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01.09.2025
11:24 Uhr

ECOWAS-Währungstraum: Wird der "Eco" zum nächsten Milliardengrab?

Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft träumt weiter von ihrer Einheitswährung – doch die Realität sieht düster aus. Während die ECOWAS-Funktionäre vollmundig das Jahr 2027 als Starttermin für den "Eco" verkünden, gleicht das Projekt eher einem Kartenhaus, das beim leisesten Windhauch zusammenzubrechen droht. Die jüngsten Austritte von Burkina Faso, Mali und Niger haben die ohnehin fragile Konstruktion ins Wanken gebracht.

Ein Währungsprojekt auf tönernen Füßen

Bereits 2019 wurde der Plan für die neue Währung mit großem Tamtam verabschiedet. Seitdem reiht sich eine Panne an die nächste: wirtschaftliche Ungleichheiten, politische Grabenkämpfe, Militärputsche und eine grassierende Instabilität in der Region. Die Corona-Pandemie war da nur das Sahnehäubchen auf einem ohnehin ungenießbaren Kuchen. Besonders pikant: Die drei Austrittsländer reagierten auf ECOWAS-Sanktionen mit dem kompletten Rückzug aus dem Verbund – ein Armutszeugnis für die angebliche Gemeinschaft.

Der ghanaische Ökonom Tsonam Akpeloo bringt es auf den Punkt: Ohne politische Einheit könne es keine gemeinsame Währung geben. Eine Binsenweisheit, die offenbar in den klimatisierten Büros der ECOWAS-Zentrale noch nicht angekommen ist. Während man dort von großen Visionen träumt, kämpfen Mitgliedsstaaten wie Nigeria und Ghana mit zweistelligen Inflationsraten und explodierenden Schulden.

Nigeria als Retter in der Not?

Die Hoffnungen ruhen ausgerechnet auf Nigeria – jenem Land, das selbst mit massiven wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat. Akpeloo sieht das Land dennoch als "starken Impulsgeber", gemeinsam mit Ghana, das als "recht stabil" bezeichnet wird. Eine gewagte These angesichts der Tatsache, dass beide Länder ihre eigenen Währungen kaum im Griff haben.

"Man kann keine gemeinsame Währung, keine gemeinsame Zentralbank und keine gemeinsame Geldpolitik haben, ohne politisch miteinander verbunden zu sein"

Diese Erkenntnis scheint bei den ECOWAS-Strategen noch nicht angekommen zu sein. Stattdessen klammert man sich an den Euro als Vorbild – und übersieht dabei geflissentlich, dass selbst die Eurozone nur durch massive Transferzahlungen aus Deutschland am Leben gehalten wird. Die Erwartung, dass Nigeria und Ghana eine ähnliche Rolle für schwächere ECOWAS-Mitglieder spielen könnten, grenzt an Realitätsverweigerung.

Der große Bluff des Omar Alieu Touray

ECOWAS-Präsident Omar Alieu Touray verkündet selbstbewusst, die Einheitswährung könne schon 2027 Realität werden. Man habe den "notwendigen politischen Willen" – was auch immer das in einer Region bedeuten mag, in der Militärputsche zur Tagesordnung gehören. Gleichzeitig räumt er ein, dass wichtige Konvergenzkriterien "außerhalb der Kontrolle" der Mitgliedsstaaten lägen. Ein diplomatischer Euphemismus für: Es wird nichts daraus.

Der ambitionierte Zweiphasenplan sieht vor, dass zunächst die Westafrikanische Währungszone den "Eco" einführt, bevor in Phase zwei eine Fusion mit dem CFA-Franc erfolgen soll. Letzterer ist noch immer an Frankreich gebunden – ein neokoloniales Relikt, das die angebliche Unabhängigkeit der Region ad absurdum führt. Dass ausgerechnet die Militärregierungen der Austrittsländer bei diesem Spiel mitmachen sollen, ist bestenfalls naiv.

Ein Währungsprojekt als Luftschloss

Die Idee einer gemeinsamen westafrikanischen Währung mag auf dem Papier verlockend klingen. In der Praxis offenbart sich jedoch ein Projekt, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Zu groß sind die wirtschaftlichen Unterschiede, zu tief die politischen Gräben, zu instabil die gesamte Region. Während Europa Jahrzehnte brauchte, um eine halbwegs funktionierende Währungsunion zu schaffen – und selbst diese steht regelmäßig vor dem Kollaps –, will die ECOWAS das Kunststück in wenigen Jahren vollbringen.

Die wahren Gewinner dieses Experiments dürften die internationalen Berater und Technokraten sein, die sich ihre Luftschlösser fürstlich bezahlen lassen. Für die Menschen in Westafrika bleibt die bittere Erkenntnis, dass ihre Regierungen lieber Prestigeprojekte verfolgen, statt die drängenden Probleme vor Ort anzugehen. Der "Eco" wird, sollte er jemals das Licht der Welt erblicken, vermutlich das gleiche Schicksal erleiden wie so viele afrikanische Großprojekte: viel Lärm um nichts, gefolgt von einem stillen Begräbnis.

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Meinungsäußerung unserer Redaktion. Wir betreiben keine Anlageberatung. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt hierfür die alleinige Verantwortung. Eine Haftung unsererseits ist ausgeschlossen.

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