
Deutschlands industrieller Niedergang: Wie Politik und Management unsere Wirtschaftsmacht verspielen
Der ehemalige Siemens-Manager Kai Lucks zeichnet in seinem neuen Buch "Der GAU: Wie Deutschland seine führenden Industrien vernichtet" ein düsteres Bild vom Zustand der deutschen Wirtschaft. Seine Analyse trifft einen wunden Punkt: Deutschland verschleudert systematisch sein industrielles Erbe, während China sich genüsslich die Filetstücke unserer Technologie einverleibt.
Von der Weltspitze ins Mittelmaß
Es ist schon bemerkenswert, wie tief der einstige Industriegigant Deutschland gefallen ist. Lucks, der die goldenen Zeiten der "Germany Inc." in den 80er Jahren noch selbst miterlebt hat, spricht Klartext: Die industrielle Basis schwindet, weil Regierungs- und Industriepolitik kollidieren. Wenn ein durchschnittlicher chinesischer Haushalt nur ein Sechstel der deutschen Stromkosten zahlt und Fabrikarbeiter dort nur ein Zehntel des deutschen Lohns erhalten, dann läuft etwas gewaltig schief.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während in den USA die Fertigungskosten bei 70 Prozent der deutschen liegen, explodieren hierzulande die Energiepreise. Das Ergebnis? Eine Deindustrialisierung im Zeitraffer, die unsere Politiker offenbar achselzuckend hinnehmen.
Das Versagen hat System
Besonders bitter ist die Erkenntnis, dass Deutschland einst in vielen Bereichen Weltmarktführer war. Krupp, einst das wertvollste deutsche Unternehmen, vegetiert heute als ThyssenKrupp vor sich hin. Bayer, früher die "Apotheke der Welt", musste zusehen, wie die Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg das Patent für Aspirin kassierten. Die AEG, einst ein globaler Elektrokonzern, ging 1982 pleite.
"Wir waren einst die 'Apotheke der Welt'. Aber während des Zweiten Weltkriegs haben die Amerikaner Bayer das Patent für Aspirin weggenommen."
Die historische Dimension ist dabei nicht zu unterschätzen: Der Versailler Vertrag und das Vier-Mächte-Abkommen hätten die deutsche Industrie nachhaltig geschwächt, während sich die Siegermächte ungehindert entwickeln konnten. Doch anstatt diese Benachteiligung durch besondere Anstrengungen wettzumachen, verfiel Deutschland in eine Art industrielle Lethargie.
China als lachender Dritter
Was Lucks über die Rolle Chinas berichtet, sollte jeden aufrechten Deutschen wütend machen. Deutsche Unternehmen hätten freiwillig Schlüsseltechnologien weitergegeben - ein Akt industrieller Selbstverstümmelung. Das Beispiel Siemens ist symptomatisch: Ein Joint Venture im Lokomotivbau endete damit, dass die Chinesen kurz vor der Serienfertigung den Vertrag kündigten und mit deutschem Know-how Tausende Züge bauten.
Heute sei die chinesische Bahnindustrie größer als die gesamte westliche Branche zusammen. Ein Triumph chinesischer Cleverness über deutsche Naivität. Oder sollte man sagen: über deutsche Dummheit?
Die "German Angst" als Innovationsbremse
Lucks diagnostiziert eine tief sitzende Technologiefeindlichkeit in Deutschland. Die Amerikaner würden nicht umsonst von der "German Angst" sprechen. Während die asiatischen Tiger-Staaten eine ausgeprägte Innovationskultur pflegen, verharrt Deutschland im digitalen Mittelalter. Im OECD-Vergleich der Digitalisierung dümpelt die einstige Ingenieurnation im unteren Drittel herum.
Das gescheiterte Transrapid-Projekt steht exemplarisch für dieses Versagen. Eine zukunftsweisende Technologie wurde durch politische Feigheit und mangelnden Willen zu Grabe getragen. Siemens und Thyssen seien froh gewesen, das Projekt loszuwerden - kurzfristig bequem, langfristig fatal.
Aufsichtsbehörden als Totengräber
Besonders scharf geht Lucks mit den deutschen Aufsichtsbehörden ins Gericht. Die Beispiele Deutsche Bank und Wirecard zeigten ein komplettes Versagen der Kontrollmechanismen. Bei der Deutschen Bank habe der Schweizer Chef Josef Ackermann mit seiner 25-Prozent-Rendite-Fantasie eine Lawine von Skandalen losgetreten - von Geldwäsche über Cum-Ex bis zu diversen Betrügereien.
Wirecard wiederum sei ein "politisch gewollter Hype" gewesen. Als einziges deutsches Fintech wurde es von der Politik als Vorzeigeunternehmen gepusht - bis der Kartenhaus-Charakter nicht mehr zu verbergen war. Die Regulierungsbehörden hätten in beiden Fällen kläglich versagt.
"Arm kauft Reich" - Die perverse Logik deutscher Übernahmen
Geradezu grotesk mutet an, was Lucks über Unternehmensübernahmen berichtet. Die Bafin habe wiederholt zugelassen, dass schwächere ausländische Unternehmen deutsche Filetstücke schlucken. Die italienische Unicredit habe 2005 die HypoVereinsbank gekauft und "die deutschen Kassen geplündert". Das verschuldete spanische Unternehmen ACS schnappte sich 2010 den substanzreichen Baukonzern Hochtief.
Es sei eben nicht egal, wo der Vorstand sitze, betont Lucks. Im Zweifelsfall würden Arbeitsplätze immer woanders abgebaut, nicht am ausländischen Hauptstandort. Eine bittere Wahrheit, die unsere globalisierten Eliten gerne verschweigen.
Zeit für eine industrielle Wende
Die Diagnose von Kai Lucks ist vernichtend, aber sie trifft den Nagel auf den Kopf. Deutschland braucht dringend eine industriepolitische Wende. Statt grüner Träumereien und Deindustrialisierungsfantasien müssen wir uns wieder auf unsere Stärken besinnen: Ingenieurskunst, Präzision, Innovationskraft.
Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat versprochen, Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen. Doch die Ankündigung eines 500-Milliarden-Euro-Sondervermögens für Infrastruktur lässt Böses ahnen. Mehr Schulden bedeuten mehr Inflation, mehr Belastungen für kommende Generationen. Dabei hatte Merz versprochen, keine neuen Schulden zu machen.
Was Deutschland braucht, ist keine neue Schuldenpolitik, sondern eine radikale Entfesselung der Wirtschaft. Niedrigere Energiekosten, weniger Bürokratie, mehr Mut zur Innovation. Und vor allem: Ein Ende der naiven Technologieweitergabe an China. Sonst wird aus dem industriellen GAU bald ein wirtschaftlicher Super-GAU.
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