
Bankenaufsicht vergibt Armutszeugnis: 85 Prozent der Banken versagen kläglich
Die Europäische Zentralbank hat den Banken ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. Sage und schreibe 85 Prozent der europäischen Geldhäuser erhielten im Jahr 2024 lediglich die Note 3 – ein Ergebnis, das selbst wohlwollende Beobachter nur als "weitgehend unbefriedigend" bezeichnen können. Claudia Buch, oberste Bankenaufseherin der EZB, fand bei ihrer Vorlesung an der Frankfurt School of Finance and Management deutliche Worte für dieses Armutszeugnis.
Was würde wohl passieren, wenn Studierende mit solchen Noten nach Hause kämen? Sie würden sich schämen, wie Buch treffend anmerkte. Doch während Studenten bei schlechten Leistungen durchfallen, dürfen Banken munter weitermachen – trotz gravierender Mängel im Risikomanagement und fragwürdiger Gehaltsstrukturen.
Die Gier der Investmentbanker als Dauerproblem
Besonders pikant: Die erfolgsabhängige Bezahlung der Investmentbanker bereitet der Aufsicht nach wie vor Kopfzerbrechen. Wenn Banker nur dann richtig Kasse machen, wenn sie hohe Risiken eingehen, dann läuft etwas gewaltig schief im System. Buch formulierte es diplomatisch: "Eine hohe erfolgsabhängige Bezahlung kann Entscheider anregen, sich auf risikoreiche Strategien zu verlegen, um schnell Gewinne zu machen." Man könnte es auch direkter ausdrücken: Die Gier einzelner Banker gefährdet die Stabilität des gesamten Finanzsystems.
Der Vergleich mit der Luftfahrtbranche, den die Bankenaufseherin zog, ist dabei entlarvend. Während Piloten verpflichtet seien, alles zu stoppen, wenn Gefahren wahrgenommen werden, scheinen Banker nach dem Motto zu handeln: Vollgas, solange der Bonus stimmt. Die Konsequenzen tragen dann andere – im Zweifel die Steuerzahler, wie wir aus der Finanzkrise 2008 schmerzlich gelernt haben.
Datenchaos und mangelnde Transparenz
Noch erschreckender ist die Tatsache, dass viele Banken nicht einmal in der Lage seien, die nötigen Unterlagen für Prüfungen zu liefern. In Zeiten der Digitalisierung, in denen jeder Handwerksbetrieb seine Buchhaltung im Griff haben muss, können Milliarden-Institute keine ordentlichen Daten vorlegen? Das grenzt an Arbeitsverweigerung.
Die Aufsichtsbehörden müssten daher "viele intensive Gespräche in Banken führen", wie Buch erklärte. Man fragt sich unwillkürlich: Warum braucht es überhaupt Gespräche? Sollten die Zahlen und Fakten nicht für sich sprechen? Offenbar herrscht in vielen Banken eine Kultur der Intransparenz, die nur durch persönliche Nachfragen aufgebrochen werden kann.
Die nächste Krise kommt bestimmt
Buch warnte eindringlich vor den Folgen von Bankenkrisen: Sie wirkten "lange aufs Wachstum, auf den Arbeitsmarkt und auf die Staatsfinanzen" und verletzten das Vertrauen der Menschen ins Wirtschaftssystem nachhaltig. Angesichts der aktuellen Bewertungen muss man sich fragen: Wie lange noch, bis die nächste Krise vor der Tür steht?
Die Tatsache, dass selbst 16 Jahre nach der Finanzkrise die Mehrheit der Banken nur mittelmäßig aufgestellt ist, sollte jeden Sparer alarmieren. Während die Politik mit immer neuen Schulden und Sondervermögen jongliert – man denke nur an die 500 Milliarden Euro für Infrastruktur der neuen Bundesregierung – scheint das Bankensystem auf tönernen Füßen zu stehen.
Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten
In diesem Umfeld gewinnen physische Edelmetalle wie Gold und Silber zunehmend an Bedeutung. Während Banken mit der Note 3 glänzen und die Politik die Inflation durch immer neue Schulden anheizt, bieten Edelmetalle einen realen Werterhalt. Sie sind unabhängig von der Willkür der Notenbanken und den Eskapaden risikofreudiger Banker.
Die Ironie der Geschichte: Während Jens Weidmann einst als Bundesbankpräsident für solide Geldpolitik stand, sitzt er nun als Aufsichtsratschef der Commerzbank – einer Bank, die von Buchs Behörde beaufsichtigt wird. Man darf gespannt sein, ob er dort für mehr Solidität sorgen kann als seine Kollegen in anderen Instituten.
Eines steht fest: Solange die Bankenaufsicht derart vernichtende Urteile fällen muss, sollten Anleger ihre Vermögenssicherung nicht allein den Banken überlassen. Eine vernünftige Beimischung physischer Edelmetalle in einem breit gestreuten Portfolio erscheint angesichts dieser Zustände nicht nur sinnvoll, sondern geradezu zwingend.

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