
Bayern rüstet auf: Söders Drohnen-Abwehrgesetz als Antwort auf wachsende Bedrohung
Die mysteriösen Drohnenflüge über dem Münchner Flughafen haben nicht nur tausende Passagiere stranden lassen – sie haben auch eine längst überfällige Sicherheitsdebatte entfacht. Während die Große Koalition in Berlin noch über gemeinsame Abwehrzentren philosophiert, prescht Bayern mit einem eigenen Gesetz vor. Ein notwendiger Schritt oder gefährlicher Alleingang?
Wenn der Himmel zur Bedrohung wird
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Allein in den vergangenen Wochen mussten am Münchner Flughafen dutzende Flüge gestrichen werden. Tausende Reisende saßen fest, der wirtschaftliche Schaden geht in die Millionen. Besonders brisant: Auch über einer nahegelegenen Bundeswehr-Einrichtung wurden die unbekannten Flugobjekte gesichtet. Ein Zufall? Wohl kaum.
Ministerpräsident Markus Söder zeigt sich entschlossen: „Es braucht Fangdrohnen und Jagddrohnen", forderte der CSU-Politiker bereits Ende September. Die bayerische Staatsregierung will nun Nägel mit Köpfen machen und das Polizeiaufgabengesetz erweitern. Die Beamten sollen endlich die rechtlichen und technischen Mittel erhalten, um gegen die fliegenden Eindringlinge vorzugehen.
Der Elefant im Raum: Russlands langer Arm?
Sowohl Bundeskanzler Friedrich Merz als auch Söder haben öffentlich ausgesprochen, was viele denken: Hinter den koordinierten Drohnenflügen könnte Russland stecken. Eine Vermutung, die der Kreml erwartungsgemäß zurückweist. Doch die Parallelen zu ähnlichen Vorfällen in Dänemark und anderen europäischen Ländern sind frappierend. Handelt es sich um eine neue Form der hybriden Kriegsführung, die gezielt Verunsicherung in der Bevölkerung schüren soll?
Die Tatsache, dass ausgerechnet kritische Infrastruktur wie Flughäfen und Militäreinrichtungen betroffen sind, lässt wenig Raum für Zweifel. Europa steht vor einer neuen Bedrohungslage, die innovative Antworten erfordert.
Föderaler Flickenteppich oder notwendige Flexibilität?
Während Bayern voranprescht, mahnt der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Bremens Innensenator Ulrich Mäurer, zur Besonnenheit. „Das Thema ist ein bundesweites und betrifft alle Länder gleich", betont der SPD-Politiker. Ein abgestimmtes Vorgehen zwischen Bund und Ländern sei elementar.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt setzt unterdessen auf ein gemeinsames Drohnenabwehrzentrum, an dem sich verschiedene Bundesbehörden und die Länder beteiligen sollen. Ein vernünftiger Ansatz – doch wie lange wird es dauern, bis aus Plänen Taten werden? Bayern zeigt, dass schnelles Handeln möglich ist, wenn der politische Wille vorhanden ist.
Die Krux mit dem Abschuss
Doch so einfach, wie es klingt, ist die Drohnenabwehr nicht. Verena Jackson von der Universität der Bundeswehr München warnt vor vorschnellen Lösungen. Der Abschuss von Drohnen über bewohntem Gebiet berge erhebliche Risiken: Herabfallende Trümmer, möglicherweise explosive Ladungen – die Kollateralschäden könnten immens sein.
Auch die dänischen Behörden haben trotz ähnlicher Vorfälle von Abschüssen abgesehen. Die Herausforderung besteht darin, Technologien zu entwickeln, die Drohnen sicher unschädlich machen können, ohne die Bevölkerung zu gefährden. Hier könnte Bayerns Initiative, eigene Fang- und Jagddrohnen zu entwickeln, wegweisend sein.
Zeit zum Handeln
Die Drohnenvorfälle am Münchner Flughafen sind ein Weckruf. Sie zeigen, wie verwundbar unsere kritische Infrastruktur ist und wie dringend wir neue Sicherheitskonzepte brauchen. Während in Berlin noch diskutiert wird, schafft Bayern Fakten. Das mag nicht jedem gefallen, doch angesichts der akuten Bedrohungslage ist schnelles Handeln gefragt.
Die Frage ist nicht, ob wir uns gegen Drohnenangriffe wappnen müssen, sondern wie schnell wir es schaffen. Bayerns Vorstoß könnte dabei zum Modell für ganz Deutschland werden – vorausgesetzt, die rechtlichen und technischen Herausforderungen werden sorgfältig gelöst. In Zeiten hybrider Bedrohungen braucht es mutige Entscheidungen. Bayern zeigt, dass es sie treffen kann.

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik











