
Brandenburgische Provinzposse: Wenn ideologische Scheuklappen wichtiger werden als Bürgerinteressen
Was sich derzeit im beschaulichen Steinhöfel im Landkreis Oder-Spree abspielt, könnte man als absurdes Theaterstück abtun – wäre es nicht so bezeichnend für den Zustand unserer politischen Landschaft. Eine Linken-Politikerin und ein AfD-Vertreter haben sich erdreistet, auf kommunaler Ebene zusammenzuarbeiten. Die Reaktionen? Hysterie, Drohungen und der reflexhafte Griff zur politischen Keule.
Die beiden Gemeindevertreter Bettina Lehmann und Matthias Natusch haben eine gemeinsame Fraktion namens "Vernunft und Verantwortung" gegründet. Ihr Verbrechen? Sie wollen sich um funktionierende Infrastruktur, lebendige Dorfgemeinschaften und die Wertschätzung des Ehrenamts kümmern. Man könnte meinen, das sei genau das, wofür Kommunalpolitiker gewählt werden. Doch in Zeiten, in denen ideologische Grabenkämpfe wichtiger sind als praktische Lösungen, wird selbst die kleinste Zusammenarbeit zum Skandal hochstilisiert.
Die Brandmauer-Fetischisten schlagen zurück
Besonders pikant ist die Reaktion der Parteioberen beider Lager. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Rainer Galla schwadroniert von der SED-Nachfolgeorganisation und linken Extremisten, während die Brandenburger Linke von "gesichert rechtsextrem" faselt. Beide drohen mit Parteiausschlussverfahren. Man fragt sich unwillkürlich: Geht es hier noch um die Interessen der Bürger von Steinhöfel oder nur noch um ideologische Reinheitsfantasien?
Die Ironie der Geschichte liegt auf der Hand: Während sich die etablierten Parteien in Berlin in immer neuen Koalitionsexperimenten versuchen und dabei ihre angeblichen Grundsätze über Bord werfen, wird auf kommunaler Ebene jede pragmatische Zusammenarbeit zum Hochverrat erklärt. Die große Koalition aus CDU und SPD predigt Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg, aber wehe, jemand nimmt das auf lokaler Ebene ernst.
Wenn Pragmatismus zur Ketzerei wird
Was die beiden Gemeindevertreter formuliert haben, klingt vernünftig: "Wir gründen uns, weil unsere gemeinsamen Schnittmengen zu deutlich sind, um sie durch künstliche Grenzen zu ignorieren." Doch genau diese künstlichen Grenzen sind es, die unsere politische Landschaft zunehmend lähmen. Statt sich auf Sachthemen zu konzentrieren, wird reflexhaft die Moralkeule geschwungen.
Die Aussage der beiden, Brücken bauen zu wollen, wo andere Brandmauern errichten, trifft den Nagel auf den Kopf. In einer Zeit, in der Deutschland vor gewaltigen Herausforderungen steht – von der maroden Infrastruktur über die explodierende Kriminalität bis hin zur wirtschaftlichen Talfahrt – können wir es uns schlicht nicht leisten, funktionierende Zusammenarbeit auf dem Altar ideologischer Reinheit zu opfern.
Die wahren Extremisten sitzen in den Parteizentralen
Die Reaktionen der Landesverbände offenbaren eine beunruhigende Realitätsferne. Während draußen im Land die Probleme wachsen, beschäftigen sich Parteifunktionäre damit, ihre eigenen Mitglieder zu maßregeln, weil diese es wagen, über den ideologischen Tellerrand zu schauen. Diese Haltung ist es, die immer mehr Bürger von der Politik entfremdet.
Besonders absurd wird es, wenn man bedenkt, dass es hier um Kommunalpolitik geht. Um Straßenbau, Kindergärten und Vereinsförderung. Themen, bei denen ideologische Grabenkämpfe völlig fehl am Platz sind. Doch die Parteizentralen bestehen auf ihren Dogmen, koste es, was es wolle – selbst wenn es die Handlungsfähigkeit auf lokaler Ebene bedeutet.
Ein Symptom für Deutschlands politische Krise
Der Fall Steinhöfel ist symptomatisch für die Verkrustung unserer politischen Landschaft. Während die Bürger pragmatische Lösungen erwarten, verharren die Parteien in ihren ideologischen Schützengräben. Diese Haltung trägt maßgeblich zur Politikverdrossenheit bei und treibt immer mehr Menschen in die Arme extremer Positionen – ironischerweise genau das, was die Brandmauer-Befürworter angeblich verhindern wollen.
Es wäre an der Zeit, dass sich die politischen Akteure auf das besinnen, wofür sie gewählt wurden: die Lösung konkreter Probleme. Stattdessen erleben wir eine Politikerkaste, die mehr mit sich selbst und ihren ideologischen Reinheitsgeboten beschäftigt ist als mit den realen Herausforderungen des Landes. Die Bürger von Steinhöfel hätten sicher lieber eine funktionierende Gemeindevertretung als ideologisch saubere, aber handlungsunfähige Einzelkämpfer.
Vielleicht sollten sich die Parteistrategen in ihren komfortablen Büros einmal fragen, ob ihre dogmatische Haltung wirklich im Interesse der Bürger ist. Oder ob nicht gerade diese Verweigerungshaltung dazu beiträgt, dass Deutschland immer tiefer in die Krise schlittert. Die beiden mutigen Gemeindevertreter in Steinhöfel haben jedenfalls mehr politischen Verstand bewiesen als ihre Parteifunktionäre zusammen.

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