
Europa zeigt Flagge: Kriegsschiffe gegen Israels Angriffe auf Gaza-Hilfsflotte
Die Eskalation im östlichen Mittelmeer erreicht eine neue Dimension. Nach einem nächtlichen Drohnenangriff auf die humanitäre Gaza-Hilfsflotte entsenden nun Spanien und Italien Kriegsschiffe zum Schutz der zivilen Helfer. Was sich hier abspielt, ist mehr als nur ein maritimer Zwischenfall – es ist ein Wendepunkt in der europäischen Nahostpolitik.
Angriff in internationalen Gewässern
In den frühen Morgenstunden des Mittwochs erschütterten Explosionen die Nacht vor der griechischen Küste. Die Global Sumud Flotilla, bestehend aus 52 Booten mit über 500 unbewaffneten Aktivisten, wurde zum Ziel eines koordinierten Angriffs. Neun Bomben innerhalb einer Stunde, vier getroffene Schiffe, chemische Substanzen und Brandvorrichtungen – die Liste der eingesetzten Mittel liest sich wie aus einem Kriegshandbuch.
Besonders perfide: Die Angreifer zerstörten gezielt die Notfallkommunikationssysteme der Schiffe. Ein Vorgehen, das jeden Seefahrer erschaudern lässt, bedeutet es doch im Ernstfall den sicheren Tod auf hoher See. Dass bei diesem Angriff niemand ernsthaft verletzt wurde, grenzt an ein Wunder.
Europas überraschende Antwort
Die Reaktion aus Rom und Madrid kam prompt und entschlossen. Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto ordnete den sofortigen Einsatz der Mehrzweckfregatte Fasan an. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez kündigte von der UN-Vollversammlung in New York aus die Entsendung eines Kriegsschiffes aus Cartagena an. Seine Worte waren unmissverständlich: "Die spanische Regierung besteht darauf, dass das Völkerrecht eingehalten wird."
Diese Entscheidung markiert einen bemerkenswerten Kurswechsel. Jahrzehntelang hatte sich Europa in der Nahostfrage weggeduckt, hatte geschwiegen zu offensichtlichen Völkerrechtsverletzungen. Nun zeigen zwei EU-Staaten Flagge – buchstäblich.
Das Schweigen der Anderen
Während Italien und Spanien handeln, hüllt sich Washington in vielsagendes Schweigen. Trotz der Anwesenheit von mindestens 22 US-Bürgern auf den angegriffenen Schiffen, darunter sechs Veteranen, kam aus dem State Department kein einziges Wort der Verurteilung. Diese Untätigkeit spricht Bände über die Prioritäten der Biden-Administration.
Auch aus Berlin ist nichts zu vernehmen. Die deutsche Bundesregierung, die sich sonst gerne als Hüterin des Völkerrechts inszeniert, schweigt eisern. Man könnte meinen, die Angriffe auf zivile Schiffe in internationalen Gewässern seien eine Bagatelle. Doch die Realität sieht anders aus: Hier werden fundamentale Prinzipien des Seerechts mit Füßen getreten.
Ein Muster der Gewalt
Was sich vor Griechenland abspielte, ist kein Einzelfall. Bereits im Mai wurde die "Conscience" vor Malta angegriffen, im Juni die "Madleen" gekapert, im Juli die "Hamdala" aufgebracht. Die Geschichte wiederholt sich – und erinnert fatal an 2010, als bei der Erstürmung der Mavi Marmara neun türkische Aktivisten getötet wurden.
Die Systematik dieser Angriffe offenbart eine erschreckende Realität: Humanitäre Hilfe für Gaza wird mit allen Mitteln verhindert. Während internationale Organisationen von einer Hungersnot im Gazastreifen sprechen, werden jene attackiert, die Lebensmittel und Medikamente bringen wollen.
Der Wind dreht sich
Doch etwas hat sich verändert. Die öffentliche Meinung in Europa wendet sich zusehends gegen die israelische Politik. In Italien legte am Montag ein landesweiter Streik zur Unterstützung Palästinas das Land lahm. Selbst in Deutschland, wo die politische Elite eisern zu Israel steht, zeigen Umfragen eine deutliche Verschiebung der Stimmung in der Bevölkerung.
Die Entsendung europäischer Kriegsschiffe ist mehr als eine symbolische Geste. Sie markiert möglicherweise den Beginn einer neuen Phase europäischer Außenpolitik – einer Politik, die sich nicht länger bedingungslos den Vorgaben aus Washington unterwirft, sondern eigene Akzente setzt.
Was auf dem Spiel steht
Die kommenden Tage werden zeigen, ob Europa den Mut aufbringt, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Die Präsenz italienischer und spanischer Kriegsschiffe könnte weitere Angriffe verhindern – oder zu einer gefährlichen Eskalation führen. Eines ist jedoch sicher: Das bisherige Wegschauen und Schweigen hat ausgedient.
In einer Zeit, in der das Völkerrecht zunehmend zur Disposition steht, senden Rom und Madrid ein wichtiges Signal. Sie zeigen, dass es noch Staaten gibt, die bereit sind, für die Grundprinzipien der internationalen Ordnung einzustehen – auch wenn dies bedeutet, sich mit mächtigen Akteuren anzulegen.
Die Frage ist nur: Werden andere europäische Staaten folgen? Oder bleibt es bei der Initiative zweier mutiger Länder, während der Rest Europas weiter den Kopf in den Sand steckt? Die Geschichte wird zeigen, wer auf der richtigen Seite stand, als es darauf ankam.
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