
Dobrindts Grenzpolitik: Zwischen Schein und Sein – Was die neuen Zahlen wirklich verraten
Die große Migrationswende sollte es werden. Mit markigen Worten und harter Hand an den Grenzen wollte Innenminister Alexander Dobrindt zeigen, dass die Union es ernst meint mit dem Kurswechsel. Nach einem Monat im Amt präsentiert sein Ministerium nun erste Zahlen – und die klingen auf den ersten Blick durchaus beeindruckend. Doch wer genauer hinschaut, entdeckt schnell: Die Realität ist komplexer als die Erfolgsmeldungen vermuten lassen.
Zahlenspiele an der Grenze
Die vom Innenministerium vorgelegten Statistiken lesen sich zunächst wie eine Erfolgsgeschichte: 2.861 Zurückweisungen zwischen dem 8. und 31. Mai bedeuten einen Anstieg von satten 42 Prozent gegenüber dem Vormonat. Gleichzeitig sanken die Asylgesuche an den Grenzen um mehr als ein Drittel. Wer nur diese Zahlen betrachtet, könnte meinen, die versprochene Wende sei bereits in vollem Gange.
Doch die Wahrheit ist vielschichtiger. Der Rückgang der Asylzahlen begann nicht erst mit Dobrindts Amtsantritt – er setzte bereits unter seiner Vorgängerin Nancy Faeser ein. In den ersten Monaten des Jahres 2025 lagen die Erstanträge bereits 46 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Frage, die sich aufdrängt: Wie viel von diesem Rückgang ist tatsächlich Dobrindts verschärfter Gangart geschuldet, und wie viel wäre ohnehin eingetreten?
Das Dunkelfeld wächst
Besonders aufschlussreich ist ein Detail, das in den Erfolgsmeldungen gerne untergeht: Die Zahl der festgestellten illegalen Einreisen stieg um 13,8 Prozent. Dies mag auf den ersten Blick paradox erscheinen, erklärt sich aber durch die verstärkten Kontrollen. Was uns diese Zahl eigentlich sagt: Es gibt offenbar ein erhebliches Dunkelfeld unentdeckter Grenzübertritte. Je mehr kontrolliert wird, desto mehr wird gefunden – aber wie viele schlüpfen weiterhin durch die Maschen?
Die Diskrepanz zwischen den Zahlen wirft weitere Fragen auf. Während an der Grenze 160 Asylbewerber abgelehnt wurden, stellten im gleichen Zeitraum 5.467 Menschen im Inland Asylgesuche. Die naheliegende Schlussfolgerung: Der Großteil der Asylsuchenden umgeht die verschärften Grenzkontrollen schlichtweg und stellt seinen Antrag erst nach erfolgreicher Einreise. Die vielgepriesenen Kontrollen gleichen damit eher einem Sieb als einer undurchdringlichen Barriere.
Die unbequeme Wahrheit hinter den Statistiken
Das Innenministerium selbst räumt ein, keine "spezifischeren Erklärungen" für die Entwicklungen liefern zu können. Diese Ehrlichkeit ist bemerkenswert, offenbart sie doch die Grenzen der eigenen Erfolgsmeldungen. Wer wirklich wissen will, ob Dobrindts Politik funktioniert, muss länger warten und genauer hinschauen.
Die vorschnellen Jubelmeldungen erinnern an die typische Berliner Politik der letzten Jahre: Große Ankündigungen, beeindruckende Zahlen ohne Kontext, und am Ende bleibt die entscheidende Frage unbeantwortet – ändert sich wirklich etwas Grundlegendes, oder wird nur an der Oberfläche gekratzt?
Was Deutschland wirklich braucht
Die Migrationspolitik der vergangenen Jahre hat tiefe Spuren in der deutschen Gesellschaft hinterlassen. Die Bürger erwarten zu Recht mehr als kosmetische Korrekturen und geschönte Statistiken. Sie wollen eine Politik, die nicht nur an den Symptomen herumdoktert, sondern die Probleme an der Wurzel packt.
Dobrindts Ansatz mag ein Schritt in die richtige Richtung sein, aber er reicht bei weitem nicht aus. Solange Menschen, die an der Grenze abgewiesen werden, einfach an anderer Stelle einreisen können, solange das Asylsystem weiterhin als Einwanderungsweg missbraucht wird, und solange die Politik sich in Zahlenspielereien verliert statt echte Lösungen zu präsentieren, wird sich nichts Grundlegendes ändern.
Die deutschen Bürger haben ein Recht auf eine ehrliche Debatte über Migration – ohne Schönfärberei, ohne ideologische Scheuklappen, und vor allem ohne die ständige Verschleierung unbequemer Wahrheiten. Ob Dobrindt diesem Anspruch gerecht wird, werden die kommenden Monate zeigen. Die ersten Zahlen jedenfalls geben wenig Anlass zu überschwänglichem Optimismus – sie zeigen vielmehr, wie weit der Weg zu einer wirklichen Migrationswende noch ist.
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