung klingt wie eine schallende Ohrfeige für all jene, die ihn ins Spiel gebracht hatten: "Das sollte jemand machen, der Ahnung vom Fach hat und in Bahn und Logistik erfahren ist", erklärte er dem "Spiegel".
Ein Scherbenhaufen namens Deutsche Bahn
Man könnte meinen, Kukies habe einen Blick auf die Bilanzen geworfen und sei erschrocken zurückgewichen. Wer kann es ihm verdenken? Die Deutsche Bahn ist längst zum Sinnbild deutschen Staatsversagens geworden. Verspätungen, Zugausfälle, marode Infrastruktur – die Liste der Probleme ließe sich endlos fortsetzen. Dass nun ausgerechnet ein ehemaliger Goldman-Sachs-Banker als potenzieller Retter gehandelt wurde, zeigt die ganze Verzweiflung der politischen Führung.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hatte am vergangenen Donnerstag verkündet, dass der Vertrag des bisherigen Bahn-Chefs Richard Lutz vorzeitig beendet werde. Ein Schritt, der längst überfällig war, aber die Frage aufwirft: Wer soll diesen Augiasstall ausmisten? Die Tatsache, dass selbst ein Mann wie Kukies, der sich als Staatssekretär und kurzzeitiger Finanzminister durchaus mit komplexen Herausforderungen auskennt, dankend ablehnt, spricht Bände.
Die Flucht der Kompetenten
Es ist bezeichnend für den Zustand unseres Landes, dass qualifizierte Führungskräfte einen großen Bogen um Staatsunternehmen machen. Wer will sich schon den politischen Einflussnahmen, den endlosen Debatten über Klimaneutralität und den ständigen Angriffen von allen Seiten aussetzen? Die Deutsche Bahn sei schließlich nicht nur ein Unternehmen, sondern ein politisches Minenfeld, in dem jede Entscheidung durch unzählige Gremien und Interessengruppen verwässert werde.
Kukies' Karriereweg ist dabei durchaus bemerkenswert: Vom Deutschland-Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs über verschiedene Staatssekretärsposten bis hin zum kurzzeitigen Finanzminister nach dem Platzen der unsäglichen Ampelkoalition. Ein Mann also, der sowohl die Privatwirtschaft als auch den Politikbetrieb kennt – und offenbar weiß, wann es besser ist, die Finger von etwas zu lassen.
Ein Symptom größerer Probleme
Die Misere der Deutschen Bahn steht exemplarisch für den Niedergang der deutschen Infrastruktur. Während andere Länder in Hochgeschwindigkeitszüge und moderne Verkehrssysteme investieren, versinkt Deutschland in einem Sumpf aus Bürokratie, ideologischen Grabenkämpfen und mangelnder Investitionsbereitschaft. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz mag zwar ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur angekündigt haben, doch wer glaubt noch an solche Versprechen?
Es sei daran erinnert, dass Merz versprochen hatte, keine neuen Schulden zu machen. Nun sollen Generationen von Deutschen für ein "Sondervermögen" aufkommen, das nichts anderes als neue Schulden durch die Hintertür darstellt. Die Inflation werde weiter steigen, die Bürger würden weiter zur Kasse gebeten – und die Bahn werde trotzdem nicht pünktlicher fahren.
Wer rettet die Bahn?
Die Suche nach einem neuen Bahn-Chef gleicht mittlerweile der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wer sollte sich freiwillig an die Spitze eines Unternehmens setzen, das seit Jahren nur negative Schlagzeilen produziert? Ein Unternehmen, das trotz Milliardensubventionen nicht in der Lage sei, einen verlässlichen Bahnverkehr zu gewährleisten?
Vielleicht wäre es an der Zeit, grundsätzlich über die Struktur der Deutschen Bahn nachzudenken. Statt immer neue Manager zu verschleißen, sollte man sich fragen, ob ein Staatsunternehmen in dieser Form überhaupt noch zeitgemäß sei. Andere Länder hätten vorgemacht, dass auch privatwirtschaftlich organisierte Bahnunternehmen funktionieren könnten – wenn man sie denn ließe.
Doch in Deutschland scheint man lieber am Status quo festzuhalten, auch wenn dieser längst zum Albtraum geworden ist. Die Absage von Kukies ist dabei nur ein weiteres Symptom einer tieferliegenden Krise: Kompetente Führungskräfte meiden Positionen, in denen sie zum Spielball politischer Interessen werden könnten. Und wer kann es ihnen verdenken?
Die Deutsche Bahn bleibt damit vorerst führungslos – ein Zustand, der sich von der bisherigen Situation vielleicht gar nicht so sehr unterscheidet. Nur dass es jetzt offiziell ist.

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