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03.11.2025
12:03 Uhr

Der ewige Osten: Warum die "neuen Bundesländer" nach 35 Jahren immer noch neu sind

Es ist schon bemerkenswert, wie hartnäckig sich manche Begriffe in der deutschen Sprache halten. Während die Berliner Mauer längst zu Mauerpark-Souvenirs verarbeitet wurde und die Trabis nur noch in Ostalgie-Shows ihre Runden drehen, klebt die Bezeichnung "neue Bundesländer" wie Sekundenkleber an den östlichen Regionen Deutschlands. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa zeigt nun, was viele längst ahnten: Die Ostdeutschen haben genug von diesem sprachlichen Relikt.

Wenn "neu" zur Ewigkeit wird

Ganze 65 Prozent der befragten Ostdeutschen halten den Begriff "neue Bundesländer" für nicht mehr zeitgemäß. Man möchte fast fragen: Was genau ist nach 35 Jahren eigentlich noch "neu" an Sachsen, Thüringen oder Brandenburg? Sind Bayern und Baden-Württemberg dann die "uralten Bundesländer"? Die sprachliche Konservierung der deutschen Teilung wirkt mittlerweile so anachronistisch wie ein Faxgerät im Zeitalter von WhatsApp.

Besonders pikant wird diese Begriffsverwirrung, wenn man bedenkt, dass inzwischen eine ganze Generation herangewachsen ist, die das geteilte Deutschland nur noch aus Geschichtsbüchern kennt. Für diese jungen Menschen klingt die Bezeichnung "neue Bundesländer" vermutlich so sinnvoll wie "Neues Testament" - technisch korrekt, aber zeitlich völlig entrückt.

Die Alternative: Östliche statt neue Bundesländer?

Immerhin ein Drittel der Befragten findet den Begriff "östliche Bundesländer" besser. Das klingt zumindest geografisch korrekt und nicht wie eine ewige Probezeit. Allerdings zeigt sich hier das typisch deutsche Dilemma: 37 Prozent finden beide Begriffe gleich gut oder gleich schlecht. Man könnte meinen, die deutsche Bürokratie hätte sich in die Köpfe der Menschen eingenistet - warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Der wahre Feiertag: 9. November statt 3. Oktober?

Noch interessanter wird es bei der Frage nach dem Nationalfeiertag. Eine Mehrheit von 53 Prozent würde lieber den 9. November als Tag des Mauerfalls feiern als den 3. Oktober. Das ist durchaus nachvollziehbar - schließlich war es der spontane Mut der DDR-Bürger, der die Mauer zum Einsturz brachte, nicht die späteren Verhandlungen in klimatisierten Konferenzräumen.

"35 Jahre nach der Wiedervereinigung und 36 Jahre nach dem Mauerfall halten 65 Prozent der Ostdeutschen den Begriff 'neue Bundesländer' für das Staatsgebiet der ehemaligen DDR nicht mehr für angemessen."

Diese Sehnsucht nach dem 9. November als Feiertag zeigt auch, dass viele Menschen die emotionale Kraft dieses historischen Moments höher bewerten als die bürokratische Vollendung der Einheit. Es war der Tag, an dem normale Bürger Geschichte schrieben - nicht Politiker in Anzügen.

Was die Politik daraus lernen sollte

Die Umfrageergebnisse sollten der Politik zu denken geben. Wenn nach über drei Jahrzehnten immer noch von "neuen" Bundesländern gesprochen wird, perpetuiert das eine Zweiklassengesellschaft im Sprachgebrauch. Es ist, als würde man einem 35-Jährigen immer noch sagen, er sei "der Neue" in der Firma.

Die aktuelle Große Koalition unter Friedrich Merz täte gut daran, diese sprachliche Altlast endlich zu entsorgen. Statt weiterhin künstliche Trennlinien zu ziehen, sollte man anerkennen, dass Deutschland längst zusammengewachsen ist - zumindest geografisch. Die wahren Gräben verlaufen heute nicht mehr zwischen Ost und West, sondern zwischen einer abgehobenen politischen Elite und den Bürgern, zwischen Ideologie und Realität, zwischen Gender-Sternchen und gesundem Menschenverstand.

Vielleicht wäre es an der Zeit, nicht nur die Begrifflichkeiten zu überdenken, sondern auch die Politik, die dahintersteht. Denn während man in Berlin noch über Bezeichnungen diskutiert, haben die Menschen im Osten längst andere Sorgen: steigende Kriminalität, wirtschaftliche Unsicherheit und eine Politik, die ihre Interessen oft genug ignoriert hat.

Die Umfrage wurde zwischen dem 10. und 17. September 2025 durchgeführt und befragte 1.000 Personen aus Ostdeutschland, einschließlich Berlin. Es bleibt zu hoffen, dass die Ergebnisse nicht nur in Schubladen verschwinden, sondern endlich zu einem Umdenken führen - sprachlich wie politisch.

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