
Chemische Zeitbombe TFA: Wie die Politik unsere Gesundheit aufs Spiel setzt
Während die Bundesregierung weiterhin auf Industrieinteressen Rücksicht nimmt, tickt in unseren Böden, unserem Wasser und unseren Lebensmitteln eine chemische Zeitbombe. Die Rede ist von Trifluoressigsäure (TFA) – einer sogenannten Ewigkeitschemikalie, die sich rasant in unserer Umwelt ausbreitet und deren Konzentrationen mittlerweile alarmierende Ausmaße annehmen.
Die erschreckende Wahrheit über unseren Wein
Michael Müller, pharmazeutischer Chemiker an der Universität Freiburg, hat etwas entdeckt, was jeden Weinliebhaber aufhorchen lassen sollte. Seine Untersuchungen historischer Weinproben zeigen eine beunruhigende Entwicklung: Während Weine aus den 1970er Jahren noch völlig frei von TFA waren, explodieren die Werte seit 2010 geradezu. In einzelnen Proben fanden sich Konzentrationen von bis zu 300 Mikrogramm pro Liter – eine Verzehnfachung innerhalb von nur 15 Jahren.
„Wir werden toxikologische Probleme bekommen. Die Frage ist nur wann und in welchem Ausmaß", warnt Müller. Eine Aussage, die angesichts der Tatenlosigkeit der Politik wie blanker Hohn klingt.
Was genau ist diese Bedrohung namens TFA?
TFA gehört zur berüchtigten Familie der PFAS-Chemikalien – über 10.000 synthetische Substanzen, die in unserem Alltag allgegenwärtig sind. Von der beschichteten Bratpfanne über die Outdoor-Jacke bis hin zu Pestiziden und Medikamenten – überall lauern diese Stoffe. Das Perfide daran: Einmal freigesetzt, verbleiben sie für immer in der Umwelt. Jedes einzelne Kilogramm TFA, das heute in die Natur gelangt, wird auch noch unsere Urenkel belasten.
Die Wasserversorger schlagen bereits Alarm. Am Oberrhein haben sich die TFA-Konzentrationen seit 2016 verdoppelt. Die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke Bodensee-Rhein spricht von einem „ungestoppten Anstieg". Das Problem: Mit herkömmlichen Methoden lässt sich TFA nicht aus dem Wasser entfernen. Wir trinken es also täglich mit.
Erschreckende Testergebnisse im ganzen Land
Ein deutschlandweiter Test des ARD-Magazins Plusminus offenbarte das ganze Ausmaß der Kontamination. Ausnahmslos alle Trinkwasserproben enthielten TFA. In Dresden lagen die Werte bei 1,3 Mikrogramm pro Liter, in Kevelaer sogar bei 2,4. Selbst vermeintlich reines Mineralwasser ist betroffen. Das stille Wasser Aqua Mia von REWE wies einen TFA-Wert von 1,8 Mikrogramm pro Liter auf.
Ulrich Borchers vom Institut für Wasseranalytik bringt es auf den Punkt: „Ein solches Wasser kann kaum noch als ursprünglich rein gelten. Es entspricht nicht den Erwartungen der Verbraucher." Man könnte auch sagen: Die Verbraucher werden systematisch getäuscht.
Der Skandal auf unseren Tellern
Noch dramatischer sieht es bei Lebensmitteln aus. Die Umweltorganisation Global 2000 testete 48 Getreideprodukte – alle waren mit TFA belastet. Konventionelle Produkte wiesen dreimal höhere Werte auf als Bio-Ware. Ein konventioneller Keks brachte es auf erschreckende 420 Mikrogramm pro Kilogramm – das 100- bis 1000-fache der Werte im Trinkwasser.
Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden kennt die Ursache: „Im Boden befinden sich bereits hohe TFA-Konzentrationen – vor allem durch PFAS-haltige Pestizide." Seine Forderung nach einem raschen Verbot dieser Substanzen verhallt jedoch ungehört in den Fluren der Ministerien.
Politik im Würgegriff der Industrie
Bereits 2023 reichten mehrere EU-Länder, darunter Deutschland, einen Vorschlag zur stärkeren Regulierung von PFAS-Chemikalien ein. Doch das Verfahren kommt nur im Schneckentempo voran. Müller vermutet dahinter eine perfide Strategie: „Es werden absichtlich viele Anträge gestellt, damit sich das Verfahren in die Länge zieht. Das halte ich für unverantwortlich."
Die Bundesregierung zeigt sich dabei als willfähriger Helfer der Industrie. Im Koalitionsvertrag lehnt sie ein generelles Verbot ganzer Chemikaliengruppen explizit ab. Das Bundesgesundheitsministerium windet sich mit der lahmen Aussage, man solle den Eintrag „besonders langlebiger und schwer abbaubarer Stoffe in die Umwelt verringern". Während die Bürger täglich Gift konsumieren, übt sich die Politik in Worthülsen.
Die tickende Zeitbombe
Die Konzentrationen von TFA steigen Jahr für Jahr – messbar in Trinkwasser, Wein, Getreide und zahllosen anderen Produkten. Zwar liegen die meisten Werte noch unterhalb der geltenden Grenzwerte, doch diese Grenzwerte sind nichts anderes als politische Kompromisse, keine medizinischen Unbedenklichkeitsbescheinigungen.
Welche gesundheitlichen Folgen die stetig steigenden TFA-Konzentrationen langfristig haben werden, kann niemand seriös vorhersagen. Klar ist nur: Je länger die Politik zögert, desto teurer wird die Rechnung – gesundheitlich wie finanziell. Die Sanierung PFAS-verseuchter Standorte könnte Milliarden verschlingen. Geld, das der Steuerzahler aufbringen muss, während die Verursacher längst ihre Gewinne eingestrichen haben.
Es ist höchste Zeit, dass die Bürger aufwachen und erkennen: Hier wird mit unserer Gesundheit und der unserer Kinder gespielt. Wir brauchen Politiker, die den Mut haben, sich mit der Chemie-Lobby anzulegen. Die aktuelle Regierung hat bewiesen, dass sie dazu nicht willens ist. Die Frage ist nur: Wie viele vergiftete Weine müssen wir noch trinken, wie viele kontaminierte Kekse noch essen, bis endlich gehandelt wird?
Hinweis: Dieser Artikel stellt die Meinung unserer Redaktion dar und spiegelt die Besorgnis eines Großteils der deutschen Bevölkerung über die zunehmende Umweltverschmutzung durch Chemikalien wider.
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