
Brandmauer bröckelt: CDU-Granden fordern Kurswechsel im Umgang mit der AfD
Die politische Landschaft in Deutschland erlebt derzeit tektonische Verschiebungen. Während die Große Koalition unter Friedrich Merz ihre ersten Monate hinter sich hat, mehren sich die Stimmen aus den eigenen Reihen, die einen fundamentalen Kurswechsel im Umgang mit der Alternative für Deutschland fordern. Ausgerechnet zwei ehemalige Generalsekretäre der Union brechen nun mit dem Dogma der "Brandmauer" – ein Tabubruch, der die deutsche Politik erschüttern könnte.
Taubers überraschende Kehrtwende
Peter Tauber, einst treuer Paladin Angela Merkels und ehemaliger CDU-Generalsekretär, vollzieht eine bemerkenswerte Wende. Der Mann, der jahrelang die Ausgrenzungspolitik gegenüber der AfD mitgetragen hat, spricht sich nun offen dafür aus, "Beschlüsse zu fassen, denen die AfD zustimmt". Diese Worte aus dem Munde eines Mannes, der noch vor wenigen Jahren die AfD als "Anti-Deutschland-Partei" brandmarkte, gleichen einer politischen Bankrotterklärung der bisherigen Strategie.
Taubers Argumentation ist dabei von erstaunlicher Klarheit: Der Eindruck "Alle gegen die AfD" müsse vermieden werden, warnt er. Statt starrer Brandmauern plädiert er für "rote Linien" – ein semantischer Trick, der letztlich nichts anderes bedeutet als die schrittweise Normalisierung im Umgang mit der Oppositionspartei. Besonders brisant: Tauber zieht sogar Parallelen zur DDR-Blockbildung – ein Vergleich, der in Ostdeutschland, wo die AfD teilweise über 40 Prozent der Stimmen erhält, auf fruchtbaren Boden fallen dürfte.
Guttenberg: Vom Plagiator zum politischen Orakel?
Noch erstaunlicher mutet die Intervention Karl-Theodor zu Guttenbergs an. Der gescheiterte Ex-Minister, der einst über seine erschlichene Doktorarbeit stolperte, meldet sich aus der Versenkung zurück und attestiert AfD-Funktionären "intellektuelle Flachwurzeln". Eine bemerkenswerte Chuzpe für jemanden, dessen eigene intellektuelle Redlichkeit nachweislich zu wünschen übrig ließ.
Dennoch trifft Guttenberg einen wunden Punkt: Die "Entzauberung" der AfD gelinge "nicht durch Boykott", sondern nur durch "inhaltliche Konfrontation". Er geht sogar so weit, CDU-geführte Minderheitsregierungen mit AfD-Tolerierung als "Plan B" ins Spiel zu bringen. Ein Vorschlag, der noch vor Monaten als politischer Selbstmord gegolten hätte.
Die Realität auf kommunaler Ebene
Während in Berlin noch über Brandmauern philosophiert wird, ist die politische Realität in vielen Kommunen längst eine andere. Der Fall des Bautzener Landrats Udo Witschas, der öffentlichkeitswirksam mit dem AfD-Bundestagsabgeordneten Karsten Hilse Motorrad fährt, zeigt die Absurdität der Ausgrenzungspolitik. Hilse verteidigte sein Direktmandat mit fast absoluter Mehrheit – wer hier wen ausgrenzt, ist längst nicht mehr klar.
Eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin offenbart die Wahrheit hinter der Brandmauer-Rhetorik: In 19 Prozent der Fälle finden AfD-Anträge in Kreistagen die Zustimmung anderer Fraktionen. Die vielbeschworne Brandmauer existiert auf kommunaler Ebene längst nur noch auf dem Papier.
Merz' gescheiterte Strategie
Die Interventionen von Tauber und Guttenberg sind auch als Kritik an der wankelmütigen Strategie von Bundeskanzler Friedrich Merz zu verstehen. Dessen einmaliger Versuch im Januar, einen migrationspolitischen Antrag mit AfD-Stimmen durchzubringen, endete in einem peinlichen Rückzieher. Die Angst vor der eigenen Courage offenbarte die Schwäche der CDU-Führung und spielte letztlich nur der AfD in die Hände.
Professor Andreas Rödder, ehemaliger Vorsitzender der CDU-Grundwertekommission, bringt es auf den Punkt: "Je höher man die Brandmauer gezogen hat, desto stärker ist die AfD geworden." Seine Forderung nach einer "konditionierten Gesprächsbereitschaft" klingt vernünftig, kommt aber Jahre zu spät.
Die wahren Motive hinter dem Sinneswandel
Skeptiker mögen einwenden, dass der plötzliche Sinneswandel ausgerechnet bei zwei gescheiterten Unionspolitikern nicht ganz uneigennützig sein dürfte. Tauber und Guttenberg, beide ohne aktuelle politische Ämter, könnten durchaus eigene Ambitionen verfolgen. Doch selbst wenn dem so wäre: Ihre Analyse trifft ins Schwarze.
Die Union steht vor einem Dilemma: Hält sie an der Brandmauer fest, zementiert sie linke Mehrheiten und treibt frustrierte konservative Wähler weiter in die Arme der AfD. Öffnet sie sich, riskiert sie den Vorwurf des Verrats an den eigenen Prinzipien. Doch was sind diese Prinzipien noch wert, wenn sie dazu führen, dass ein Viertel der Wähler politisch ausgegrenzt wird?
Ein Blick in die Zukunft
Alice Weidel, die AfD-Vorsitzende, wittert bereits Morgenluft und spricht von einer "gewandelten CDU nach der kurzen Ära Merz" als potentiellem Partner. Eine Aussage, die in der Union für Unruhe sorgen dürfte. Denn während der schleswig-holsteinische Landesverband noch von Verbotsverfahren träumt, bröckelt die Front andernorts bereits.
Die Wahrheit ist unbequem, aber unausweichlich: Deutschland hat eine konservative Mehrheit. Diese Mehrheit lässt sich nicht dauerhaft durch künstliche Brandmauern spalten. Die Frage ist nicht ob, sondern wann und wie die Union ihren Frieden mit dieser Realität macht. Tauber und Guttenberg haben den ersten Stein geworfen – es wird nicht der letzte bleiben.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die CDU den Mut aufbringt, ihre gescheiterte Ausgrenzungsstrategie zu überdenken. Oder ob sie lieber mit fliegenden Fahnen in die politische Bedeutungslosigkeit segelt, während die AfD zur stärksten Kraft im Land aufsteigt. Die Zeit der Brandmauern neigt sich dem Ende zu – die Frage ist nur, wer als Erster den Mut hat, es offen auszusprechen.

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