
Deutschlands Fintech-Vorzeigekind vor dem Aus: N26-Gründer sollen nach Behördenversagen gehen
Was für ein Trauerspiel für den deutschen Gründerstandort! Die einst als Hoffnungsträger der deutschen Fintech-Szene gefeierten N26-Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal stehen offenbar vor ihrer Ablösung. Während andere Länder ihre Tech-Unternehmer hofieren und fördern, scheitern deutsche Gründer wieder einmal an der typisch deutschen Mischung aus Behördenwillkür und regulatorischem Übereifer.
Wenn die Bafin zweimal klingelt
Die Geschichte liest sich wie ein Lehrstück über das, was in diesem Land schiefläuft. Da bauen zwei junge Unternehmer ab 2013 eines der wertvollsten deutschen Start-ups auf, sammeln über 1,7 Milliarden Euro Kapital ein und erreichen eine Bewertung von 8,5 Milliarden Euro – nur um dann von der Finanzaufsicht Bafin regelrecht zermürbt zu werden. Bereits vor vier Jahren hätten die Kontrolleure massive Mängel bei der Bekämpfung von Finanzkriminalität moniert. Die Folge: Ein Sonderbeauftragter wurde ins Haus geschickt, das Wachstum drastisch eingeschränkt.
Drei Jahre lang durfte N26 monatlich nur 50.000 bis 60.000 Neukunden aufnehmen – eine Wachstumsbremse, die in der schnelllebigen Fintech-Welt einem Todesurteil gleichkommt. Während internationale Konkurrenten ungehindert expandieren konnten, musste sich das Berliner Unternehmen mit angezogener Handbremse durch den Markt quälen.
Das Déjà-vu der deutschen Überregulierung
Nun wiederholt sich das Drama. Bei einer erneuten Sonderprüfung stießen die Bafin-Prüfer auf Mängel im Risikomanagement, diesmal bei der niederländischen Hypothekentochter Neo Hypotheken. Man fragt sich unwillkürlich: Ist es wirklich Zufall, dass ausgerechnet deutsche Behörden immer wieder Haare in der Suppe finden, während ähnliche Unternehmen im Ausland florieren?
"Ihr Kredit sei aufgebraucht" – so beschreibt ein Insider die Stimmung unter den Investoren. Ein anderer wird noch deutlicher: Es sei nur noch die Frage, ob die Gründer sich auf einen gesichtswahrenden Abgang einließen oder eine außerordentliche Hauptversammlung für ihre Absetzung einberufen werden müsse.
Die Ironie könnte bitterer nicht sein: Noch Anfang Juni wurde Valentin Stalf zu den einflussreichsten Persönlichkeiten Deutschlands gekürt. Zwei Monate später steht er vor dem Rauswurf aus seinem eigenen Unternehmen.
Investoren verlieren die Geduld – zu Recht?
Die Geldgeber haben offenbar genug von den ständigen regulatorischen Problemen. Sie drängen auf einen Rückzug der Gründer aus dem operativen Geschäft. Im Gegenzug würden sie auf einen Teil der üppigen Verzinsung verzichten, die sie sich bei der letzten Finanzierungsrunde 2021 zusichern ließen. Stalf könnte in den Aufsichtsrat wechseln, Tayenthal möglicherweise noch so lange im Vorstand bleiben, bis ein neuer CEO gefunden ist.
Dabei hatte N26 erst im November 2024 verkündet, seit einem halben Jahr jeden Monat schwarze Zahlen zu schreiben. Im Mai 2025 plante man sogar die Expansion in den Mobilfunkmarkt. Doch was nützen schwarze Zahlen und Expansionspläne, wenn die Behörden einem ständig Knüppel zwischen die Beine werfen?
Ein Symptom für Deutschlands Gründermisere
Der Fall N26 ist symptomatisch für das, was in Deutschland schiefläuft. Während die Politik von Digitalisierung und Innovation schwadroniert, ersticken Behörden junge Unternehmen in einem Wust aus Vorschriften und Kontrollen. Die Bafin mag ihre Gründe haben – Finanzkriminalität ist zweifellos ein ernstes Thema. Doch die Frage muss erlaubt sein: Warum schaffen es internationale Fintechs, beide Ziele unter einen Hut zu bringen – Wachstum und Compliance –, während deutsche Unternehmen daran scheitern?
Die Antwort liegt auf der Hand: In einem Land, in dem Bedenkenträger und Kontrolleure das Sagen haben, in dem jede Innovation erst einmal unter Generalverdacht steht, haben es Gründer schwer. Statt Unternehmer zu fördern und ihnen bei der Lösung von Problemen zu helfen, wird sanktioniert und reguliert, bis nichts mehr geht.
Was bleibt vom deutschen Fintech-Wunder?
N26 galt einmal als Aushängeschild der deutschen Start-up-Szene. Ein Unternehmen, das beweisen sollte, dass auch hierzulande digitale Champions entstehen können. Nun droht es zu einem weiteren Beispiel dafür zu werden, wie Deutschland seine besten Köpfe und innovativsten Unternehmen vergrault.
Die Gründer mögen Fehler gemacht haben – das gehört zum Unternehmertum dazu. Doch die Art und Weise, wie mit ihnen umgegangen wird, sendet ein fatales Signal an alle, die in Deutschland etwas aufbauen wollen: Wagt es nicht, zu groß und zu erfolgreich zu werden, sonst bekommt ihr es mit der geballten Macht der Behörden zu tun.
Während andere Länder ihre Tech-Industrie mit allen Mitteln fördern, scheint Deutschland entschlossen, seine digitale Zukunft auf dem Altar der Überregulierung zu opfern. Der mögliche Abgang der N26-Gründer wäre nicht nur eine persönliche Niederlage für Stalf und Tayenthal – es wäre eine Niederlage für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen. Für ein ausgewogenes Portfolio kann die Beimischung physischer Edelmetalle zur Vermögenssicherung durchaus sinnvoll sein.
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