
Deutschlands Chemieindustrie vor dem Kollaps: Wenn grüne Träume auf harte Realitäten treffen
Die deutsche Chemieindustrie, einst das Rückgrat unserer Wirtschaft, steht vor dem Abgrund. Während die Große Koalition unter Friedrich Merz vollmundig von Wirtschaftsförderung spricht, zeigen die jüngsten Zahlen ein verheerendes Bild: Der Handelsüberschuss im europäischen Chemiesektor ist im April von 42,8 Milliarden Euro auf magere 22,1 Milliarden Euro eingebrochen – fast eine Halbierung innerhalb eines Monats. Deutschland und Belgien tragen dabei die Hauptlast dieser industriellen Katastrophe.
Energiepreise als Sargnagel der Industrie
Die Ursachen dieser Misere liegen auf der Hand, auch wenn sie in Berlin niemand wahrhaben möchte. Erdgas kostet in Europa mehr als das Dreifache des US-Preises. Hans Dewachter, Chefökonom der belgischen Bank KBC, bringt es auf den Punkt: Die chemische Produktion benötige deutlich mehr Energie als andere Industriezweige. Während amerikanische Unternehmen mit günstiger Energie produzieren, kämpfen deutsche Betriebe gegen Windmühlen – oder sollte man sagen: gegen Windräder?
Die Ironie dabei ist kaum zu übersehen: Jahrelang predigten grüne Ideologen die Energiewende als Heilsbringer für Wirtschaft und Umwelt. Nun zeigt sich, dass diese Politik nichts anderes als ein Deindustrialisierungsprogramm ist. Der Europäische Chemieverband Cefic rechnet für 2025 nur noch mit einem mickrigen Produktionswachstum von weniger als 0,5 Prozent – ein Armutszeugnis für einen einst führenden Industriestandort.
Brüsseler Regulierungswut verschärft die Krise
Als wäre die Energiekrise nicht genug, legt die EU-Bürokratie noch eine Schippe drauf. CO₂-Abgaben, endlose Genehmigungsverfahren und immer neue Umweltauflagen treiben selbst hartgesottene Investoren zur Verzweiflung. Jim Ratcliffe, Eigentümer des Chemiekonzerns INEOS, warnt eindringlich: Die Hälfte der in Antwerpen ansässigen Industrie könnte in den nächsten zehn Jahren verschwinden. Sein vernichtendes Urteil über ein 4-Milliarden-Euro-Projekt spricht Bände: Er würde diese Anlage heute nicht mehr in Europa bauen.
"Während der Rest der Welt über 20 neue Cracker baut, steuert Europa schlafwandelnd auf einen industriellen Niedergang zu"
Diese Worte sollten eigentlich jeden Politiker aufschrecken. Doch was passiert? Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen richtet eine "Taskforce zur Überwachung von Importen" ein – als ob noch mehr Bürokratie die Lösung wäre. Man könnte meinen, in Brüssel herrsche der Glaube, man könne die Realität durch Verordnungen außer Kraft setzen.
Die Folgen: Arbeitsplatzverluste und Abhängigkeit
Die Konsequenzen dieser verfehlten Politik sind bereits spürbar. TotalEnergies schloss einen Ethylen-Cracker in Antwerpen – 253 hochqualifizierte Arbeitsplätze gingen verloren. Und das ist erst der Anfang. Die Chemieindustrie sichert nicht nur direkt Tausende gut bezahlter Industriearbeitsplätze, sondern beeinflusst indirekt Branchen wie Automobil, Bau, Pharma und Elektronik. Wenn dieser Sektor kollabiert, reißt er ganze industrielle Ökosysteme mit sich.
Besonders perfide: Während Europa seine Produktion herunterfährt, steigen die Importe aus China, Indien und den USA. Wir machen uns abhängig von Ländern, die sich einen feuchten Kehricht um CO₂-Neutralität scheren. Die grüne Ideologie führt nicht zu einer saubereren Welt, sondern nur zur Verlagerung der Produktion in Länder mit niedrigeren Umweltstandards.
Ein Weckruf, der ungehört verhallt
Ivan Pelgrims von Evonik fordert gleiche CO₂-Abgaben für importierte Produkte. Ein netter Versuch, aber er verkennt das Grundproblem: Nicht die fehlende Gleichbehandlung ist das Problem, sondern die CO₂-Abgaben selbst. Solange Europa glaubt, im Alleingang das Weltklima retten zu müssen, während der Rest der Welt munter weiterproduziert, wird sich an der Misere nichts ändern.
Die neue Große Koalition unter Merz hatte versprochen, keine neuen Schulden zu machen. Stattdessen plant sie nun ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen und hat die Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz verankert. Das ist nichts anderes als eine Hypothek auf die Zukunft unserer Kinder – für eine Ideologie, die unsere Industrie zerstört.
Deutschland und Europa stehen an einem Scheideweg. Entweder wir besinnen uns auf eine vernünftige, an der Realität orientierte Wirtschaftspolitik, oder wir setzen den Weg in die industrielle Bedeutungslosigkeit fort. Die Chemieindustrie sendet bereits Notrufsignale. Die Frage ist nur: Will sie in Berlin und Brüssel überhaupt jemand hören?
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