
Europas Energiepolitik im Schneckentempo: Während China Atomkraftwerke im Rekordtempo baut, plant die Schweiz ein Vierteljahrhundert
Die Schweizerische Akademie der Wissenschaften hat eine Prognose veröffentlicht, die einem die Haare zu Berge stehen lässt: Selbst wenn die sogenannte "Blackout-Initiative" für neue Kernkraftwerke vom Volk angenommen würde, könnte ein neues AKW frühestens 2050 in Betrieb gehen. Ein Vierteljahrhundert für ein einziges Kraftwerk – während China in derselben Zeit vermutlich seine gesamte Energieinfrastruktur zweimal erneuern könnte.
Die erschreckende Rechnung der Schweizer Bürokratie
Die Akademie präsentiert eine Zeitplanung, die an Kafka erinnert: Drei bis vier Jahre für die gesetzliche Grundlage, weitere vier Jahre für eine Rahmenbewilligung, fünf bis sechs Jahre für die Baubewilligung und schließlich acht Jahre für den eigentlichen Bau. Zusammengerechnet ergeben sich 25 Jahre – eine Zeitspanne, in der sich die technologische Welt mehrfach revolutionieren könnte. Bei geschätzten Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich wäre das Projekt zudem kaum rentabel, zumal es hauptsächlich im Winter benötigt würde, wenn Solaranlagen praktisch keinen Strom liefern.
Während die Schweizer Planer noch ihre Formulare sortieren, hat China in den vergangenen zehn Jahren seine nukleare Stromproduktion vervierfacht. Ein 1000-Megawatt-Reaktor entsteht dort innerhalb von fünf Jahren für etwa 2,5 Milliarden Dollar. Das bedeutet: fünfmal schneller und fünfmal günstiger als die Schweizer Kalkulation.
Der Preis der Überregulierung
Man könnte meinen, dies sei der Preis der Demokratie – doch diese Erklärung greift zu kurz. Nach dem Ölschock von 1973 schaffte es Frankreich, innerhalb eines Jahrzehnts seine Energieversorgung fast vollständig auf Kernkraft umzustellen. Auch die Schweiz baute in derselben Periode ihre AKWs, die bis heute 30 bis 40 Prozent des Strombedarfs zuverlässig, sauber und kostengünstig decken.
Was hat sich seither verändert? Es ist nicht die Demokratie an sich, die uns lähmt, sondern eine ausufernde Bürokratie, die jeden Fortschritt im Keim erstickt. Die grüne Ideologie hat ein Regelwerk geschaffen, das Innovation verhindert statt fördert. Während unsere Politiker über Klimaneutralität philosophieren und Milliardenschulden für fragwürdige Projekte anhäufen, bauen andere Länder pragmatisch ihre Energieversorgung aus.
Die technologische Sackgasse Europas
Ein Kraftwerk, dessen Planung 25 Jahre dauert, wäre bei Inbetriebnahme bereits hoffnungslos veraltet. In einer Zeit, in der sich technologische Zyklen in Jahren statt Jahrzehnten messen, bedeutet dies faktisch den Stillstand. Europa manövriert sich mit seiner Überregulierung in eine Position, in der Fortschritt unmöglich wird.
"Mit der Demokratie allein lässt sich die gigantische Schere zwischen China und Europa nicht erklären. 25 Jahre für den Bau eines AKW würde bedeuten, dass die Anlage bei Inbetriebnahme bereits hoffnungslos veraltet ist."
Die Ironie dabei: Während wir uns in endlosen Genehmigungsverfahren verlieren, importieren wir munter Strom aus französischen Atomkraftwerken oder fossilen Kraftwerken unserer Nachbarländer. Die deutsche Energiewende hat gezeigt, wohin ideologiegetriebene Politik führt: zu den höchsten Strompreisen Europas und einer wachsenden Abhängigkeit von Importen.
Zeit für einen Kurswechsel
Die Frage ist nicht, ob wir Kernkraft brauchen – die Physik und die Realität haben diese Frage längst beantwortet. Die Frage ist, ob Europa noch den politischen Willen aufbringt, sich aus der selbstverschuldeten Lähmung zu befreien. Wenn wir technologisch an der Weltspitze bleiben wollen, müssen wir dynamischer und innovativer werden. Die Alternative ist der schleichende Abstieg in die Bedeutungslosigkeit.
Es ist höchste Zeit, dass sich die Politik von grünen Träumereien verabschiedet und zur Realität zurückkehrt. Die Welt wartet nicht auf europäische Befindlichkeiten. Während wir noch über Genehmigungsverfahren diskutieren, schaffen andere Länder Fakten. Ein Vierteljahrhundert für ein Kraftwerk – das ist nicht der Preis der Demokratie, sondern der Preis ideologischer Verblendung und bürokratischer Selbstfesselung.
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