
Deutsche Bahn vor dem Kollaps: Wie der Staatskonzern systematisch kaputtgespart wird
Die Deutsche Bahn steuert mit Vollgas auf den Abgrund zu. Während Bahn-Chef Richard Lutz heute in Ludwigslust medienwirksam die Sanierung der Strecke Berlin-Hamburg einläuten will, offenbaren die Halbjahreszahlen des Konzerns ein desaströses Bild. Mit einem Verlust von 760 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2025 befindet sich der Staatskonzern in seiner schwersten Krise seit der Bahnreform.
Ein Konzern auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit
Was sich hier abspielt, ist nichts weniger als die systematische Demontage eines einst stolzen Unternehmens. Der operative Verlust vor Zinsen und Steuern liegt bei erschreckenden 239 Millionen Euro. Besonders alarmierend: Die für ICE und Intercity zuständige DB Fernverkehr erwirtschaftete allein bis April einen operativen Verlust von 159 Millionen Euro. Geschäftsreisende meiden die chronisch unpünktlichen Züge wie die Pest, während preisbewusste Kunden lieber mit dem Regionalzug fahren.
Die Reaktion des Managements? Eine radikale Schrumpfkur, die den Namen "S3" trägt. Bis 2029 sollen 30.000 Stellen wegfallen - ein Kahlschlag, der seinesgleichen sucht. Doch damit nicht genug: Der Konzern plant, seine Fernzugflotte drastisch zu verkleinern. 21.000 Sitzplätze sollen bis 2034 verschwinden. Man wolle stattdessen auf "effizientere" neue Züge setzen, heißt es aus der Konzernzentrale. Ein Märchen, das selbst Grundschulkinder durchschauen würden.
Die Provinz wird abgehängt
Besonders perfide ist die schleichende Abkopplung der ländlichen Regionen vom Fernverkehrsnetz. Intercity-Verbindungen nach Thüringen, ins Sauerland und ins Allgäu stehen bereits auf der Streichliste. Weitere werden folgen, denn auf diesen Strecken ist die Auslastung gering und die Verluste hoch. Die vollmundigen Versprechen vom "Deutschlandtakt" und der Verdopplung der Fahrgastzahlen bis 2030? Makulatur.
"Wir halten ausdrücklich am Ziel eines stabilen und deutschlandweiten Verkehrsangebotes fest", behauptet DB-Fernverkehr-Chef Michael Peterson.
Eine dreiste Lüge, wenn man bedenkt, dass er im gleichen Atemzug mit weiteren Streckenstilllegungen droht, sollte die Politik nicht die gestiegenen Trassenpreise kompensieren. Ein Erpressungsversuch auf offener Bühne.
Der Güterverkehr vor dem Aus
Noch dramatischer ist die Lage bei DB Cargo. Die Güterzug-Tochter schreibt weiterhin tiefrote Zahlen - 98 Millionen Euro Verlust in den ersten vier Monaten des Jahres. Die hastig durchgeführte Neuorganisation in sieben Sparten entpuppte sich als Chaos-Projekt. "Diese Neuorganisation wurde übers Knie gebrochen", kritisiert Ulrich Schmidt, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender von DB Cargo, zu Recht.
Die Konsequenz? Der Vorstand erwägt allen Ernstes, den Einzelwagenverkehr komplett aufzugeben. Das würde bedeuten, dass 40 Prozent der transportierten Gütermengen auf die Straße verlagert würden. Ein ökologischer und verkehrspolitischer Wahnsinn, der die ohnehin verstopften Autobahnen endgültig zum Kollaps bringen würde.
Werkstätten vor dem Aus
Als wäre das alles nicht genug, plant der Bahn-Vorstand auch noch die Schließung mehrerer Werkstätten. Neumünster, Wittenberge, Paderborn, Krefeld, Cottbus, Chemnitz und Meiningen stehen auf der Abschussliste. Tausende Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen sind bedroht.
Ein Bahn-Chef auf Abruf
Richard Lutz selbst ist nur noch ein Bahn-Chef auf Abruf. Die neue schwarz-rote Koalition unter Kanzler Friedrich Merz hat im Koalitionsvertrag eine "Neuaufstellung" des Vorstands vereinbart. Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) will sein Konzept erst im September vorstellen - ein Armutszeugnis für die neue Regierung, die offenbar keine Ahnung hat, wie sie mit dem maroden Staatskonzern umgehen soll.
Was wir hier erleben, ist das Ergebnis jahrzehntelanger Fehlpolitik. Statt die Bahn zu einem modernen, leistungsfähigen Verkehrsträger auszubauen, wurde sie kaputtgespart und ideologisch überfrachtet. Die Quittung zahlen nun die Bürger: mit ausgefallenen Zügen, gestrichenen Verbindungen und explodierenden Preisen. Die Familienreservierung wurde bereits abgeschafft, DB Lounges werden geschlossen - Bahnfahren wird zum Luxus für wenige.
Es ist höchste Zeit für einen radikalen Kurswechsel. Deutschland braucht eine funktionierende Bahn, keine Rumpftruppe, die sich von Jahr zu Jahr weiter selbst demontiert. Doch solange die Politik weiter auf Symbolpolitik statt auf echte Reformen setzt, wird der Niedergang unaufhaltsam weitergehen. Die heutige Show-Veranstaltung in Ludwigslust kann darüber nicht hinwegtäuschen.
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